Vorzeigeprojekt im Duisburger Wohnungsbau hilft sparen und trägt zum Schutz des Klimas bei
„Das ist so etwas wie ein Drei-Liter-Auto“

Ralf Lützenrath, OB Sören Link und Walsums Bezirksbürgermeister Georg Salomon (v.l.) sprachen beim Aktionstag zum öffentlich geförderten Wohnungsbau von einen rundum guten Tag. Bei der Vorstellung der Klimaschutzsiedlung „Vierlinden-Höfe“ zeigten sie sich überzeugt, dass das Projekt Modellcharakter für die Gesamtstadt hat.
 | Foto: Reiner Terhorst
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  • Ralf Lützenrath, OB Sören Link und Walsums Bezirksbürgermeister Georg Salomon (v.l.) sprachen beim Aktionstag zum öffentlich geförderten Wohnungsbau von einen rundum guten Tag. Bei der Vorstellung der Klimaschutzsiedlung „Vierlinden-Höfe“ zeigten sie sich überzeugt, dass das Projekt Modellcharakter für die Gesamtstadt hat.
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Klimaschutz kann auch im öffentlich geförderten Wohnungsbau Akzente für die Zukunft setzen. Das wurde am vergangenen Freitag in Walsum-Vierlinden deutlich, als zum bundesweiten Aktionstag für die öffentliche Wohnraumförderung zahlreiche Interessenten einen Blick auf und in die Vierlinden-Höfe warfen.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEBAG bringt dort eine Siedlung auf den Weg, die nach Überzeugung von Oberbürgermeister Sören Link Vorzeigecharakter für die Gesamtstadt hat. 98 Wohnungen entstehen dort, 54 davon sind mit öffentlichen Geldern gefördert, die weiteren sind frei finanziert. Sabine Störch, für die Vermietung zuständig, spricht von einem riesigen Interesse. Nur noch wenige Wohnungen sind frei.

„Trotz der umfangreichen Klimaschutzmaßnahmen und dem hohen Wohnstandard mit bester Ausstattungsqualität können wir die geförderten Wohnungen zu einer Kaltmiete von 5,55 Euro anbieten“, sagt Ralf Lützenrath, Bereichsleiter Neubau der GEBAG. Die frei finanzierten Wohnungen unterscheiden sich nur in wenigen Punkten von den geförderten, und auch da sei die Miete im Vergleich zu anderen ohne Zuschüsse finanzierten Projekten deutlich niedriger.

Die ersten Wohnungen werden in Kürze bezogen. Bis zum Jahresende ziehen in zwei Zeitfenstern weitere Mieter ein. Im Frühjahr des kommenden Jahres ist dann kompletter „Einzugs-Vollzug“ in der Klimaschutzsiedlung. Ralf Lützenrath hat für das Projekt einen anschaulichen Vergleich zur Hand. „Sie können das mit einem Auto vergleichen, das drei Liter Benzin auf 100 Kilometern verbraucht, also sparsam und umweltfreundlich ist.“ So spricht er schmunzelnd auch von den „Drei-Liter-Häusern“.

Lokaler grüner
Strom wird produziert

Die barrierearmen Zwei- bis Vierzimmerwohnungen des Neubauprojekts sind zwischen 57 und 110 Quadratmetern groß. Die Wohnungen im Erdgeschoss bieten mit eigenen abgetrennten Gartenbereichen noch ein besonderes Highlight für naturverbundene Mieter, und in den oberen Etagen finden die Bewohner großzügige Balkone und Terrassen.

Die Planung des Neubaus stammt vom Düsseldorfer Büro HGMB Architekten. Deren Geschäftsführer Richard Henning machte beim Aktionstag deutlich, dass man mit einer frischen und selbstbewussten Architektur und Farbgestaltung auch optisch das zukunftsweisende Konzept des Quartiers herausstellen wollte. Neben qualitätsvollem Neubau-Standard bieten die Vierlinden-Höfe viele weitere Vorteile für die künftigen Mieterinnen und Mieter.

So hat die GEBAG ein eigenes Mobilitätskonzept für die Siedlung entwickelt, und über Photovoltaik wird lokal grüner Strom produziert. Photovoltaik-Anlagen sorgen für Öko-Strom, der von den Mietern abgenommen werden kann. Begrünte Dächer leisten ihren Beitrag zum Klimaschutz. Die Dachflächen bieten ein riesiges Potenzial für Solarstrom und damit für mehr Klimaschutz. Und mit Mieterstrom klappt das auch auf Gebäuden mit vielen Parteien.

Stärkung von
Elektromobilität

„Die Vierlinden-Höfe zeigen sogar, dass nicht nur allgemein für die vielen Mietshaushalte, sondern auch im geförderten Wohnungsbau eine günstige und saubere Stromversorgung direkt von vor Ort möglich ist“, sagt Dr. Tim Meyer, Vorstand bei der Naturstrom AG. „Ohne leistungsstarke Partner hätten wir das allein gar nicht alles hinbekommen“, betont Ralf Lützenrath. Durch das Netzwerk nach der Devise „Gemeinsam sind wir stark“ sei halt die klima- und gleichzeitig mieterfreundliche Siedlung realisiert worden.

Ein zusätzliches Ziel des Projekt war der weitgehende Verzicht auf Autos und die Stärkung von Elektromobilität. Dazu werden im Quartier Ladesäulen für Elektroautos aufgestellt. Zudem werden zurzeit Carsharing-Modelle geprüft. Teil des Mobilitätskonzepts ist auch eine weitere Verleihstation des Leihfahrradsystems „metropolradruhr“ der Nextbike AG, die bereits 125 Leihfahrräder im GEBAG-Design im gesamten Duisburger Stadtgebiet betreibt.

Darüber hinaus werden an vier Standorten im Quartier werden Halbunterflurbehälter zur Müllentsorgung installiert. Die Entleerung wird über die Wirtschaftsbetriebe Duisburg abgewickelt. Über ein mieterbezogenes Erfassungs- und Abrechnungssystem werden für die Nutzer so auch Anreize zu einer besseren Mülltrennung geschaffen.

Etwas Lehrreiches
und Nachhaltiges

OB Link und Walsums Bezirksbürgermeister Georg Salomon zogen beim Aktionstag ein fast „philosophische Fazit“. Das sei ein guter Tag für Walsum, für Duisburg und für das Klima. Das sahen auch die zahlreichen Besucher des Aktionstag weitegehend so. Bei der Begehung einzelner Wohnungen in Kleingruppen und an den Infoständen der GEBAG-Kooperationspartner gab es zudem reichlich Gelegenheit, sich über das Projekt umfassend zu informieren.

Zusätzliches Infomaterial und Tipps, wie man selbst zum aktiven Klimaschutz beitragen kann, wurden gerne entgegen- und mitgenommen. So hatte der Tag in Walsum auch etwas Lehrreiches und Nachhaltiges.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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