"Menschen im Mittelpunkt"
WuLiuS – zehn Jahre Leistung aus dem Nichts

Die „WuLiuS“-Aktivisten, von links: Anna Bosbach-Plonka (vertrat den Bauverein), Katharina Gottschling, Ferdi Seidelt, Gabriele Neuhaus sowie die Vorständler Salvatore Zanetti mit Gattin Christel und Drago Krstic. | Foto: WuLiuS
  • Die „WuLiuS“-Aktivisten, von links: Anna Bosbach-Plonka (vertrat den Bauverein), Katharina Gottschling, Ferdi Seidelt, Gabriele Neuhaus sowie die Vorständler Salvatore Zanetti mit Gattin Christel und Drago Krstic.
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  • hochgeladen von Marcel Faßbender

Eine Situation wie diese ist eigentlich nicht vorstellbar. Nach einem langen Berufsleben lockt der Ruhestand, die letzte Lohnüberweisung ist erfolgt. Doch dann wird in die Hände gespuckt und zehn Jahre weitergearbeitet. Unentgeltlich. Aus Überzeugung und Leidenschaft.

Diese nun wirklich nicht alltägliche Gegebenheit meldet jetzt die Hans-Böckler-Straße 8, genauer der Verein „Wohnen und Leben in unserem Stadtteil“, kurz „WuLiuS“. Nun, vor zehn Jahren hat „WuLiuS“ die Trägerschaft des ehemaligen DRK-Seniorentreffpunktes in Hochemmerich übernommen. Zu diesem Zeitpunkt ging dem DRK Duisburg die finanzielle Puste aus, die klamme Stadt hatte in den Jahren 2011 und 2012 den Senioren-Begegnungsstätten immer mehr die Flügel gestutzt, in Rheinhausen sollte gleich drei Einrichtungen das Garaus gemacht werden. Dabei: die Hans-Böckler-Straße. Hier begleitete Gabriele Neuhaus die Senioren durch den Tag, eine Leiterin, die selbst wenige Monate später in Rente gehen sollte. Doch als das Aus der Einrichtung Mitte 2012 feststand, überkam sie der heilige Zorn. Der führte unweigerlich zu einer Abmahnung, die erste und einzige Sanktion in ihrem langen Berufsleben!
Ihr Beschluss, den vogelfreien Standort durch die Gründung eines eingetragenen Vereins zu retten, fiel bei CDU-Bezirksvertreter Ferdi Seidelt auf fruchtbaren Boden. Nach einem Besuch bei Bauverein Rheinhausen-Geschäftsführer Volker Seemann stand fest, den Standort bekommt „WuLiuS“ bis auf die Nebenkosten mietfrei. Ein Kontrakt, der bis heute hält. Nun kam wieder Gabriele Neuhaus ins Spiel. Sie konnte sich sogar vorstellen, das Angebot nicht nur zu erhalten, sondern weiter auszubauen, etwa zu einem Mehrgenerationen- und interkulturellen Treffpunkt. Und dass sie gerne ehrenamtlich mithelfen würde. Was sie denn bis heute auch tut.
Jetzt die 10-Jahresfeier. Die zahlreichen Gäste genießen ein Gläschen Sekt, Panflöten-Klänge, eine leckere Suppe, etwas Fingerfood, eine Tombola und die Festrede von Ferdi Seidelt. „Gabi kenne ich schon seit 1980, da war sie noch Erzieherin in der Musfeldstraße“, sagt er, um dann den Bogen zu schlagen. „2012 ruft mich Gabi an und schildert die Lage.“ Seidelt dankt ihr in bewegten Worten, „da es ohne die Beharrlichkeit der ehrenamtlichen Vorsitzenden nie zu zehn Jahren WuLiuS gekommen wäre.“
Respekt und Anerkennung spricht er aus den Mitstreitern, hier insbesondere Vize Drago Krstic, dem Bauverein Rheinhausen und dem Lions Club Rheinhausen, die alle gerne halfen. „Wir übernehmen einen großen Anteil von anfallenden Kosten und viele unserer Mitglieder helfen, wenn Not am Mann ist", sagte einmal Wolfgang Neiß, Past-Präsident des Lions. Und er fügte hinzu: "WuLiuS ist ganz in unserem Sinne. Hier stehen die Menschen im Mittelpunkt, die Hilfe und soziale Kontakte brauchen. Ich habe tiefsten Respekt vor Gabriele Neuhaus, die grundsätzlich 200 Prozent gibt."

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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