Wagenbauer im Endspurt für den Rosenmontagszug
Einen schönen Anlass nutzten die Wagenbauer der „1. Große KG Rot Weiss Hamborn Marxloh“ am vergangenen Samstag um ein kleines „Einweihungsfest“ für ihren Kanonenwagen zu feiern. Und dieses mit großer Freude, gab es doch erst am 11. Februar das erlösende „Ja“ für den Rosenmontagszug 2011.
„Das war ein Kraftakt und eine Zitterpartie für uns,“ erklärt uns Michael Hengstermann und ist sichtlich erleichtert.
Die Wagenbaumeister Dirk Knapp, der in diesem Jahr zum ersten Mal diese Funktion ausübt, und Christian Grothuysen sind seit Juni 2010 am Ball und kümmern sich als junges und frisches Team um den Fortgang der Arbeiten. Für die neue Session wurde der Wagen, ein alter DVG Bus - Bj. 1976, komplett neu aufgerüstet. Die alte Verkleidung wurde entfernt und ein neuer Aufbau nach den neuen Vorgaben errichtet.
Allein Christian Grothuysen hat rund 300 Stunden an dem Prunkwagen mitgebaut. Und es waren immer 5 – 6 Helfer der Vereinsmitglieder der KG – „so wie sie konnten“ - mit dabei und haben einen herrlichen Augenschmaus u.a. für den Rosenmontagszug geschaffen. Denn natürlich fahren die Wagen der „Rot Weissen“ auch schon im Kinder Karnevalszug am Sonntag mit.
Doch auch sach- und fachkundige Hilfe von versierten Handwerkern aus dem Freundeskreis des Vereins haben sich die Hamborner mit ins Boot geholt. Elektriker, Mechaniker uvm.
Doch bei den Holzarbeiten gab es ganz besondere Unterstützung durch keine Geringere als Kristina „Kiki“ Leliveldt, Trainerin der Tanzgarde- und Show-Formation der Garde, aber im „Zivilberuf“ gelernte Schreinerin. Und man merkt, dass es bei den Arbeiten nur „Teamwork“ gibt und man gemeinsam an der Sache arbeitet.
Und dann geht es in eine Nebenhalle zum Wagen der rot weissen Kindergarde, der ganz auf das Thema „Schatzinsel“ ausgerichtet wurde. Das wäre für den Duisburger Karneval sicherlich auch eine Freude, irgendwo noch einen Schatz zu finden, um die gestiegenen Kosten zu dämpfen.
Bilder und Konzeption des herrlich bunten Wagens stammen von Brigitte Koch die gemeinsam mit Sohn Axel und Schwiegertochter Sabine auch an diesem Morgen die letzten Feinarbeiten an dem Gefährt durchführt. Auch dieses ein Gemeinschaftswerk und Resultat einer Auswahl zwischen Cowboys, Indianern und eben Piraten.
„Die Kinder tragen in diesem Jahr Kostüme nach „Peter Pan“ und da musste der Wagen dazu passen,“ erklärt Künstlerin Brigitte Koch, die die vielen kleinen Details auf dem Wagen wohldurchdacht auf diesen in mühevoller Kleinarbeit aufgemalt hat und dieses in den Rot Weissen Gardefarben. Vom anlegenden Piratenschiff an der Schatzinsel, den Weg durch den Sand zur ersten Rast bis zum Auffinden des Schatzes. Und damit es nicht zu einfach ist, der lauernde Varan im Hintergrund. Das natürlich auch der „Wunsch Papagei“ von Schwiegertochter Sabine - mit pinkfarbenen Kopf – auf dem Wagen verewigt wurde, war da auch selbstverständlich.
Doch viel schwieriger war es, das ca 9 Meter lange Kunstwerk, in ca 30 kleine, ca. 60 cm breite Teilstücke zerlegt, im heimischen Keller so zu bemalen, daß hinterher das Gesamtwerk dabei zustande kam. Vor allem wenn diese 2 Meter hoch sind und der Keller nur 1,90 Meter.
„Ich bin of mitten in der Nacht runter in den Keller gegangen und habe weitergemalt!“ so Brigitte Koch. Sie hat mit ihrem Werk erst im Oktober begonnen und es kann sich sehen lassen. Eine Glanzleistung.
Doch stehen in der unauffälligen Halle im Ruhrort Meidericher Hafengebiet auch die Wagen vieler anderer Gesellschaften, die an diesem Morgen auch den letzten Schliff an ihre Gefährte legen.
Die Marxloher Jecken hatten vom TÜV noch weitere Auflagen erhalten und zur Sicherheit noch Geländer eingebaut.
Der Wagen des Kinderprinzen wurde von Prinz Jürgen II. Ohl ebenfalls mitgebaut und steht dem jugendlichen Nachwuchs für die Umzüge zur Verfügung.
Die Wagenbauer der Neudorfer KG Grün Rot sieht man beim Leimkochen und routiniertem Bau von Pappmachefiguren und bei den Oldstädtern ist ein rühriger Jürgen Malik mit seinen Mannen dabei, dem Zugmotto entsprechend den Wagen umzudekorieren. Da sieht ma nein angsterfülltes Sparschweinchen auf der Flucht, heißt es doch in großen Lettern auf der Seite „Und dann hau ich mit dem Hämmerchen mein Sparschwein“!
Der Besuch hat eines gezeigt, mit wie viel Freude die Duisburger Jecken ihre Gefährte gestalten und wie viel Zeit sie hierin investieren. Dinge, die am Rosenmontag niemand sieht. Es wäre eine Schande und ein Trauerspiel gewesen, wenn der Zug abgesagt worden wäre. Zig Hundert Arbeitsstunden wären „für die Katz“ gewesen. Wir freuen uns auf einen herrlichen Rosenmontagszug und viele bunte Motiv- und Prunkwagen. Dank an die vielen helfenden Hände, die diesen Genuss in monatelanger Arbeit möglich gemacht haben.
Die Fotostrecke von LOKALKOMPASS Fotograf Detlef Schmidt findet man hier:
http://www.lokalkompass.de/duisburg/vereinsleben/fotostrecke-wagenbauer-im-endspurt-fuer-den-rosenmontagszug-d44474.html
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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