Spinnen im Lehrerhaus
Damit sind nicht etwa die von manchen als ekelig empfundenen 8-beinigen Lebewesen gemeint, auch nicht die Spinnereien vieler, die utopische Vorstellungen von der Zukunft haben, nein, gemeint ist das uralte Handwerk des Spinnens, das früher in vielen Haushalten nach Feierabend zuhause in der Stube betrieben wurde, um für die Familie aus Wolle Garn zu spinnen. Daraus entstanden dann viele Pullover, Jacken, Mützen, Socken und manches andere.
Anneliese Merkamp und Elisabeth Gerstner zeigten diese Kunst, die heute fast ausgestorben ist, am vergangenen Sonntag im Lehrerhaus in Friemersheim. Eigene Schafte, die geschoren wurden, aus der gewonnenen Wolle Garn gespinnen, und daraus wiederum die Bekleidungsstücke herstellen, das war der Kreislauf, der Elisabeth Gerstner von Kind an begleitete und auch Anneleise Merkamp musste früher jeden Tag 2 Stunden am Spinnrad sitzen. Verwunderlich ist, dass Beide die Freude an dieser Arbeit nicht verloren haben.
Zwei ziemlich aufgeweckte Jungs, Jan und Erik aus Friemersheim (beide 9 Jahre alt) und Blutsbrüder, wie sie erzählten, waren an diesem Tag neben den mehr als 40 Besuchern die Ersten, die sich das Handwerk zeigen und erklären ließen. Viele schöne Sachen konnten betrachtet und auch erworben werden. Besonders warme Socken, die im kommenden Winter für warme Füße sorgen werden. Elisabeth Gerstner ist im übrigen am 01.11.2011 im Johanniter Krankenhaus im Belau Saal anzutreffen, wo sie wieder “Spinnen” wird.
Autor:Ingrid Lenders aus Duisburg |
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