Schottlands bekanntester Einwohner besuchte Duisburg – Nessie Shooting am Innenhafen

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Da staunte doch so mancher Besucher des „Marinamarktes“, als eine illustre Gesellschaft am Pfingstmontag durch den Innenhafen zog, auf der Suche nach dem liebenswerten Geschöpf aus dem schönen Schottland, um das sich so viele Sagen und Geschichten ranken.

Die offiziellen „Duisburg Nessie Hunters“, erkennbar an ihren entsprechend beschrifteten T-Shirts, besuchten den Marinamarkt und fragten dort die Marktbesucher, darunter auch Gerhard Mercator, ob sie „Nessie“ gesehen hätten.

Immerhin kannte Mercator Nessie. Auf einigen Karten hat er sie schon vor Jahrhunderten gezeichnet. Im Wasser war zunächst einmal nichts zu sehen.

Phantombilder von Nessie wurden verteilt und fragte in der besorgten Menge:

„Haben Sie dieses Ungeheuer gesehen?“

Die „Nessie Hunters“ erklärten:

„Zum ersten Mal seit Urzeiten ist im ganzen Jahr 2013 das beliebteste Monster der Welt im Heimatsee Lochness im schottischen Hochland, den „Highlands“, nicht gesichtet worden. Dann wurde das menschenscheue Tier plötzlich aus dem Weltall fotografisch festgehalten. Millionen Menschen sahen die Bilder im Internet."

Hat sie sich erschreckt? - Ist sie abgehauen? - Hat sie Stress bei der Arbeit, Ärger mit den Nachbarn oder Liebeskummer?

Fragen über Fragen! Und seit Monaten wieder kein Lebenszeichen!

Verzweifelt hatten die international organisierten „Nessie Hunters“ (Section Glasgow) keinen Geringeren als Sherlock Holmes um Hilfe gebeten.

Die Spur in der Cloud von Dr. Watson führte den schärfsten Detektiv der Welt in Begleitung von Baskerville, dem schärfsten Spürhund der Welt, über das Irische Meer und die Atlantikküste von Wales in den Ärmelkanal an den Partnerstädten von Duisburg (Portsmouth und Calais – oh la la) vorbei, über Rotterdam sowie die Waal bei Nimwegen und den Rhein bis zum Duisburger Innenhafen, in eine Sackgasse also.

Mercator zeigte die Route anhand seiner Karten, die den ersten Routenplaner der Welt darstellen.

Dann zückte der coole Cosmopolit sein Navi und sagte:

„Gesetzt den Fall, Nessie befindet sich gerade hier, sitzt sie in der Falle!“

Dann forderte Holmes die Hilfe eines Sondereinsatzkommandos (Nessie-SEK) an in Form von Schimanski, Thanner Hänschen und den „Nessie Hunters“ (Sektion Duisburg).

Eine Vermutung war auch, das verschreckte Tier könnte im „Loch Port“ im benachbarten Rheinhausen eine neue Heimat gesucht haben.

Völlig abwegig allerdings war die Ansicht, dass Nessie in die USA ausgewandert sein soll.

Hillary Clinton machte mit ihren „NSA“ Schildern - „N“essie „S“tays in „A“merica - darauf aufmerksam.

Angeführt von Holmes suchte nun das Nessie-SEK den Innenhafen in östlicher Richtung ab. Die von Erfolglosigkeit gekrönte Jagd brachte den Suchtrupp zum Hafenforum.

Auf dem Balkon des Hafenforums stand auf einmal die Königsfamilie und die „Dame of Lennox“, die begnadete Sopranistin am Hof vom Schloß Balmoral, dem Landsitz der Königin in Schottland. Lennox sang beeindruckend „Amazing Grace“ und weitere schottische Lieder. Die Königin machte, was sie am Besten kann:

Sie winkte ihren Untertanen zu!

Doch dann, auf einmal sah man Kate mit George auf dem Arm und William vom Balkon strahlen, Harry machte Spirenzchen – was der nach Ansicht anwesender Beobachter wohl am Besten kann.

Queen Elisabeth II. War zu Besuch bei ihren entfernten Verwandten im nahe gelegenen Kleve, als sie von der Nessie-Jagd hörte.

Entsetzt, dass Nessie offensichtlich auf der Flucht war, eilte die Queen zum Innenhafen nach Duisburg, um ihre schottische Lieblingsnachbarin moralisch zu unterstützen.

Sie hat ohnehin ein mulmiges Gefühl, weil sie befürchtet, dass am 18. September 2014 die Schotten bei ihrer Abstimmung über ihre Unabhängigkeit der Queen den Rücken kehren und so zur seit 1900 andauernden, endgültigen Fragmentierung des „British Empire“ beitragen.

So wäre Schottland außerdem die erste Nation, die die Europäische Union verlässt,
um anschließend Schlange zu stehen, bis der neue Kleinstaat der EU beitreten darf.

Und Schlangen kann Nessie nun einmal nicht ausstehen.

Sucht Nessie deshalb Asyl in Duisburg? - Wo ist Nessie bloß?

Dame Lennox sang „Somewhere over the Rainbow“. Unter dem Balkon standen zwei Dudelsackspieler Wache.

Passanten trugen Banner mit der Aufschrift „God Save the Queen!“ und demonstrierten Königstreue.

Dann startete eine Parade mit der Königin rund um den Innenhafen über den Portsmouth-Damm. Die Queen und ihr Tross begaben sich zur Hafenpromenade.

Holmes hatte auf einmal mit seiner Lupe Pfotenabdrücke entdeckt. Den Pfotenabdrücken folgend und angeleitet von der Königin startete die beeindruckende Prozession, angeführt von den beiden Dudelsackspielern, in westlicher Richtung und bog dann bald nach Norden ab auf den Ponton am Restaurant Mezzomar.

Die Dudelsackspieler machen einen Heidenlärm und die Prozession zog immer mehr
Schaulustige an. Boote ruderten im Hafenbecken mit und hielten mit der Prozession
Schritt.

Am Ponton angekommen hören die Dudelsäcke auf. Zeit zum Durchschnaufen.
Herrlich diese Ruhe.

Dame Lennox intonierte noch einmal schottische Weisen und die Queen winkte weiter. Der Ponton war mit Wimpeln und Fahnen ausgeschmückt. Der Tross verteilte sich an den Stehtischen. Passanten trugen Banner mit den Aufschriften „Alba gu brath!“ „Scotland forever!“ und „God Save the Queen!“ Alle suchten ein letztes Mal nach Nessie.

„Da ist sie!“, triumphiert Holmes. Sean Connery machte deutlich, dass es sich bei der Gestalt am Ufer gegenüber um ein U-Boot handelt und resümierte:

„Elementary Holmes!“

Sean Connery trat mit beiter „Braveheart“-Brust nach vorn und rief:

„Nessie ist da! Es lebe Nessie! Long Live Nessie! Vive Nessie!. Nessie gu brath!” (Gälisch für „Nessie forever!“)

Gerhard Mercator sprang im Übereifer ins Wasser, um das Tier seine Freiheit zu geben. Doch dem trat Sean Connery energisch entgegen.

Als Nessie langsam aber sicher am Ponton ankam trugen Passanten Banner mit der Aufschrift

„Nessie gu brath!“, „Scotland forever!“, „Es lebe Nessie!“, „God Save the Queen!“

Nun folgte ein Fotoshooting mit Nessie und den Schaulustigen.

Eine Busschaffnerin aus Glasgow kontrollierte die Schlange mit der nötigen Härte.

„Sie sind hier, um Spaß zu haben. Ich nicht!“, schimpfte sie auf Gossengälisch und weiteren Minderheitensprachen wie Neederdütch.

Am Ende des wieder einmal gelungenen Events der „Deutsch Britischen Gesellschaft Duisburg“ wurde auch die Frage geklärt:

„Wird Nessie hier bleiben?“

Die Antwort lautete „Ja!“

Denn die Fortsetzung folgte beim Drachenbootrennen und auch am kommenden Wochenende im Rahmen der „Extraschicht“!

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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