Rassekaninchenzuchtverein aus Rheinhausen feiert am Wochenende 75-jähriges Jubiläum

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„Die Kaninchenzucht hat Suchtpotential!“ Kann man gut nachvollziehen, wenn man sich diese beiden süßen Langohren anschaut. Im Gegensatz zur „Englischen Schecke“ (links) ist der „Rote Neuseeländer“ eine mittelgroße Rasse. Foto: Scholtheis
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Verein R143 Glückauf Rheinhausen feiert am Wochenende 75-Jähriges

Stolze 75 Jahre alt wird der Rassekaninchenzuchtverein R143 Glückauf Rheinhausen in diesem Jahr. Grund genug, das große Ereignis nun gebührend zu feiern. Am kommenden Wochenende, Samstag, 29. September (14 bis 18 Uhr), und Sonntag, 30. September (11 bis 16 Uhr), findet anlässlich des Geburtstages eine Kaninchenausstellung und ein Jubiläumsempfang im Schützenhaus Auto Medewitz an der Asterlager Straße 7 statt.

Gezeigt werden zahlreiche putzige Langohren, die am vergangenen Wochenende von den Preisrichtern Norbert Kött aus Krefeld und Alexander Langer aus Kempen zu den Siegern der jährlichen Stallbewertung gekürt wurden.
Die Mitglieder sind bereits voller Vorfreude auf das große Fest, die Vorbereitungen laufen seit langem auf Hochtouren. „Wir freuen uns sehr auf das Jubiläumsfest“, so Bernd Träger, 1. Vorsitzender des Vereins, und sein Bruder Fred, Schriftführer. Die Zwillingsbrüder sind seit 1960 aktiv und engagiert tätig. „Wir sind ein funktionierender Verein. Mit elf Mitgliedern aus der näheren Umgebung Rheinhausens, klein, aber fein. Wir begrüßen es sehr, dass so viele Personen uns unterstützen. Leider haben wir Probleme mit dem Nachwuchs im Verein und wünschen uns neue, gerne auch jüngere Mitglieder. Momentan haben wir ein Durchschnittsalter von 65 Jahren.“
Insgesamt waren es 73 Tiere, die am Sonntag nach dem neuen Standard 2018 des Zentralverbandes bewertet wurden. Wichtige Kriterien waren dabei zum Beispiel das Gewicht des Tieres, das Fell, die Körper-und Kopfform, die Ohren und der Pflegezustand. Die Begeisterung der Züchter und die Liebe zu den Tieren war nicht zu übersehen. „Kaninchenzucht hat Suchtpotential“, schwärmt Mitglied Jutta Maier. "Wenn man einen stressigen Tag hatte, dann die Tiere füttert und streichelt, wird man ganz ruhig und entspannt." Auch Dieter Holtschneider ist begeistert: „Es ist einfach der Spaß am Tier. Uns ist es wichtig, gesunde und schöne Tiere zu züchten. Aber dafür muss man geboren sein.“
Denn: Auch die Rassekaninchenzucht habe Nachteile, beziehungsweise stelle besondere Anforderungen an den Züchter. So sei die Zucht zeitaufwändig, man müsse genug Platz für den Stall haben und eine Möglichkeit, den Mist zu entsorgen. Trotz allem sind sich die Züchter einig: Die Tiere geben einem so viel zurück! Es macht einfach Spaß, sowohl die Zucht als auch das Vereinsleben.

Über 100 Rassen und 300 Farbvarianten

Die Rassekaninchenzucht ist zudem sehr vielfältig. Es gibt weit über 100 Rassen und über 300 verschiedene Farbvarianten des Fells. Wer neugierig geworden ist und sich gerne informieren möchte, ist am Samstag und Sonntag herzlich willkommen. Gerne beantwortet Bernd Träger unter Tel. 02065/64082 alle Fragen. Infos gibt es auch unter www.kaninchen-rheinhausen-r143.hpage.com. Einmal im Monat findet ein Stammtisch statt, wo in gemütlicher Runde über die Rassekaninchenzucht geplaudert werden kann.
Übrigens: Der Eintritt am kommenden Wochenende ist frei. Eine Bilderausstellung informiert über die Vereinsgeschichte. Eine Tombola mit tollen Gewinnen rundet das Programm ab. Und natürlich ist auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.

Sieger bei der Stallbewertung

Bei der Stallbewertung gingen als Sieger hervor: die Zuchtgemeinschaft Träger (ZGM Träger) mit ihren Roten Neuseeländern (386,5 Punkte: beste Zuchtgruppe: Goldene Medaille des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur-und Verbraucherschutz); Werner Niewald mit den Weißen Wienern (386,0 Punkte: 2. beste Zuchtgruppe: Medaille der Landwirtsschaftskammer); ZGM Träger für das Beste Alttier 2018, (Roter Neuseeländer: 97,0 Punkte v (vorzüglich) 1,0 Rote Neuseeländer); Dieter Holtschneider: Bestes Jungtier 2018, Roter Neuseeländer (Jungtier 8/7 sg (sehr gut in allen Positionen), 1,0 Rote Neuseeländer: Stadtverbandsehrenpreis); 1. Vereinsmeister wurde die ZGM Träger mit 387,5 Punkten: Rote Neuseeländer: ZDRK-Medaille; 2. Vereinsmeister: Werner Niewald mit 386,5 Punkte: Weiße Wiener: Große LV-Medaille; 3. Vereinsmeister: ZGM Pütz, 385,5 Punkte: Rote Neuseeländer: Sachpreis.
Diese Mümmelmänner sind am Wochenende beim Jubiläum natürlich dabei.

Vereinshistorie

- Gegründet wurde R143 Glückauf Rheinhausen im Jahr 1943 von 13 Bergleuten und einer Frau unter dem Namen „Glück auf“ Bergheim/Oestrum. Die Blütezeit des Vereins war nach dem 2. Weltkrieg bis Ende der 70er Jahre. Eine Frauengruppe, die Handarbeiten aus Fellen und Wolle fertigte und eine große Jungendabteilung waren in den 60er bis Mitte der 70er Jahre mit den vielen Züchtern Garanten für ein lebhaftes Vereinsleben.
- Seit den 70er Jahren schrumpfte die Zahl der Züchter leider. 1975 zeigte der Verein 130 Kaninchen bei der Sommerjungtierschau. Im Jubiläumsjahr 1983 (40 Jahre R143) starb Werner Göhl, er war Vorsitzender von 1971 bis 1983. Bis zur Jahreshauptversammlung 1984 leitete Fritz Träger kommissarisch den Verein. Auf der JHV wurde dann Bernd Träger zum neuen Vorsitzenden gewählt, sein Bruder Fred Träger wurde Schriftführer. Diese Ehrenämter führen sie heute noch.
- Fritz Saager war von 1986 bis 1995 Kassierer. Er starb 1995. Sein Nachfolger wurde Günter Weber, der das Amt bis 2010 führte. Seit 2010 ist Dieter Holtschneider Kassierer. 2010 wagten die Mitglieder den Schritt zurück nach Rheinhausen.
- Das Lokal „Schwarzer Diamant“ wurde Treffpunkt und das Schützenhaus Auto Medewitz der Schauraum. Vereinsgeschichte

Text: Nadine Scholtheis