Ein überraschter Schützenkönig

Paul Faßbender regiert ab sofort für ein Jahr die Grünröcke in Aldenrade

Der BSV Aldenrade-Fahrn hat am vergangenen Wochenende wieder sein Schützenfest auf der Vereinsanlage an der Kürfürstenstraße 134 gefeiert. Natürlich gab es auch beim Vogelschießen wieder ein neues Königspaar. Der neue König wusste bis kurz vor dem Finale allerdings noch nichts von seinem Glück.

Vor einem Jahr fasste die Familie vom neuen König den Plan, ihn auf den Thron zu setzen. Allerdings ohne den neuen König in die Planungen mit einzuweihen. Es sollte für Paul Faßbender eine große Überraschung werden und die ist es am Ende auch geworden. Im Frühjahr setze sich der älteste Sohn und die Ehefrau mit den Vereinsverantwortlichen Fritz Schneider und Frank Böttger an einen Tisch, um das Vorgehen und die Pläne zu besprechen. Für die Familie stand fest: Paul Faßbender soll der neue Schützenkönig des BSV Aldenrade-Fahrn werden. Mit Hilfe des Vereins wurde der Thron zusammengestellt. Die beiden ältesten Söhne, Marcel und Pierre, nehmen als Minister neben dem Königspaar Platz zusammen mit Martina Dudziak und Laura Nartmann. Mutter Beate ist die neue Königin, alle drei sind kurzerhand Mitglied im Verein geworden, damit alles offiziell ist.
Die erste Überraschung erlebte der neue König schon bevor das schießen los ging, als seine beiden Söhne in kompletter Schützenmontur vor ihm standen und ihren Vater im Verein unterstützen wollten. Marcel und Pierre hatten sich Tags zuvor die Schießmarken gesichert und traten um 14 Uhr an, um den Vogel zunächst zu stutzen. Soweit so normal, der Holzvogel leistete natürlich Widerstand, nichts desto trotz wurden die Pfänder runtergeholt. Als der Rumpf dann gefallen ist, ging es auf die Königsplatte. Familie Faßbender ging entschlossen auf Vater Paul zu, um ihm mitzuteilen, dass er jetzt bitte die Platte putzen soll, um sich auf den Thron des BSV Aldenrade zu setzen. Paul war mehr als überrascht und auch etwas schockiert. Die Familie versicherte ihm, dass im Hintergrund bereits alles geklärt ist und er nur noch sich selber zum König schießen muss. Ganz so einfach wollte es ihm die Familie die Sache aber zunächst nicht machen. Zusammen mit seinen beiden Söhnen würde das Königsschießen zu einer reinen Familienangelegenheit, würde die Platte bei einem Schuss der eigenen Kinder fallen, dann müssten alle Planungen über den Haufen geworfen werden und der Vater noch ein Jahr warten müssen. Die Verantwortlichen des Schießstands hatten die Situation aber genau im Blick und sagten im richtigen Moment, wann die Söhne aufhören sollten weiter Pfeile zu schießen. So war das Familienoberhaupt nun alleine gefordert, die letzten Reste abzuräumen. Paul Faßbender ist schon lange Mitglied des Vereins, hat immer und überall geholfen, wenn Not am Mann war. Schmückte die Straßen und war im Verein stets präsent. Er gehörte mit zum aktuellen Thron und hat keine Veranstaltungen und Termine ausgelassen. Jetzt nutze er seine Erfahrung an der Armbrust und wollte sich selber, auf Wunsch der eigenen Familie, in den Geschichtsbüchern des BSV Aldenrade-Fahrn zu verewigen.
Mit dem 234 Schuss, um 18.16 Uhr war es dann endlich soweit und die Grünröcke hatten einen neuen König, der bis kurz vor dem Finale überhaupt nicht wusste, dass er König sein wird. Zusammen mit seiner Königin Beate, seinen Ministerpaaren Marcel und Martina, Pierre und Laura und unter dem Beifall der Schützenbrüder und der Besucher zog die neue Throngesellschaft ins Vereinsheim ein und nahm auf dem Thron Platz. Nach der Inthronisation und dem Empfang der Gastvereine wurde noch ausgiebig gefeiert. Die Familie gratulierte und gesellte sich später auf dem Thron dazu. Der Verein feierte einen großartigen Abschluss des Schützenfestes, was es so in seiner Form auch noch nicht gegeben hat.