Parkinson-Selbsthilfegruppe in Duisburg

Bleib nicht hocken, mach die auf die Socken. "Bewegung ist bei der Parkinson-Erkrankung wichtig," berichtet Günter Brautschek. Er leitet die Regionalgruppe Duisburg der Deutschen Parkinson Vereinigung.

Parkinson ist eine chronische neurologische Erkrankung, die 1814 erstmals von dem englischen Arzt James Parkinson klinisch beschrieben wurde. Die Verlangsamung der Bewegung, Gang- und Haltungsstörungen, Muskelsteifheit, Zittern, Gleichgewichgsstörungen sowie depressive Verstimmungen sind Symptome der Krankheit. "Wenn 60 % der Nervenzellen, die dafür sorgen, daß genügend Dopamin im Körper gebildet wird, abgestorben sind, läßt sich Parkinson diagnostizieren. Wer an Parkinson leidet, bei dem wird im Körper zu wenig vom Nervenbotenstoff Dopamin gebildet. Man kann die Symptome verstecken, die Krankheit als solche aber nicht heilen. Parkinson kann mit Levodopa behandelt werden. Das Medikament wandelt sich im Kopf zu Dopamin um," berichtet der ehemalige Postler. "Es sind hauptsächlich ältere Menschen von der Krankheit betroffen. Je älter man wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, an Parkinson zu erkranken."

Es gibt zwei Erscheinungsformen von Parkinson. Mohammed Ali leidet an der schüttelnden Form, Mao und Papst Johannes Paul II dagegen an der versteifenden Form.

Wie soll man mit der Krankheit umgehen? Brautschek schlägt drei Schritte vor: 1. Informationen einholen 2. Krankheit annehmen 3. das Umfeld informieren. "Auf welche Einschränkungen muß ich mich in Zukunft einstellen? Welche Behandlungsmöglichkeiten, welche Alltagshilfe gibt es," benennt Brautschek fragen, die auf den Patienten zukommen. Seine Tips: "Man sollte so lange wie möglich im Berufsleben bleiben. Die Bezirksfürsorgestelle richtet bei Bedarf den Arbeitsplatz so her, daß der Kranke so lange wie möglichen arbeiten gehen kann. Der Arbeitgeber braucht dabei keine Kosten zu tragen. Wenn der Arzt den Antrag gut begründen kann, finanziert die Krankenkasse sehr viele Hilfsmittel für den Alltag. Die Medikamente sind bislang kein Thema. Man sollte die Sozialkontakte nicht vernachlässigen." Um es auf den Punkt zu bringen: Man sollte sich nicht unterkriegen lassen.

Rund 250.000 Pakinson-Erkrankte gibt es in ganz Deutschland; jährlich kommen rund 13.000 Neuerkrankungen hinzu. 170 Mitglieder hat die Duisburger Gruppe. Es gibt sie seit 1984. "Wir treffen uns jeden letzten Mittwoch im Monat um 15 Uhr in der Notkirche in Duissern." Die Adresse lautet Martinstraße 37. Neben dem geselligen Beisammensein gibt es auch immer wieder Fachvorträge beispielsweise durch Ärzte und Apotheker, wie Brautschek betont. "Bei Männern leidet das Selbstwertgefühl eher unter Parkinson als bei Frauen. Frauen bekennen sich eher zu ihrer Krankheit," konnte er beobachten. Wer nähere Informationen zu der Gruppe sucht, kann sie im Internet auf der Startseite WWW.duisburg-parkinson.de finden.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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