Notfallseelsorge sucht Ersthelfer für die Seele
Die Duisburger Notfallseelsorge sucht Ehrenamtliche, die sich zu „Ersthelfern für die Seele“ ausbilden lassen. Anschließend sollen sie im Einsatz Polizei und Feuerwehr beim Überbringen von Todesnachrichten begleiten, Beistand bei plötzlichen Todesfällen leisten und Menschen mit seelischen Schockreaktionen betreuen.
Die kostenfreie Ausbildung beginnt im Herbst 2019, Bewerbungen können bis zum 12. April 2019 an den Koordinator der Notfallseelsorge, Richard Bannert (richard.bannert@ekir.de; 0152 / 24021638) oder an Diakon Stephan Koch (stephan.koch@bistum-essen.de 0177 / 6167293) gerichtet werden. Beide können Interessierten auch vom praktischen Einsatz in der Notfallseelsorge berichten.
Die Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger stehen bei Unfällen wartenden Angehörigen bei und kommen aber auch direkt bei Großschadenslagen zum Einsatz. Hinter dem nüchternen Wort können sich Zugunglücke, Explosionen und Großbrände verbergen. Den Bereitschaftsdienst der Notfallseelsorge stellen Pfarrerinnen und Pfarrer des evangelischen Kirchenkreises Duisburg sicher; Unterstützung erhalten sie auch vom Beauftragten für die Notfallseelsorge im Bistum Essen, Diakon Stephan Koch sowie von linksrheinischen Pfarrerinnen und Pfarrern der evangelischen Kirche in Duisburg.
Trotzdem ist der wichtige Dienst aufgrund geringer werdender Pfarrstellen und steigender Belastungen bei Pfarrerinnen und Pfarrern auf Dauer nicht mehr aufrecht zu erhalten. Ehrenamtliche könnten hier helfen, die bald großen Lücken im Bereitschaftsplan zu schließen. Die Anforderungen dafür sind aber hoch. In erster Linie zählt die Bereitschaft, sich der Herausforderung von Extremsituationen im häuslichen und außerhäuslichen Bereich stellen zu wollen. Zu denen können Einsätze zu Situationen wie plötzlicher Kindstod, Suizid und Tod bei Verkehrsunfällen zählen. Ebenso wichtig ist die Bereitschaft und Fähigkeit, Trauer, Wut, Verzweiflung und andere Gefühle auszuhalten und sich mit den Themen Sterben und Tod intensiv auseinander setzen wollen.
Daher werden die Ehrenamtlichen auf die Notfallseelsorge mit einer einjährigen Ausbildung vorbereitet, verarbeiten Einsätze durch anschließende Gespräche und kommen mit ihren Kolleginnen und Kollegen als Team regelmäßig zur „Supervision“ zusammen - damit keine traumatischen Bilder im Kopf zurückbleiben.
Am 14. und 19. März 2019 laden die Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger jeweils um 18 Uhr zu einem Info-Abend im Duisburger Haus der Kirche, Am Burgacker 14-16.
Bildnachweis: ©Evangelischer Kirchenkreis Duisburg
Autor:Eva Wieczorek-Auer aus Duisburg |
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