Narrenzunft Homberg startete mit einer fünfstündigen Sitzung beim Hoppeditzerwachen in die Session 2012
Gut 200 Freunde und Gäste waren der Einladung der KG Narrenzunft Homberg gefolgt und konnten in der Aula der Erich-Kästner-Gesamtschule einen tollen Karnevalsauftakt feiern.Vereinspräsident Manfred Becker führte durch den geselligen und an Programmpunkten reichen Abend.
Das erste Highlight war der Gardetanz der „Murmel und Mittelgarde“. Putzig waren die jüngsten Jecken anzuschauen, als sie zu den Melodien von „Pippi Langstrumpf“ und „Wicki“ ihren Tanz vorführten. Herzerfrischend und erneut ein Zeichen für die wunderbare Kinder- und Jugendarbeit, die in den Vereinen geleistet wird. Und auch die Mittelgarde zeigte grandiosen Gardetanz der von stehenden Ovationen gekrönt wurde. Ein großes Dankeschön gab es auch für die Trainerin und die Betreuer der „Murmels“.
Doch nun kam der „Ehrengast“ des Abends, nämlich der „Hoppeditz“, der in Person von Paul Rapp von den Jecken der Narrenzunft unterstützt als Clown auf die Bühne gebracht wurde. Ein „Kurzer“ als Schmiermittel und die Lebensgeister kehrten in die Symbolfigur des rheinischen Karnevals zurück.
Es gibt unterschiedliche Theorien über die Herkunft des Namens Hoppeditz. Als die Wahrscheinlichste wird due Variante angesehen, das das Wort "hoppe" im rheinischen für "hüpfen" und das Wort "Ditz" für Knirps bzw. Kind steht. So kann der Hoppeditz mit "hüpfendes Kind" übersetzt werden.
Und in launigen und pointierten Worten tat er das, was man von ihm erwartet. Da gab es kleine und große Seitenhiebe auf die aktuelle Politik und wohlfeile Worte für den Start in die 5. Jahreszeit. Von Geld scheffelnden Politikern und dem Kampf der kleinen Vereine ums finanzielle Überleben bis hin zu den Kastelruther Spatzen wurde so alles zum Thema in der Rede des Hoppeditz was tagesaktuell auf der Agenda stand.
Julius Perez verzauberte die Gäste
Grandios war auch die Zaubershow vom gerade einmal 18 Jahre alt gewordenen Julius T. Perez Vargas aus Mönchenglabach, Mitglied im Magischen Zirkel, der bei den Deutschen Jugendmeisterschaften der Zauberkunst in Frankfurt im September 2011 den 1. Platz in der Sparte „Manipulation“ errang. Er verzauberte das Publikum mit zum Teil unbegreiflichen Tricks. Schön auch, dass er das Publikum immer in seine tollen Kunststücke mit einband. Da erschienen und verschwanden Bälle, Karten und CDs oder zeigte gemeinsam mit Bezirksbürgermeister von Ruhrort, Homberg und Baerl Hans-Joachim Paschmann einen Seiltrick mit drei Seilstücken die immer wieder kürzer oder länger wurden.
Dieser sprach im Anschluss die Grußworte der Stadt und rückte den Blick bereits auf die Session, in der es wieder am Altweibertag einen Rathaussturm geben wird und dankte allen, die sich für den Erhalt des Nelkensamstag Zuges eingesetzt haben.
Im Gegenzug bedankte sich Manfred Becker auch noch einmal bei ihm, dass das Hoppeditzerwachen überhaupt stattfinden kann. Denn auch in Homberg bestanden anfangs Probleme bei der Genehmigung der Veranstaltung.
Nächster Höhepunkt waren die „Sandkastenrocker“, die mit ihren tollen Kostümen einen bunten Farbtupfer setzten.
Das erste Grußwort einer Tollität gab es vom „Kulturausschuss Grafschafter Karneval“ aus Moers. Präsident Hans Kitzhofer überbrachte die Grüße des Verbandes und stellte auch gleich das Neue Prinzenpaar des „Kulturausschuss Grafschafter Karneval“, Prinzessin Ingrid I. (Wachtendonk) und Jörg Thiel vor. Hans Kitzhofer wies eindringlich darauf hin, den Slogan „Wir sind alle eine Familie“ künftig auch zu leben. Auch er bedankte sich für den unermüdlichen Einsatz, den Nelkensamstagszug zu retten.
Mit dabei waren auch die 1. Hofdame Birgit Thiel, die 2. Hofdame Martina Kohtes, die 3. Hofdame Sabine Möwius, die Pagin Isabell sowie der 1. Minister Willi Wachtendonk und Standartenträger Enno Kramer. Als 2. Minister fungiert Heinz Kurasiak der an diesem Abend allerdings verhindert war.
Weiter ging es im Programm mit dem Showtanz der „Actiongirls“ die über die Bühne wirbelten und mit ihren Tanzeinlagen die Zuschauer ganz in ihren Bann zogen.
Es folgten einige Ehrungen verdienter Mitglieder. Hierzu zählten: Christoph Bieske, Heinz Bieske, Gustav Fohlmeister und Bettina Zander. Sie wurden mit der Ehrennadel in Bronze in Würdigung und Anerkennung langjähriger Verdiente ausgezeichnet.
Und wie in Homberg üblich, folgte auch noch einmal die Vorstellung der Duisburger Prinzencrew. Dirk II. stimmte die anwesenden Jecken hierbei auf die bevorstehende Session ein.
Und noch einmal gab es eine Ehrung und zwar für Veronika Stupp „die immer da ist, wenn man sie braucht“ so Manfred Becker. Zudem hat sie die Betreuung der Tanzgarde übernommen. Sichtlich gerührt nahm sie die Ehrung mit dem Verdienstorden der Narrenzunft Homberg entgegen.
Ebenfalls ein toller Programmpunkt war der Auftritt der „Südsterne“ aus Serm. Die KG Südstern war mitsamt Prinz Axel I. und großem Gefolge nach Homberg angereist. „Ich bin Stolz sie ankündigen zu dürfen! Wir sind lange Jahre miteinander befreindet!“ so Manfred Becker bei der Begrüßung. Und auch die jungen Damen aus dem Duisburger Süden zeigten exzellenten Gardetanz,
Als nächstes kam HDK Präsident Michael „Michel“ Jansen auf die Bühne, doch nicht alleine. Er hatte seine liebreizenden Paginnen mit dabei. Eine nicht nur optisch schöne Bereicherung. Sie sind, wie Michael Jansen mitteilte, u.a. auch ein Resultat der Jubiläumsfeier der Narrenzunft, als er in seinem ersten Jahr als Präsident des HDK alleine mit Orden, Urkunden und Auszeichnungen „bewaffnet“, mit vollen Armen dastand. Da stand es außer Frage, dass es im HDK künftig auch Paginnen geben soll. Und Ricarda Bothen, Jaqueline Maleszka und Aline Urbanski sind für diese Aufgabe einfach nur prädestiniert. Beim ersten öffentlichen Auftritt der Damen war Jessica Schmelzer.nicht mit dabei.
Und Michael Jansen kam nicht umhin, offene Kritik am Genehmigungsprozedere der Stadt Duisburg zu üben:
„Lieber Manfred im vergangenen Jahr konnte ich die zu Eurem närrischen Jubiläum gratulieren. Im diesem Jahr kann ich Euch zu der Genehmigung für diese Sitzung gratulieren! Mittlerweile sind wir im Duisburger Karneval leider soweit, dass man jeder Gesellschaft zu einer erhaltenen Genehmigung gratulieren darf.“
Da brauste ein Welle von Applaus durch die Aula.
„Da stören in Sälen, die seit 30 Jahren bespielt werden, auf einmal Tische (KG Alle Mann an Bord), dann fehlt da auf einmal ein Stempel, da wollen wir Hoppeditz auf der Königstraße feiern und dann gibt es auf einmal zeitgleich einen Gourmet Markt und so vieles mehr!“
Und süffisant seine Bemerkung: „OB Sauerland hatte immer ein wenig Schiss wenn ich als Hoppeditz auf die Bühne ging. Jetzt bin ich ja kein Hoppeditz mehr, da ich nun Präsident des HDK bin. Aber eines garantiere ich Euch, wenn das in Duisburg so bleibt, dann gehe ich im kommenden Jahr wieder als Hoppeditz in die Bütt!“ - Tusch und Applaus der Jecken im Saal.
Flammender Appell und große Geste von HDK Präsident Michael Jansen
Eine ganz große Geste für Manfred Becker und alle Präsidenten der anwesenden Vereine und Gesellschaften war es, als Michael Jansen sein Präsidenten Schiffchen vor diesem mit der Bemerkung zog:
„Ich möchte meinen Hut im allergrößten Respekt vor allen Karnevalisten ziehen, denn wenn man bei dem ganzen Ärger und dem ganzen Stress und dem ganzen Nerven aufreibendem Palaver, den solch ein Karnevalspräsident hat, und zwar nicht nur ab dem 11. November, nein auch gleich nach Aschermittwoch, dann immer noch festhält am Karneval, am Duisburger Karneval, am Grafschafter Karneval, dann jetzt von mir für alle Präsidenten und Karnevalisten, die diesen Sch... mitmachen, Chapeau mit dem bereits erwähnten allergrößten Respekt!“
Mit diesen Äußerungen hatte Michael Jansen, Ex Tollität „Michel“, den Narren im Saal voll und ganz aus der Seele gesprochen, was die stehenden Ovationen und deren Jubel deutlich bewiesen.
Noch einmal gab es ein Highlight, als die „Große Garde“ zu ihrem Gardetanz in wunderbar neuen Kostümen auf die Bühne aufmarschierte. Und drei Narren wurden von Manfred Becker besonders begrüßt. Die Namen nannte er nicht. Denn ihnen war die Anschaffung der neuen Kostüme zu bedanken! Und einigen Tränen kamen auch bei Manfred Becker, denn auch für ihn waren die neuen Kostüme eine Überraschung. „Eine Augenweide, einfach nur Spitze!“
Nachdem man den Senatoren des Vereins den Sessionsorden überreicht hatte, wurden als neue Senatoren aufgenommen:
Marianne Meylahn, die sich u.a. voller Elan für den Erhalt des Nelkensamstagszuges eingesetzt hat,
Wolfgang Martens aus der KG Sonniger Süden
Rainer Egerding, ein Urgestein des Grafschafter Karnevals
und nicht zuletzt
Luis Larisch, Chemietechniker von Beruf und Oberbrandmeister in der Freiwilligen Feuerwehr in Bottrop Fuhlenbrock
Musikalisch sorgte das BSW Musikcorps Hohenbudberg noch einmal für Stimmung im Saal und spielte u.a. herrlich alte Karnevalsschlager die zum mitsingen einluden, bevor das Männerballett „Die Mönche aus dem Scheunenkloster“ als Augenweide noch brilliert und mit uriger Komik für Lachsalven sorgt.
Mit Sarah Carina hatte man eine junge Stimmungssängerin ins Programm aufgenommen die mit bekannten Schlagern die Jecken von den Stühlen riss, die zu den bekannten Melodien auf Stühlen und Tischen tanzten oder schunkelten.
Am Ende des herrlich unterhaltsamen Abends setzte die Showtanzgruppe „Eternal Flames“ noch einmal mit ihrer neuen Show „Alice im Wunderland“ nach dem Soundtrack des Films von Tim Burton einen grandiosen Höhepunkt. Die teilweise brillanten Figuren zeigten tänzerisches Können allererster Güte. Gratulation den jungen Damen! Hinzu kamen fliegende Kostümwechseln die den Saal zu stehen Ovationen hinrissen.
Nach gut 5 Stunden ging ein einmalig toller Karnevalsauftakt der Narrenzunft Homberg zu Ende!
Zur tollen Fotostrecke von Detlef Schmidt geht es hier:
http://www.lokalkompass.de/duisburg/vereine/fotostrecke-narrenzunft-homberg-startete-mit-einer-fuenfstuendigen-sitzung-beim-hoppeditzerwachen-in-die-session-2012-d234900.html
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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