„Marxloher Narrhalla“ lockte zur Prunksitzung der Marxloher Jecken
Nach dem Sitzungsmarathon und der Hochphase des Karnevals seit Altweiber reiche ich den Beitrag zur herrlichen Prunksitzung der „KG Marxloher Jecken“ hiermit nach.
Ein große Hallo erlebten Detlef Schmidt und ich als wir im „Hotel Montan“, das wir liebevoll die „Marxloher Narrhalla“ nennen, in Marxloh eintrafen. Karin und Jürgen Ohl erwiesen sich als herzliche Gastgeber und wir bedanken uns bei ihnen für die zuvorkommende Gastfreundschaft und Bewirtung.
Pünktlich um 20.11 Uhr war es soweit. Tanzgarde und Elferrat der KG marschierten mit klingendem Spiel in den Saal des Hotels ein und wurden mit tosendem Applaus begrüßt.
Und alle Elferratsmitglieder hatten sich zum Thema „Safari“ kostümiert. Und passend dazu hatte Dieter Karsten eine tolle Dekoration mit Löwen, Kamelen und anderem afrikanischen Getier an die Saalwände gezaubert.
Da musste auch der Präsident der Gesellschaft durch, der am Eingang stehen geblieben war. „Er hat zu großes Lampenfieber“, so die lustige Anmerkung von der Bühne, denn es war die „Premiere“ für Jürgen Ohl, eine Sitzung der KG zu leiten. Aber Jürgen Ohl wurde dann doch noch durch die „Jürgen, Jürgen“ Rufe in den Saal gelockt und wurde zu den Klängen von „Ich han en Mötz, ich ben jetz Präsident“ von den 3 Colonias in den Saal eingespielt und alle sangen mit:
„...Ich han en Mötz, ich ben jetz Präsident, ich ben berühmp och wenn mich keiner kennt, un och ming Ahl die es jetz stadtbekannt, die weed jetz övverall Frau Präsident jenannt...“
Ausmarsch für die Garde und der Elferrat bezog sein Gestühl. Doch als altgedienter Karnevalist führte der Prinz Karneval der Session 2010/2011 souverän wie immer durch das Programm des Abends und begrüßte zunächst den Ehrenpräsidenten Karl Heinz Sennrat, der extra aus seinem Alterswohnsitz, dem schönen Oldenburg, angereist war, die Ehrengäste und die Gastvereine. Und den ersten Lacher gab es bei der Begrüßung von zwei Ehrensenatoren, die beide noch nicht anwesend waren: „die kommen zusammen zu spät!“ Tusch und weiter im Programm.
Die Tanzgarden zeigten ihr Können ganz zur Freude der Anwesenden. Die Minis ernteten natürlich den größten Applaus, war es doch immer wieder schön, wie sie sich redlich Mühe gaben, die richtigen Tanzschritte zu finden. Für ihr Alter zeigten sie dabei wirklich eine tolle Leistung. Passend zum Motto des Abends war die Zugabe mit „Wacka Wacka“ genau richtig gewählt.
Und auch die „Großen“ Tänzerinnen zeigten gekonnten Gardetanz und auch ihre Zugabe war von tosendem Applaus gekrönt.
Als dann Sitzungspräsident Jürgen Ohl seinem Wunsch Ausdruck gab, alle Tänzerinnen gemeinsam auf der Bühne zu sehen, ließen sich diese nicht zweimal bitten und trotz der kleinen Bühne war es ein herrliches Bild, das die Garden abgaben, was Jürgen Ohl sichtlich erfreute und er in den Saal rief: „Wir sind stolz auf unsere Garden und die kleinen Mäuse.“
Der erste Programmpunkt war schon ein hervorragender Einstieg in einen karnevalistischen Abend der Extraklasse. Susan Schubert entpuppte sich als begnadete Schlagersängerin und brachte mit ihrer musikalischen Wanderung durch die Jahrzehnte tolle Evergreens zum Besten und die Besucher sangen die alten Schlager begeistert mit. Und die Sängerin hatte sich von Anfang an ins Publikum begeben und mischte den Saal so richtig auf.
Stimmungshits der 70er wie „Jetzt geht die Party richtig los“ von Severine, „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ von Jürgen Marcus oder Rita Pavones „Arrividerci Hans“ hallten durch die „Marxloher Narrhalla“, was doch wohl besser zum aus Hessen stammenden Besitzer passt als der Kölner „Gürzenich“.
Und bei dem Song von „Champagner fürs ganze Lokal“ Geraldine Olivier schwangen die ersten Narren das Tanzbein.
Weiter ging es mit Hits der 60er Jahre und ein tolles Connie Francis Medley mit Ohrwürmern wie „Schöner fremder Mann“, „Bacarole in der Nacht“, „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ oder „Paradiso“ versetzte viele der älteren Närrinnen und Narren in ihre Jugendzeit zurück.
Und die 50er Jahre erklangen wieder mit „Drei weiße Birken“, „Die Fischerin vom Bodensee“ und „Hohe Tannen“.
Mit Partyhits führte Susan Schubert ihren herzerfrischende Auftritt wieder in die Neuzeit zurück und alle sangen begeistert das schöne Lied von Marita Köllner mit: „Im nächsten Jahr komm wir alle wieder“.
Nach dem tollen Auftakt ging es daran, einen Mann zu ehren, der sein Leben dem Karneval und hier besonders der KG Marxloher Jecken verschrieben hat, Karl Heinz Sennrat. Und kein Geringerer als HDK Präsident Michael Jansen nahm diese Ehrung vor. Er habe lange überlegt, ob er würdig genug sei, diese Ehrung vorzunehmen und er sei stolz darauf, dieses nun zu dürfen.
Und die karnevalistische Karriere von Karl Heinz Sennrat kann sich sehen lassen. Seit 50 Jahren ist er im Karneval aktiv, davon war er 31 Jahre lang Präsident der Marxloher Jecken. Für diese Leistung wurde ihm nun der „Jubiläumsorden des BDK in Gold“ verliehen.
In seinen Dankesworten hob Karl Heinz Sennrat hervor, dass er mit Jürgen Ohl einen würdigen Nachfolger gefunden hat - „das war eine tolle Wahl“ - und dieser seine Sache sehr gut macht. Als Prinz 2010/2011 habe er genug Erfahrungen sammeln können und sei heute ein souveräner Präsident.
Nun wurden die Vertreter der Gastvereine zur Ordensverleihung gebeten. Und nachdem uns Jürgen Ohl zunächst herzlich für den LOKALKOMPASS begrüßt hatte, wurde uns dann auch gemeinsam mit den Vereinsvertretern der anwesenden Karnevalsgesellschaften der Sessionsorden der Marxloher Jecken überreicht. Hierfür unser Dank an den Verein.
Den karnevalistischen Höhepunkt des Abends bildete der Einzug von Prinz Günter II. und seiner Crew, und die Jecken im Saal klatschen begeistert mit bei seinem Prinzenlied „Ein Prinz im Karneval“.
Und dann kam ein Mann auf die Bühne, der die Lachmuskeln aufgrund seiner Komik und musikalischen Leistungen bis zum Letzten strapazierte, Herr Fröhlich. Der Kabarettist und Musikclown machte auf den unmöglichsten Alltagsgegenständen Musik.
Da war nicht nur Komik sondern auch „Können“ ein ganz wesentlicher Punkt bei seinem Auftritt, zum Beispiel als er mit Ping Pong Bällen auf einer Gitarre spielte oder seiner „Wischmoppflöte“ schrille Töne entlockte. Da war der Applaus der Zuschauer vorprogrammiert.
Gleiches galt für seinen Vortrag auf dem Sauerländer Alphorn oder dem Hit „Brasil“ auf einer Schubkarre gespielt. Und bei „Puppet on a string“ war es schon akrobatisches Können, als Herr Fröhlich über die Bühne wirbelte. Dann seine Performance mit Flatterbändern zu „Es geht ein Bibabutzemann“, ein weiterer Angriff auf die Lachmuskeln.
Herrlicher Klamauk auf hohem Niveau wurde dem Publikum geboten und der letzte Lacher dann noch bei seiner Bemerkung: „Man kann ruhig blöd aussehen, man muss nur was draus machen!“
Und eine weitere Besucherin aus dem Sauerland war wieder dabei, Änne aus Dröplingsen. Sie hat uns in dieser Session fast schon verfolgt und zeigte auch in Marxloh wieder ihr tolles Progamm. Die kleine Verspätung bei der Anreise aus dem Sauerland begründete sie damit: „Ich hatte keine Winterreifen“ auf dem Rollator. Die Lacher waren wieder auf ihrer Seite.
Die Tanzgarde begeisterte die Zuschauer noch einmal mit ihrem „Mafia Schowtanz“. Eine herrliche Performance den die Gäste noch einmal mit stehenden Ovationen honorierten.
Den krönenden Abschluss der Prunksitzung bildete dann ein „Eigengewächs“ des Vereins, die Gruppe „Dreck Stop“. Einfach nur erstklassig, was da auf die Bühne gebracht wurde. „Einfach nur Megageil!“ drückte es eine Besucherin aus. „Die beste Prunksitzung seit Jahren!“ war ein weiterer Kommentar.
Und wirklich, auch uns hat es sichtlich Spaß gemacht dabei gewesen zu sein. Die gekonnte Mischung aus Garde- und Showtanz, der Gruppe „Dreck Stop“ und den Künstlern des Abends war ein wahres Highlight im Duisburger Karneval. Da stimmte einfach alles.
Und Oliver „Olli“ Wittkowski hatte nicht nur den ganzen Abend die Technik und musikalische Untermalung geliefert, nein, er spielte noch bis in die späte Nacht zum Tanz auf.
Zur Fotostrecke von Detlef Schmidt geht es hier:
http://www.lokalkompass.de/duisburg/vereinsleben/fotostrecke-prunksitzung-der-marxloher-war-einfach-nur-genial-d137740.html
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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