Duisburger Caritas-Bosnienhilfe auch in der Corona-Krise weiter aktiv
Heribert Hölz will niemanden enttäuschen
Das abgewetzte, ausrangierte Vorgänger-Modell seiner "Millionentasche" hat es in Bosnien, genauer in Fojnica, als Symbol der unermüdlichen Hilfe ins heimatkundliche Museum geschafft. Jetzt wollte sich Heribert Hölz, Initiator und Motor der Caritas-Bosnienhilfe, wieder auf den Weg machen. Wieder um den Ärmsten der Armen zu helfen. Doch die Corona-Krise hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Spenden sind allerdings sicher angekommen!
"Das Taxi zum Flughafen stand quasi schon vor der Tür", berichtet Heribert Hölz. "Da kam der Anruf: Bleiben Sie, wo Sie sind!" Denn Corona hat auch Bosnien im Griff, seine geplante 92. Hilfstour ins nach wie vor von Not und Armut geprägte Balkan-Land damit nicht möglich. 80.000 Euro hätte Hölz diesmal dorthin gebracht, um dank zahlreicher Spenden aus Duisburg und vom Niederrhein das Elend ein wenig zu mildern. Doch Hölz wäre nicht Hölz, wenn er sich nicht sofort ans Werk gemacht hätte, um die Spenden dennoch sicher auf den Weg zu bringen.
Eine solche Summe an vertrauenswürdige Kontaktpersonen "verschicken"? Das geht nicht ohne bürokratischen Aufwand: da muss die Meldepflicht der AWV (=Außenwirtschaftsverordnung) beachtet, eine entsprechende Meldenummer bei der Deutschen Bundesbank eingeholt werden. "Das war schon alles sehr kompliziert, aber es hat geklappt", freut sich Hölz. Und mit ihm die Einrichtungen in Bosnien, die jetzt dank der Spenden weiter arbeiten können.
20.000 Euro wurden diesmal der Suppenküche in Zenica zur Verfügung gestellt, einer Stadt mit einer Arbeitslosigkeit von über 50 Prozent. Ohne das Geld gäbe es keine warme Mahlzeit für zahlreiche Arme, Alte und Kranke. 15.000 Euro erhielt erneut die Suppenküche in Budzak, einem Barrackenviertel von Banja Luca. Mit 25.000 Euro für die Alten- und Krankenhilfe kann die medizinische Betreuung der Ärmsten der Armen weiter ermöglicht werden.
Hilfe für die Ärmsten der Armen
Dank der übrigen 20.000 Euro werden weitere Familienpatenschaften sichergestellt, das älteste Projekt der Caritas-Bosnienhilfe. Familien, die teils über gar kein Einkommen verfügen, erhalten dadurch ein Jahr lang 25 Euro im Monat. Geld, das Überleben sichert. Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht das besonders bei Schulkassen und Kindergarten-Gruppen beliebte Schaf-Projekt der Caritas-Bosnienhilfe. Doch nicht nur Kinder sammeln seit Jahren fleißig 130 Euro für ein Muttertier, 150 Euro für einen Schafbock. Damit werden kleine Herden für Kleinbauernfamilien angeschafft, damit diese sich selbst versorgen oder Erlöse aus der Nachzucht erzielen können. Unter der Bezeichnung "Sonstiges" stellt die Bosnienhilfe darüber hinaus auch stets Mittel bereit, um spontan Menschen in akuter Not helfen zu können.
Heribert Hölz ist beeindruckt über die nach wie vor große Spendenbereitschaft. Sei es die einer hiesigen Familie, die seit Jahren stolze 250 Euro im Monat zur Verfügung stellt. Sei es die eines Müncheners, der ebenfalls von der Duisburger Caritas-Bosnienhilfe gehört hat und das Schaf-Projekt unterstützt. Oder die einer selbst nicht gerade gut gestellten Rentnerin, die dennoch 20 Euro für die gute Sache aufbringt. "Ich setze alles daran, diese Leute absolut nicht zu enttäuschen", betont Hölz.
Noch in diesem Jahr will der 78-Jährige unbedingt wieder selbst nach Bosnien reisen, um vor Ort ein Auge auf alles zu haben. Sollte Corona dies ein weiteres Mal unmöglich machen, wird Heribert Hölz aber neuerlich alles daran setzen, damit für die Bosnienhilfe auch im 28. Jahr ihres Bestehens gilt: Spenden, aber sicher!
Wer die Bosnienhilfe ebenfalls unterstützen möchte, wendet sich am besten an Heribert Hölz montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr unter Tel. 0203/44985916.
Autor:Sabine Justen aus Duisburg |
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