Helau - in Serm da sind die Dinos los! - Pitter I. bestieg Prinzenthron

Der große Moment für Pitter I. und Hofmarschall Harry
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  • Der große Moment für Pitter I. und Hofmarschall Harry
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Der vergangene Samstag war, wie in jedem Jahr, der Tag an dem die Anspannung in Serm am Größten ist. Für die KG Südstern hieß es, einen neuen Prinzen zu küren. Das in „Weiß und Rot“ geschmückte Festzelt auf dem „Kasselle Pitter Platz“ war bis auf den letzten Platz besetzt und die rund 500 Jecken warteten auf die neue Tollität, darunter Abordnungen befreundeter Garden und Vereine, wie die „Römergarde“ aus Walsum, die „Ehrengarde Blau Weiß“, die Großenbaumer „KG Op de Hippe Höh“, die Homberger „Musketiere“ und „De Elf Pille“ aus Angermund.

„Das bestgehütete Geheimnis im Dorf ist eine seit Jahrzehnten gepflegte Tradition.“ so ein Insider. „Nur drei Menschen wissen, wer der neue Regent über die Narren im „Kappes Dorf Serm“ wird. Der Präsident des Vereins, die neue Tollität und max noch ein Vorstandsmitglied!“

Pünktlich um 19.11 Uhr zogen unter Vorantritt des Tambourcorps Serm und der Blaskapelle Rheintreue Serm die Formationen der KG in das Zelt ein.

Ein herrlich erfrischende und jeckes Programm, professionell zusammengestellt von Heide Apel – Siber, wurde auf der Zeltbühne nach der Begrüßung durch KG Präsident Bernd Schulz abgewickelt. Allen voran präsentierten die „Südsternchen“ ihren gekonnten „Piraten Showtanz“ und zeigten, das der karnevalistische Nachwuchs in Serm gepflegt wird. Die Tanzgarde kann in diesem Jahr auf ihr 20 jähriges Bestehen zurückblicken und die „Südsternchen“ auch bereits auf 10 Jahre.

Danach stieg Christoph Sandten von der Sermer Prinzengarde in die Bütt und erzählte frisch und frei „Sermer Dorftratsch“, bei dem insbesondere die eingefleischten Ureinwohner sofort im Thema waren. Da erfuhr man dann vom ungeschickten Generalstab auf der Leiter oder den vielen Auflagen für den Umzug und bei der Bühnendekoration. „Da muss Zeltwirt Öllers wohl Notausgänge in die Toilettenwagen sägen!“

Oder das der neue Pastor Schragmann vom im Ort wohnenden Polizisten ein Knöllchen verpasst bekommen hat. Eine Lachsalve folgte der Anderen! Und auch die Wagenbauer bekamen ihr Fett weg, denn der Hippebock den diese bauen sollte ähnelte mehr „einem großen Flugsaurier nach einem Verkehrsunfall“. – Tusch und weiter im Programm!

Ein kleiner offizieller Teil bestand in der Übergabe eines von Rosenmontagszugleiter Thomas Erlacher verliehenen Pokals an die Sermer Fußgruppe „Pikantjes“ die von diesem für ihre herrlichen Kostüme im Zug 2010 ausgezeichnet worden waren.

Und dann wurde die Stimmung im Zelt aufgeheizt. „Die Charlies“ von der KG Rote Funken brachten als „Sänger vom finstern Walde“ das Publikum in Wallung und mit Stimmungs- und Schunkelliedern kam man so richtig in Fahrt. Bei dem guten alten Stück von „Rosamunde“ hielt es keinen Narren auf dem Stuhl.

Akrobatik „vom Feinsten“ lieferte Agathe. Ihr Auftritt war mehr als nur eine Büttenrede und da blieb kein Auge trocken, als sie zunächst Hans Peter Benger und dann Präsident Bernd Schulz in ihre akrobatische Büttenrede, die eher einer Turnübung glich, mit einbezog. Da bogen sich die Narren vor Lachen. Ein herrlicher Angriff aufs Zwerchfell beim Besteigen der mitgeführten „weiblichen Karriereleiter“. Und völlig normal war es natürlich, daß das Damenrad keinen „Ständer“ hatte und an den Prinzenthron gelehnt wurde.

LOKALKOMPASS Fotograf Detlef Schmidt wurde von ihr schnell als „Paparazzi“ entlarvt.

Ein kleines Intermezzo lieferten die Sermer „Konfettis“, die als Afrikaner „Big Mamas und Papas“ verkleidet zu afrikanisch angehauchten Liedern wie „Sansibar“ von den „Höhnern“ oder den 70er Hit „In Zaire“ von Johnny Wakelin den Prinzenthron eroberten und ihre Zugkostüme vorstellten.

„Et kütt wie et kütt,“ erklärte nunmehr Sitzungspräsident Heinrich Weitz und dann kam die Stunde des Abschieds für Prinz Ervin II. (Spurzina) und seinen Hofmarschall Dirk (Martini), denen man doch ein wenig Wehmut ansah, als sie von den Insignien ihrer Regentschaft erleichtert wurden. „Es ist schwer die richtigen Worte zu finden!“ so die scheidende Tollität, der allen Helfern in der abgelaufenen Session dankte!

Und die beiden waren noch nicht ganz aus dem Zelt herausgespielt da bahnten sich die mit Spannung erwarteten Nachfolger vom Zelteingang ihren Weg zur Bühne. Das Bad in der Menge genossen sie, wie unschwer zu erkennen war, mit Genuss.

Und wie ein Lauffeuer verbreiteten sich die Namen der neuen Herrscher über das „Sermer Narrenvolk“ bis in den letzten Winkel des Festzeltes.

Der neue Prinz heißt Pitter I., im bürgerlichen Leben Peter Dupree und ist 62 Jahre alt.

Pitter I. steht Hofmarschall Harry zur Seite, der eigentlich Harry Schumann heißt und mit 63 Jahren noch ein Jährchen älter ist als der Prinz. Erhebend und feierlich war die Inthronisierung sowie die Übergabe der prinzlichen Insignien, der Narrenkappe und dem Zepter. Natürlich gab es auch einige Worte an das närrische Volk:

„Ein fast schon ausgeträumter Traum geht nun doch noch in Erfüllung. Ich bin Prinz Karneval von Serm - was kann es schöneres geben? In früheren Jahren schickte „Kasselle Pitter“ Christian Hassel und mich Jahr für Jahr kurz vor der Prinzenkürung zum Friedhof, damit die Leute uns für das neue Prinzenpaar hielten. Aber in diesem Jahr darf ich die Prinzenkürung selbst erleben.“

Peter Dupree lebt jetzt seit fast 30 Jahren in Serm. Seit nunmehr 27 Jahren arbeitet er bei der Firma Siepmann in Mündelheim. 1991-1992 hatte er das Glück, den Königsvogel der Sermer Schützen von der Stange zu holen und Schützenkönig in Serm zu sein. Seit 1990 gehört er der Prinzengarde an, in der er einige Jahre als Spieß fungierte.

Um das Bild abzurunden, er ist seit 2002 mit viel Spaß als Martinssammler im Einsatz. Zu dem Spitznamen ''Dino' kam er bei seinem letzten runden Geburtstag. Früher noch der ''Buddha'', wurde er mit den Jahren dann zum alten ''Dino''.

Mit seinem Hofmarschall Kurt Wilhelm - wer? – „Ach, den kennt ihr ja nicht. Bei uns heißt er ''Harry''!“ verbindet ihn eine lange Freundschaft und als Martinssammler auch ein gemeinsamer Weg. Übrigens ist Harry schon seit über 30 Jahren Martinssammler und dürfte jedem Sermer Zeltbesucher bestens bekannt sein. Seit vielen Jahren gehört er der tatkräftigen Kassencrew an. „Ihr seht, auch ein alter Dino!“ so Prinz Pitter. Und beim Einmarsch ins Zelt verteilten die neuen Würdenträger schöne kleine "Stoffdinos" an die Jecken.

Die Wünsche für eine schöne Session 2011 und hoffentlich schönes Wetter an den Karnevalstagen kann man ihm nur zurückgeben.

Das die Südsternchen den neuen Würdenträgern einen Showtanz widmeten, war nicht nur für diese ein Augenschmaus.

Mit flotten Hits, vorgetragen durch die „Coloured Birds“ wurde das Zelt noch einmal richtig aufgewühlt. Das sang, schunkelte und feierte das Narrenvolk und mit „Tim Toupet“ hatte die KG Südstern zum krönenden Abschluss der Prinzenkürung noch ein richtiges Highlight aus der Party Hit Szene in den Duisburger Süden geholt. Mit seinem „Fliegerlied“ hob das Festzelt vom „Kasselle Pitter Platz“ ab.

Die „Partyband Popcorn“ spielte den Jecken noch bis in die frühen Morgenstunden zum Tanz auf, und als die ersten Mannesmänner zur Frühschicht fuhren, sah man die letzten Besucher nach Hause schlendern.

LOKALKOMPASS Fotograf Detlef Schmidt hat wieder eine herrliche Fotostrecke hier eingestellt:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/kultur/fotostrecke-helau-in-serm-da-sind-die-dinos-los-pitter-i-bestieg-prinzenthron-d43511.html/action/lesen/1/recommend/1/

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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