Generalmobilmachung der Prinzengarde machte im 7 x 11ten Jubiläumsjahr Generalleutnant Hans Jürgen Eimers zum Ehrenkommandeur

Jürgen Eimers (2.v.re.) wurde Ehrenkommandeur der Prinzengarde Duisburg - hier beim großen Zapfenstreich zu seinen Ehren
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Wer am 4. Januar in der Innenstadt unterwegs war, sah hunderte Prinzengardisten in ihren Galauniformen zum Hotel Duisburger Hof eilen.

Denn die Duisburger Prinzengarde von 1937, Ehrengarde des Prinzen Karneval, die in diesem Jahr auf ihr 7 x 11 jähriges, närrisches Jubiläum zurückblicken kann, hatte zur diesjährigen Generalmobilmachung eingeladen.

Und der Spiegelsaal ließ erkennen, dass etwas ganz Besonderes bevorstand. Nicht nur die Standarten, Schellenbäume und die Regimentsfahne der Garde arrondierten die Bühne, nein, die Deko Abteilung hatte mit Strohballen und Lagerfeuer ein geschmackvolles Ambiente in Form eines Feldlagers in den Saal gezaubert.

Neben den fälligen Beförderungen und Ehrungen gestandener Gardisten, sollte Generalleutnant Hans Jürgen Eimers, langjähriger Kommandeur der Garde, eine ganz besondere Ehrung erfahren.

Um 17.40 Uhr wurde es dann langsam unruhig im Saal. Im Voraum hörte man die Kommandos für den Einmarsch vom stellv. Kommandeur der Garde Michael Reinbold und pünktlich auf die Sekunde erklangen die ersten Trommelschläge des Spielmannszuges und mit dem „Laridah“ erfolgte der Einmarsch der Korps der Prinzengarde in den Großen Saal des Duisburger Hofes.

Kommandeur Frank Eckhard konnte neben HDK Präsident Michael Jansen, dem er humorvoll dafür dankte, dass er wegen des Gardejubiläums

„die Prinzenkürung extra um eine Woche verschoben hat“

auch vom LRN die Vorstandsmitglieder Bodo Malsch und Gerhard Rien begrüßen.

Nach der Begrüßung erfolgte die Abnahme des Korps durch den geschäftsführenden Vorstand.

Präsident Eugen Hahn stimmte mit einer beeindruckenden Rede auf die Generalmobilmachung ein:

„Die Kameradschaft untereinander und der Zusammenhalt der Garde wird gerade bei der Generalmobilmachung für mich immer wieder ganz besonders deutlich!“

Bevor es nun zu den Beförderungen und Ehrungen ging, wurde ein Wunsch des geschäftsführenden Vorstandes erfüllt, der auch mich ganz besonders erfreute. Der Stabsmusikzug der Garde hatte den von Matthias Lixenfeld bei der Gründung der Garde komponierten „Prinzengardemarsch“ einstudiert, den er gekonnt intonierte.

Und die Gardisten sangen den bekannten Refrain:

„Wir sind die Prinzengarde, zu Duisburg am Rhein, und wenn wir einmarschieren, dann freun sich alle Mägdelein!“

lautstark mit.

Auch in diesem Jahr konnte man die neu hinzugekommenen Offiziere als Fähnriche in das Korps aufnehmen. Dieses waren:

Stefan Baltes, Florian Claaßen und Lars Tostmann

Befördert wurden:

Leutnant:

Marcel Scheffel

Oberstleutnant:

Rolf Schumacher

Oberst:

Günter Claaßen

Generalmajor:

Reiterkorpsführer Winfried Dickopp
Geschäftsführer Dirk Schickedanz

Generalleutnant:

Heinz Bieske

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt und mir der silbernen Vereinsnadel ausgezeichnet:

Präsident Eugen Hahn

Närrische 33 Jahre gehören der Garde an, und wurden hierfür mit der goldenen Vereinsnadel ausgezeichnet:

Schriftführerin Barbara Ebert
Generalleutnant Jürgen Eimers

Und dann kam es zu einer besonderen Ehrung

„die es Wert ist einen eigenen Abend daraus zu machen“

wie es Kommandeur Frank Eckhard betonte,

„denn etwas in der Art hat es in Duisburg noch nicht gegeben“

Der Spielmannszug der Garde konnte im Herbst 2013 sein 60jähriges Bestehen feiern. Und genau ein halbes Jahrhundert begleitet er musikalisch die Prinzengarde. Jürgen Winstermann und Willi Eckhard vom Vorstand des Spielmannszuges konnten neben einer Fahnenschleife für die Standarte auch die Ernennung zum

„Regiments Spielmannszug der Prinzengarde Duisburg“

durch Kommandeur Frank Eckhard entgegennehmen.

Mit dem Marsch „Regimentsgruß“ (Heeresmarsch II, 4), der in den 1920er Jahren von dem Schweizer Komponisten Heinrich Steinbeck in Meersburg komponiert wurde, gab es auch eine schöne musikalische Einlage.

Schön war auch noch die Einstimmung des Stabsmusikzuges auf die im Sommer stattfindende Fussball WM in Brasilien. Mit „Aquarela do Brasil“ von Ary Barroso fühlten sich Gardisten und Gäste wie inder „Passarela do samba“, die 600 Meter lange Sambódromo in Rio de Janeiro beim „Karneval in Rio“.

Danach konnte HDK Präsident Michael Jansen die Ehrungen des Verbandes vornehmen.

Eugen Hahn, seit 11 Jahren Präsident der Garde, erhielt den Jubiläumsverdienstorden in Bronze für 25 Jahre Mitgliedschaft.

Bärbel Brümmer - „die den Karneval lebt und liebt“ - wurde mit dem Jubiläumsverdienstorden in Silber ausgezeichnet und für 40 jährige Mitgliedschaft.

Auch Thomas Löv wurde in begründeter Abwesenheit für 25 jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet, wurde er doch am gleichen Abend als Diakon mit Koordinierungsaufgaben in der katholischen Gemeinde St. Franziskus in Großenbaum eingeführt.

Weiter ging es mit den Ehrungen durch den LRN, die von Bodo Malsch und Gerd Rien durchgeführt wurden.

Zunächst war es wieder Präsident Eugen Hahn, dessen Werdegang in der Garde von Bodo Malsch noch einmal besonders skizziert wurde.

69 Jahre jung und 1989 in das „Korps a la suite“ aufgenommen, hat er wohl nie daran gedacht, die Uniform des aktiven Korps einmal zu tragen. Als man ihn brauchte war er da. Und so wurde er im Jahr 2000 als Vizepräsident in den Vorstand gewählt. Als im Jahr 2003 Wolfgang Hübner unerwartet verstarb, und man ihn rief, war er für die Garde da und folgte diesem im Amt des Präsidenten.

„Eugen Hahn ist sich stets selbst treu geblieben und das macht ihn so sympathisch!“

Hierfür erhielt er vom Bund Deutscher Karneval den

„BDK Verdienstorden in Silber“

Hans Jürgen Eimers erhielt durch Bodo Malsch einen ganz besonderen Orden. Er war viele Jahre derjenigen der das Kommando und die Richtung in der Garde angab.

„Hans Jürgen war auf ganz markante Weise auch „das“ Gesicht der Garde. Und das verbindet mich mit ihm. Ich weiß nicht wie oft man dich mit mir verwechselt hat, umgekehrt war es sehr oft der Fall! Aber ich kann dir versichern, ich habe es nicht ausgenutzt!“

Man hätte überlegt, wie man ihm eine Freude machen könnte und ihm eine Auszeichnung zukommen zu lassen.

„Das war nicht einfach, denn er hat ja schon alles! Großer Verdienstorden mit Hopfen und Malz, Pleitegeier am Bande!“ so Bodo Malsch in seiner humorvollen Laudatio.

Und daher habe man einen neuen Orden erfunden.

„Für sein vorbildliches Eintreten für eine würdige Barttracht, wird seine Exzellenz Generalleutnant Hans Jürgen Eimers zum Ritter vom Zwirbelbart ernannt!“

Dann folgte der große Moment für den ehemaligen Kommandeur Hans Jürgen Eimers.

Sein Nachfolger als Kommandeur, Frank Eckhardt, gab zunächst einen Einblick in dessen karnevalistischen Lebenslauf.

Am 1. Mai 1980 trat er in das aktive Korps und das Reiter- und Tanzkorps ein. Von 1982 – 1987 war er Offizier der Tanzgarde und von 1991 – 1993 Kammeroffizier. Stand er seit 1993 als stellvertretender Kommandeur an der Seite seines Vorgängers Heinz-Gerd Weiß und folgte diesem im Jahr 1995 Kommandeur der Prinzengarde. Seit 1982 war er Mitglied im Vorstand der Garde und seit 2002 Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes.

Für seine Verdienste verlieh man ihm den Titel

„Ehrenkommandeur“

Der geehrte bedankte sich mit einem Fahnenband für jedes Korps zum 77 jährigen Jubiläum.

Und dann hatte sich ein in diesem Jahr sehr gefragter Prinzengardist angesagt, denn kein Geringerer als Se. Tollität in Spe Prinz Gutti I. mit Crew war erschienen, um „seiner Garde“ einen ersten Antrittsbesuch abzustatten.

Und bevor es mit der besonderen Ehrung von Jürgen Eimers weiterging, begab man sich zunächst in einer Gefechtspause mit Imbiss in den Pfeilersaal des Hotels.

Um 20.15 Uhr stellte sich das Korps zum Finale der Generalmobilmachung wieder auf, um nach dem Einmarsch in den Großen Saal vom Duisburger Hof den Großen Zapfenstreich zu Ehren von Generalleutnant Hans Jürgen Eimers abzuhalten.

Musikalisch perfekt dargeboten wurde dieser vom Regiments Spielmannszug und dem Stabsmusikzug.

Der Einmarsch erfolgte auch nicht mit dem karnevalistischen „Laridah“ sondern mit dem „Regimentsgruß“.

Die gesamte marschierende Abteilung wird vom Kommandierenden während des Zeremoniells als „Großer Zapfenstreich“ angesprochen; der Begriff meint also sowohl das Zeremoniell an sich als auch die daran beteiligten Soldaten.

Und wie auch bei der Bundeswehr, wurde bei dem Zeremoniell vor dem Beginn des eigentlichen Zapfenstreiches die sogenannte „Serenade“ vom Stabsmusikzug gespielt, die an sich nicht zum Ablauf des eigentlichen Großen Zapfenstreiches gehört, aber insbesondere im Fall einer Aufführung zur Ehrung einer Einzelperson dem Ablauf eine jeweils individuelle Prägung verleihen soll.

Nach der Meldung durch den Generalmajor und jetzigen Reiterkorpsführer Winfried Dickopp als „Leitenden“ an den zu Ehrenden Hans Jürgen Eimers intonierte der Stabsmusikzug für den früheren Reiterkorpsführer Hans Jürgen Eimers tadellos den Kavalleriemarsch aus dem Jahr 1892

„Des Großen Kurfürsten Reitermarsch“

Und auch der Regiments Spielmannszug brachte ein Ständchen.

Danach erfolgte der Zapfenstreich nach traditionellem Vorbild.

Dem Locken zum Großen Zapfenstreich durch den Regiments Spielmannszug bei dem die Trommelsignale den bevorstehenden Zapfenstreich im Feldlager ankündigen, folgte der Preußische Zapfenstreichmarsch als Traditionselement der Fußtruppen.

Es folgte die Retraite mit drei Posten (Fanfarenrufen) als Traditionselement der berittenen Truppen, die sich durch eine zunehmende Getragenheit und Melancholie im Vortrag unterscheiden und symbolisch nacheinander die Versprengten und die Verwundeten nach der Schlacht zurückrufen, wobei die dritte und letzte Post ein musikalischer Gruß an die Toten, die nicht mehr zurückkehrten, darstellt.

Der Ruf zum Gebet durch den Spielmannszug folgte das Kommando von Winfried Dickopp „Helm ab zum Gebet!“ und das musikalische Gebet.

Bei der von Dmytro Bortnjanskyj komponierten „Choralstrophe“, die später mit dem Text „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Gerhard Tersteegen unterlegt wurde, hielten die Prinzengardisten ihre Hand aufs Herz. Normalerweise halten die Soldaten dazu den Helm mit der linken Hand vor die Brust und anwesende Soldaten in Uniform nehmen formlos ihre Kopfbedeckung ab.

Dem Kommando „Helm auf!“ sowie das Abschlagen nach dem Gebet und Ruf nach dem Gebet folgte das Kommando

„Das Gewehr über! Achtung, präsentiert das Gewehr!“

sowie die Nationalhymne.

Die Abmeldung des Großen Zapfenstreiches und der Ausmarsch der Garde bildeten den Abschluss einer beeindruckenden Generalmobilmachung deren Höhepunkt der Zapfenstreich für den neuen „Ehrenkommandeur“ der Duisburger Prinzengarde von 1937, Ehrengarde des Prinzen Karneval bildete.

Solotrompeter Norbert Müller erhielt von den Anwesenden noch einen ganz besonderen Applaus, bevor man zu den Klängen des Marsches „Adieu mein kleiner Gardeoffizier“ aus dem Festsaal ausmarschierte.

Detlef Schmidt hat hier ebenfalls eine schöne Fotostrecke eingestellt:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/vereine/vorab-fotostrecke-der-generalmobilmachung-der-prinzengarde-der-stadt-duisburg-d386001.html

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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