Generalmobilmachung 2016 der Prinzengarde Duisburg sah zahlreiche Ehrungen und Beförderungen
Wer am 8. Januar in der Innenstadt unterwegs war, sah hunderte Prinzengardisten in ihren Galauniformen zum Hotel Duisburger Hof eilen.
Die Duisburger Prinzengarde von 1937, Ehrengarde des Prinzen Karneval, startete an diesem Abend auch in diesem Jahr mit einer traditionellen, internen Veranstaltung, nämlich der Generalmobilmachung, in die Karnevals Session. Dieses Mal allerdings in völlig neuem Gewand und mit
Zum erstem mal fand diese mit den Freunden und Sponsoren des „Korps a la Suite“ im Wyndham Hotel Duisburger Hof statt.
Bereits um 17.00 Uhr trafen sich das Offizierkorps, der Regiments Spielmannszug, der Stabsmusikzug und das Korps a la Suite in Galauniform bzw. Spencer im Duisburger Hof und sahen dem, was da kommen sollte mit Spannung entgegen.
Und der Spiegelsaal des Hotels ließ erkennen, dass etwas ganz Besonderes bevorstand. Standarten, Schellenbäume und die Regimentsfahne der Garde arrondierten die Bühne, und die Deko Abteilung rund um Heinz und Christoph Bieske hatte die Räume des Hotels wieder vollendet in das „Hauptquartier“ der Garde verwandelt.
Neben den fälligen Beförderungen und Ehrungen gestandener Gardisten, sollte Präsident Eugeen Hahn eine ganz besondere Ehrung zuteil werden.
Es erfolgte die Ausgabe der Sessionsordens durch den geschäftsführenden Vorstand.
Um 17.35 Uhr stellte sich das Korps am Ausgang des Hotel zur Lahnstraße auf und marschierte unter musikalischer Führung des Regiments Spielmannszuges, Leitung Ralf Quattelbaum, und dem Stabsmusikzug, Stabführung Gerd Mingus, zum Haupteingang des Duisburger Hofes wo die Abnahme durch den Korpsstab und die Meldung an den Präsidenten erfolgte.
Die Musikzüge gaben den Anwesenden Gästen und dem „Korps a la Suite“ ein Ständchen bevor der Abmarsch und die Verlegung in den Großen Saal des Duisburger Hofes erfolgte.
Nachdem die zahlreichen Gäste im Saal Platz genommen hatten hörte man die Kommandos für den Einmarsch und pünktlich auf die Sekunde erklangen die ersten Trommelschläge des Spielmannszuges und mit dem „Laridah“ erfolgte der Einmarsch der Korps der Prinzengarde in den Großen Saal des Duisburger Hofes, wo dieses durch den Präsidenten und den Kommandeur der Garde herzlich begrüßt wurde.
Ein besonderer Gruß galt den Vertretern des LRN und des HDK, Bodo Malsch und Michael Jansen.
Kommandeur Frank Eckhardt freute sich über die zahlreichen Ex Tollitäten, die man an diesem Abend in den Reihen der Garde begrüßen konnte.
1975 Wolfgang II. (Lamerz)
1992 Dirk I. (Schickedanz)
2006 Robert I. (Leidig)
2007 Bodo I. (Malsch)
2008 Theo I. (Schuchardt)
2010 Michel I. (Michael Jansen)
2014 Gutti I. (Stefan Gutjahr)
Es folgten die Beförderungen und Ehrungen inklusive des „Korps a la Suite“.
Dimitrios Kampas, seines Zeichens Wirt der Gaststätte „Zur Laterne“ auf dem Sonnenwall, startete an diesem Abend in die so geannten„Schnuppersession“.
Auch in diesem Jahr konnte man drei neu hinzugekommenen Offiziere als Fähnriche in das Korps aufnehmen. Dieses waren:
Georg Bonnhoff, Robert Klingenberg und Andreas Schmitz
Befördert wurden zum:
Leutnant:
Lars Tostmann
Peter Holt
„Lars Tostmann ist altersbedingt der längste Fähnrich in der Geschichte der Prinzengarde!“ betonte der Kommandeur.
Oberleutnant
Stefan Barteldrees
Markus Wüst
Major
Robert Leidig
Und dann kam ein Moment der Wehmut und des Dankes für Generalmajor Winfried Dickopp, der 20 Jahre das Reiterkorps geführt hat.
„Ein Aushängeschild für das Reiterkorps und unsere Garde!“ erklärte Frank Eckhardt. Als Dank erhielt er eine sehr schöne gläserne Auszeichnung durch die Garde überreicht!
Den Staffelstab in Form eines „Steckenpferdes“ übergab er an seinen Nachfolger Andreas Schmitz.
„Ich habe einen würdigen Nachfolger gefunden!“ erklärte Winfried Dickopp mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
„Aber nicht dass Du am Rosenmontag mit 13 von diesen Pferdchen auftauchst!“ gab der Kommandeur dem neuen Reiterkorpsführer humorvoll mit auf den Weg.
Die erste Generalmobilmachung gemeinsam mit dem Korps a la Suite sah nun auch die Beförderungen der Mitglieder im Ehrenkorps der Prinzengarde durch Präsident Eugen Hahn:
Befördert wurden zum:
Ehrenmajor
Werner Helmrich, Michael Krecklenberg und Dr. Thomas Mathenia
Ehrenoberstleutnant
Theo Schuchardt
Ehrengeneralmajor
Dieter Jansen
Ehrengeneralleutnant
Henning Fliess
Joachim Suhren
Mit dem Marsch „Unsere Garde“ überraschte Gerd Mingus, Dirigent des Stabsmusikzuges, die Anwesenden, hatte er zu dem bekannten Marsch einen passenden Text zur Prinzengarde geschrieben.
Es erfolgte ebenfalls die Ehrung langjähriger Mitglieder
Den Obersten Johann „Josch“ Sosnowski und Hans Jochen Herzog wurden für ihre 25jährige Mitgliedschaft in der Garde mit der silbernen Vereinsnadel ausgezeichnet.
Für ein mehr als seltenes Jubiläum, nämlich ein halbes Jahrhundert Mitgliedschaft in der Garde, wurde Wolfgang Petri die goldene Vereinsnadel mit Brilliant verliehen.
„Doch es gibt immer noch etwas zu toppen!“ gab Kommandeur Frank Eckhardt zu verstehen.
Und so kann Generalleutnant der Reserve, Dieter Prassel, auf 60 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken.
„Orden Auszeichnungen und Nadeln hören bei 50 Jahre auf! Für seine 60jährige Zugehörigkeit wird ihm die beitragsfreie Mitgliedschaft verliehen!“
Mit einer schönen, in Reimform gehaltenen Rede, gab der Jubilar einen humorvillen Rückblick auf seine aktive Zeit in "seiner" Prinzengarde.
Für den HDK zeichnete Präsident Michael Jansen die Jubilare des Verein aus.
Hier erhielten Johann „Josch“ Sosnowski und Hans Jochen Herzog als Auszeichnung für ihr 25jähriges Jubiläum dem „Jubiläumsverdienstorden in Bronze“.
Manfred Brümmer wurde für sein 40jähriges Jubiläum der „Jubiläumsverdienstorden in Silber“ verliehen.
„Mit ihm habe ich meine schönsten Stunden im Duisburger Karneval verlebt!“ erklärte Michael Jansen, da er ihn als Prinzenführer während seiner Prinzensession begleitet hat.
Wolfgang Petri erhielt für seine 50jährige Mitgliedschaft den „Jubiläumsverdienstorden in Gold“.
Als Vertreter des LRN überreichte Bodo Malsch die Ehrungen des BDK an die Jubilare.
Manfred Brümmer erhielt anlässlich seiner 40jährigen Mitgliedschaft den „BDK Verdienstorden in Gold“.
Für seine 50jährige Mitgliedschaft erhielt Wolfgang Petri den „BDK Verdienstorden in Gold mit Brillianten“, die höchste Auszeichnung, die der BDK verleiht.
Nach dem Beförderungsmarathon und den Ehrungen kam der große Moment für einen Prinzengardisten, der sich in diesem Jahr „etwas anderes vorgenommen hat“, so Frank Eckhardt.
Und hierauf hatte gerade die Prinzengarde gewartet, nämlich der Empfang Sr. Tollität in Spe Prinz Michael I. Handelt es sich bei ihm doch um niemand Geringeren als den stellvertretenden Kommandeur der Prinzengarde.
Unter klingendem Spiel marschierte Michael Reinbold, der so viele Tollitäten in seiner Gardelaufbahn gesehen hat, nun selbst mit seiner Crew voller Stolz bejubelt von „seiner Prinzengarde“ in den Saal ein und nach Vorstellung der Crew erfolgte die Ordensausgabe an die Leibgarde des Prinzen Karneval.
In der „Gefechtspause“ wurde ein Imbiss gereicht und die Garde bereitete sich auf den zweiten Teil des festlichen Abends vor, der noch einmal geprägt war von ganz besonderen Ehrungen.
Der Einmarsch in den Festsaal erfolgte auch nicht mit dem karnevalistischen „Laridah“ sondern mit dem Marsch „Regimentsgruß“ (Heeresmarsch II, 4), der in den 1920er Jahren von dem Schweizer Komponisten Heinrich Steinbeck in Meersburg komponiert wurde.
Festlich wurde es, als Diakon Thomas Löv, zudem der Feldgeistliche der Prinzengarde, die Weihe der Standarte des „Korps a la Suite“ vornahm. Als Standartenträger fungierten Ehrenoberstleutnant Theo Schuchardt und Ehrenrittmeister Dirk Dehnen.
In bewegenden Worten segnete Thomas Löv die neue Standarte.
„Der Segen für die Standarte ist ein Bittgebet an Gott. Wir beten nicht alle Tage in der Prinzengarde. Und dennoch, beim großen Zapfenstreich ertönt der Befehl „Helm ab zum Gebet“ und der Stabsmusikzug spielt den Choral „Ich bete an die Macht der Liebe die sich in Christus offenbart!“ - Vor wenigen Tagen haben wir Weihnachten gefeiert das Gott einer von uns geworden ist!“
Thomas Löv betonte, dass der Segen Gottes auch für Gegenstände gilt, und dadurch auch für die Menschen die diesen mit sich führen!
„Bei der Bitte um den Segen für die Standarte erbitten wir auch den Segen für alle, die diese Standarte tragen und für alle in der Familie der Prinzengarde!“
In Verbindung mit der Standarte würden die Werte der Garde stehen:
„Gutes Miteinander treue Kameradschaft und Freude in allen Herzen!“
Nach dem Gebet des „Vater unser“ intonierte der Stabsmusikzug den Choral „Großer Gott wir loben dich“!
Die höchste Auszeichnung der Prinzengarde, den "Adlerorden", erhielten an diesem Abend der Kommandeur der Prinzengarde Frank Eckhard und Ehrengeneralmajor Claus Robert Witte.
Nach seinen Dankesworten an die Prinzengarde gab es dann noch eine weitere, letzte Ehrung, und zwar an eine Person, der das Korps sehr viel zu verdanken habe. Und wer sollte es anderes sein, als der
Präsident und Ehrengeneraloberst der Garde, Eugen Hahn
Der Applaus für ihn wollte nicht enden.
Für seine Verdienste wurde er zum Ehrengeneralfeldmarschall ernannt.
Und zu seinen Ehren wurde der „Große Zapfenstreich“, unter dem schneidigen Kommando von Generalmajor Winfried Dickopp, von den beiden Musikzügen intoniert. Es erfolgte die Meldung durch den „Leitenden“ Winfried Dickopp an den zu Ehrenden Präsidenten Eugen Hahn.
Herrlich die perfekt vom Stabsmusikzug dargebrachte „Serenade“ mit dem Kavalleriemarsch „Des Großen Kurfürsten Reitermarsch“, 1892 für das Leibkürassierregiment Nr. 1 in Breslau komponiert von Kuno Graf von Moltke.
Und auch der Regimentsspielmannszug brillierte mit dem „Badonviller Marsch“ 1914 von Militärmusiker Georg Fürst für das Königlich Bayerische Infanterie Leibregiment komponiert.
Danach erfolgte der Zapfenstreich nach traditionellem Vorbild.
Dem Locken zum Großen Zapfenstreich durch den Regiments Spielmannszug bei dem die Trommelsignale den bevorstehenden Zapfenstreich im Feldlager ankündigen, folgte der Preußische Zapfenstreichmarsch als Traditionselement der Fußtruppen.
Es folgte die Retraite mit drei Posten (Fanfarenrufen) als Traditionselement der berittenen Truppen, die sich durch eine zunehmende Getragenheit und Melancholie im Vortrag unterscheiden und symbolisch nacheinander die Versprengten und die Verwundeten nach der Schlacht zurückrufen, wobei die dritte und letzte Post ein musikalischer Gruß an die Toten, die nicht mehr zurückkehrten, darstellt.
Der Ruf zum Gebet durch den Spielmannszug folgte das Kommando von Winfried Dickopp „Hut ab zum Gebet!“ und das musikalische Gebet.
Bei der von Dmytro Bortnjanskyj komponierten „Choralstrophe“, die später mit dem Text „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Gerhard Tersteegen unterlegt wurde, hielten die Prinzengardisten ihre Hand aufs Herz. Normalerweise halten die Soldaten dazu den Helm mit der linken Hand vor die Brust und anwesende Soldaten in Uniform nehmen formlos ihre Kopfbedeckung ab.
Dem Kommando „Hut auf!“ sowie das Abschlagen nach dem Gebet und Ruf nach dem Gebet folgte das Kommando
„Achtung, präsentiert das Gewehr!“
sowie die Nationalhymne.
Die Abmeldung des Großen Zapfenstreiches und der Ausmarsch der Garde aus dem Festsaal zu den Klängen des Marsches „Adieu mein kleiner Gardeoffizier“ bildeten den würdigen Abschluss einer beeindruckenden Generalmobilmachung deren Höhepunkt der Zapfenstreich für den Präsidenten der Duisburger Prinzengarde von 1937, Ehrengarde des Prinzen Karneval, bildete.
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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