Neujahrsempfang beim Hospizverein
„Gemeinsam sind wir stark“
„Du allein schaffst es, aber du schaffst es nicht allein. Gemeinsam sind wir stark“. Diese ermutigenden Worte sind für den ambulanten Hospizverein „Leben bis zuletzt“ von besonderer Bedeutung. Im Duisburger Westen und Umgebung begleiten und betreuen die ehrenamtlichen Helferinnen seit 2015 Menschen in ihrer letzten Lebensphase sowie deren Angehörige.
Beim Neujahrsempfang in den eigenen Räumlichkeiten an der Glückaufstraße 2a, gab es nun Zeit für den Austausch und viele gute Gespräche. Seit Juli vergangenen Jahres hat der Verein den Raum angemietet - hier finden zum Beispiel auch die monatlichen Ehrenamtstreffen statt.
„Wir möchten für die Menschen da sein, zuhören, begleiten, unterstützen, die Angst und Einsamkeit lindern. Vor allem bei älteren Menschen, die häufig alleine sind und niemanden mehr haben“, erklärt die Vorsitzende Renate Nolde. „Derzeit haben wir elf Ehrenamtlerinnen zwischen 20 und 90 Jahren unterschiedlicher Herkunft. Bisher ausschließlich Frauen. Über neue Mitglieder, gerne auch männliche, würden wir uns sehr freuen.“
Würdevolle und empathische Begleitung
Schwerkranke und sterbende Menschen werden vom Verein würdevoll in ihrem Zuhause oder einer Einrichtung der Alten- und Krankenhilfe begleitet. Vor allem Wünsche und Bedürfnisse sollen dabei erkannt und erfüllt werden. Dass die Hilfe für sterbende Menschen nicht immer leicht fällt und eine gewisse psychische Stärke erforderlich ist, weiß Renate Nolde nur allzu gut. „Der Tod eines mir nahestehenden Menschen war damals der Auslöser dafür, dass ich mich mehr mit dem Thema Trauer auseinander gesetzt und darüber nachgedacht habe. Die Frage war dann: „Kann ich das überhaupt?“. „Hospiz“ ist für viele Menschen immer noch ein Tabuthema. Ich wünsche mir sehr, dass diesbezüglich Hemmschwellen abgebaut werden können.“
Der Hilfebedarf, vor allem in Heimen, in denen es keine eigenen Hospizabteilungen gäbe, sei groß. „Einfach für die Menschen da zu sein“ sei das Wichtigste. Nolde: „Wir entlasten auch die Angehörigen. „Manchmal muss man einfach mal durchatmen können oder etwas erledigen. Dann sind wir da.“
Als ehrenamtliche (r) Hospizhelfer(in) durchläuft man eine qualifizierte Ausbildung von 120 Stunden. Diese findet im kooperierenden Seniorenzentrum „Haus am Sandberg“ an der Kirchstraße 28 statt. Die Teilnehmer werden geschult, die Bedürfnisse und Wünsche sterbender Menschen zu erkennen und sie empathisch zu begleiten. Viele weitere Partner und Unterstützer stehen dem Verein zur Seite und bilden zusammen ein breites Netzwerk an tatkräftiger Hilfe.
Nächstes Infotreffen am 9. Februar
Im März startet ein neuer Vorbereitungskurs, die Teilnahme ist unabhängig von Alter, Herkunft oder Glauben. Vorab gibt es hierzu Informationstreffen. Das Nächste findet am 9. Februar um 19.30 Uhr im „Haus am Sandberg“ statt. Interessierte sind herzlich willkommen. Gerne steht Koordinatorin Janine Reuter als Erstkontakt und für alle weiteren Fragen zum Verein zur Verfügung unter Tel: 0176-43510482 und hospizverein-leben-bis-zuletzt@web.de (mittwochs von 10 bis 12 Uhr). Gespräche können in den Räumlichkeiten an der Glückaufstraße oder auf Wunsch auch zuhause stattfinden.
Der Verein finanziert sich bisher ausschließlich durch Spenden. „Der nächste Schritt, der angestrebt wird, ist die Refinanzierung durch die Krankenkasse“, so Janine Reuter.
Wer spenden möchte: Leben bis Zuletzt e.V. bei der Volksbank Rhein-Ruhr, IBAN DE44 3506 0386 1143 2900 03, BIC GENODED1VRR.
Autor:Nadine Scholtheis aus Moers |
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