Duisburger Hoppeditz „Brian vom Rhein“ erwachte ohne städtischen Beistand
Mit Humor, wie sollte es anders sein, umschrieb der Duisburger Hoppeditz „Brian vom Rhein“ (Brian Oehlschlägel) die doch recht ungewöhnlich wirkende Szenerie beim diesjährigen Hoppeditzerwachen auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt im Schatten der Weihnachtspyramide geweckt zu werden.
„Man könnte da ja den bekannten Film „Das Leben des Brian“ neu verfilmen. Dort haben sich die drei Weisen ja auch mit dem neugeboren König vertan.“ erklärte er schmunzelnd.
Aufgrund der zahlreichen Stadtteilveranstaltungen war die zentrale Zeremonie in der Innenstadt auf das Wochenende nach dem 11.11. verschoben worden. Viele Anwesende vertraten die Meinung, bei solch einer Überschneidung doch besser direkt auf den König Heinrich Platz zu wechseln.
„Die Menschen sehen uns doch mit sehr ungläubigen Augen an, als wenn sie sagen wollen, was machen die denn hier!“ erklärte ein altgedienter Karnevalist.
Auch war es für die Jecken nicht einfach, sich ihren Weg durch die im Aufbau befindliche Budenzeile des anstehenden Weihnachtsmarktes, herumliegende Tannenbäume und Dekoartikel zu bahnen.
Doch da war die erfahrene Truppe rund um Zugleiter Thomas Erlacher in ihrem Element. Vom Aufstellungs- und Sammelpunkt ging es für die Abordnungen von über 20 Karnevalsvereinen, Garden und Gesellschaften unter der KÖ Überdachung bis zum „Bunten Vogel“ an der Düsseldorfer Straße, wo Nikola Schmidt von der Zugleitung noch einen LKW an die Seite fahren ließ, und dann im leichten Schwenk zurück auf die Flaniermeile bis zur Bühne zwischen FORUM und CITYPALAIS.
Dort wartete eine riesige Menschenmenge auf die Ankunft des Hoppeditz. Bis dahin war es an HDK Präsident Michael „Michel“ Jansen und Thomas „Thommy“ Erlacher, die Jecken zu unterhalten. Für die musikalische Unterhaltung sorgte hierbei „Charly & Co.“.
Und dann näherte sich der närrische Lindwurm vom Kuhtor her und im Zug wurde Hoppeditz auf einer Trage mitgefahren, die von zwei Offizieren der KG Alle Mann an Bord auf die Bühne bugsiert wurde. Und da lag er noch im Tiefschlaf. Doch nicht mehr lange, denn die Böllerschüsse der Laarer St. - Ewaldi - Schützengesellschaft rissen ihn letztendlich doch aus seinem Schlaf.
Ein guter Schluck des Duisburger „Nationalgetränks“ aus Beeck ließ wieder Leben in die müden Glieder einfliessen.
HDK Präsident Michael Jansen fragte dreimal nach offiziellem Vertreter der Stadt
Traurig aber wahr die Tatsache, dass HDK Präsident Michael Jansen gleich dreimal „vergeblich“ nachfragen musste, ob ein offizieller Vertreter der Stadt anwesend ist. Hatte OB Sören Link noch im vergangenen Jahr die 5. Jahreszeit eröffnet, war diesmal leider „niemand“ gekommen.
„Das würde es in Köln, Düsseldorf oder Mainz doch nicht geben! Wie hält es die Stadt Duisburg denn nun mit den Traditionen?“
Das ein Termin für das Hoppeditzerwachen genau am 11.11. in Duisburg nicht angenommen würde, wollte auch nicht unbedingt jeder Duisburger Jeck bestätigen.
„Wir fahren am 11.11. nach Köln um dort beim Hoppeditzerwachen dabei zu sein!“ sagten die einen, und andere erklärten, an diesem Tag nach Düsseldorf zu fahren.
„Ich bin seit 42 Jahren im Duisburger Karneval, und in jedem Jahr ist der 11.11. bei mir im Kalender dick angestrichen! Das ist der Tag, an dem um 11.11 Uhr der Hoppeditz erwacht! Ich denke aber nicht, dass wir das hier in Duisburg noch mal hinbekommen! Wir fahren auch nach Köln, sogar in Uniform!“
„Ich nehme mir am 11.11. einen Tag Urlaub und meistens auch am 12.11.! Karneval ist mein Hobby und das lebe ich! Dafür opfere ich gerne einen Tag Urlaub!“
Doch der Stimmung rund um die Bühne tat dieses keinen Abbruch und „Brian vom Rhein“ teilte noch einmal richtig aus.
Vor der herrlichen Kulisse aller Standarten der Duisburger Karnevalsgesellschaften standen noch einmal Mercatorhalle, Rauchverbot und der MSV auf der Agenda vom Hoppeditz, und die umstehenden Duisburger honorierten seine Rede mit kräftigem Applaus.
Mit dem dreifachen „Helau“ auf die bevorstehende Session war die 5. Jahreszeit nun auch in Duisburg eröffnet.
Diesen schönen Hintergrund nutzte denn auch Bodo Malsch, Mitglied im LRN Vorstand, der der "KG Blau Gold von 1958" anlässlich ihres närrischen Jubiläums 5 x 11 Jahre, eine schöne Fahnenschleife für ihre Standarte überreichte.
Natürlich durfte die Vorstellung der designierten Duisburger Tollitäten, Prinz Gutti I. und seiner Crew, sowie Kinderprinz Jason I. Und seiner Prinzessin Kiki I. und ihrer Paginnen nicht fehlen.
Die wurden standesgemäß von der beeindruckenden Prinzengarde auf die Bühne gespielt, und nachdem die Prinzengarde ihr neues Solo Tanzmariechen Vanessa (Rode) vorgestellt und dieses einen herrlichen Solotanz präsentiert hatte, stimmte Gutti I., im richtigen Leben Stefan Gutjahr, den Jecken auf dem Platz seine Crew vor und erklärte auch hier seine enge Verbundenheit mit der Brauchtumspflege und der jecken Tradition.
Die Mitglieder der „Matthias Lixenfeld Gesellschaft“ hörten dieses sehr wohl und hoffen, dass er seinen Heimatverein, die Prinzengarde Duisburg, in ihrem närrischen Jubiläumsjahr 7 x 11 davon überzeugen kann, doch den „Prinzengardemarsch“ aus der Feder ihres Namenspatrons künftig wieder zu spielen und nicht immer nur zum „Laridah“ aufzumarschieren.
Hier kann man den Prinzengardemarsch hören:
Auch der künftige Kinderprinz Jason I. nutzte die Gelegenheit, sich und seine Begleiter in der kommenden Session zu präsentieren.
Gemeinsam nutzten die beiden Crews auch hier wieder die Gelegenheit, das „Kamelle“ Werfen schon einmal ausgiebig zu üben.
Das sich anschließende Bühnenprogramm konnte sich sehen lassen, denn alle teilnehmenden Gesellschaften ließen ihre Tanzgarden auftreten und jecke Musik klang noch bis in den Nachmittag über die Königstraße.
Auch Detlef Schmidt hat seine EIndrücke hier in einer schönen Fotostrecke eingestellt:
http://www.lokalkompass.de/duisburg/vereine/fotostrecke-duisburger-hoppeditz-brian-vom-rhein-erwachte-ohne-staedtischen-beistand-d376527.html
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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