DLRG Homberg fürchtet um Existenz
„Seien wir ehrlich: Wenn wir keine Leistungen mehr bringen, können wir dichtmachen.“ Wie eine Mahnung klingt die Aussage von Wilfried Bräcker, Vorstandsmitglied der DLRG Homberg. Ab 2013 soll die DLRG Mieten in nicht tragbarer Höhe an die Stadt zahlen.
Keine Frage, die Homberger Rettungsschwimmer Wilfried Bräcker und Dieter Joppa (Ortsgruppen-Vorsitzender)sind sauer. 1 600 Euro monatliche Mietzahlungen kämen auf die DLRG zu, um das Lehrschwimmbecken in der Glückauf-Halle weiter nutzen zu können. Weil das nicht ginge, habe man schon das Gespräch mit den Ratsherren der SPD, Herbert Mettler und Jürgen Edel, gesucht, bei dem auch Jürgen Dietz, Leiter von DuisburgSport, anwesend war. „Dabei ist der Vorwurf deutlich geworden“, berichtet Joppa, „dass wir doch in der Lage sein müssten, unsere
Kosten auf die Kurse umzulegen. Ansonsten könne man uns nicht helfen.“
Umgerechnet müsste dann ein Schwimmlernkurs bei der DLRG 350 Euro statt der bisherigen 110 Euro kosten. Ein Unding, wissen die Ehrenamtler. Dennoch sei man auf taube Ohren gestoßen.
Sicherlich müsste man die Mietforderungen der Stadt im Zusammenhang mit den Sparzwängen im Gesamtkontext sehen. Doch dass der Erhalt der Opernehe eine größere Lobby habe, als die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, das will bei der DLRG so recht keiner glauben.
Die DLRG setzt sich nicht nur für die Schwimmausbildung von Kindern und Jugendlichen ein, sondern bildet auch Feuerwehrleute und Sportlehrer im Rettungsschwimmen aus. Es war auch die DLRG, die in der Vergangenheit vor der Gefahrenspirale warnte, gleichzeitig Freibäder im Duisburger Westen zu schließen und auch das Schwimmlernangebot zu reduzieren: „Kinder wollen ins Wasser, dann gehen sie in die Seen und da ist es gefährlich“.
Die DLRG hat zum Beispiel den Uettelsheimer See abgetaucht, unzählige Fotos geschossen und Unterwasserfilme gedreht (Fotos auf www.lokalkompass.de). Daraufhin hätten die Wirtschaftsbetriebe reagiert und damit begonnen, Bauschutt mit abstehenden Stahlstangen aus den Seen zu zerren (Wir berichteten). „Uns geht es um Gefahrenvermeidung“, sagt Joppa bestimmt. „Dafür sind wir seit 1973 ehrenamtlich tätig.“
Joppa und Bräcker können daher nur mit dem Kopf schütteln angesichts dessen, wie man mit ihnen umgeht. Eine Mutter von sechs Kinders habe ein Schreiben der Stadt erhalten, das Kombibad Homberg würde fortbestehen. Das sei irreführend, meint der 57-jährige Vorsitzende. „Nur das Hallenbad bleibt erhalten, das Freibad wird geschlossen.“
Kurzum: Gräben haben sich aufgetan. Die DLRG fürchtet um ihre Existenz und die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen.
Rein statistisch könnten 20 bis 30 Prozent derer nicht schwimmen. Im Jahr 2013 werde sich die Lage nicht bessern.
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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