Welttag der Armen am 17. November
Der Duisburger Norden hat viele „Hoffnungsorte“
Seit drei Jahren begeht die katholische Kirche den „Welttag der Armen“. In diesem Jahr findet er am 17. November statt und widmet sich sogenannten Hoffnungsorten, die Menschen in schwierigen Lebensumständen Mut machen, nicht aufzugeben und zu erfahren, dass sie nicht alleine sind. Einer dieser Orte in Duisburg ist die Kirche Liebfrauen in Bruckhausen und die vielen Hilfsangebote, die sich in den letzten Jahren rund um die Kirche an der Schulstraße entwickelt haben. Und genau dort startet bereits in der kommenden Woche ein außergewöhnliches Kunstprojekt mit rund 25 Teilnehmern aus Qualifizierungsmaßnahmen der Duisburger Werkkiste. Geleitet wird das Projekt auf Einladung des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat von zwei Künstlern aus Kolumbien, die in dieser Zeit auch im Duisburger Norden wohnen werden.
Anne Stickl und Warner Benitez aus Medellín führen eigentlich eher Kunstprojekte mit Menschen in Lateinamerika durch. Im Duisburger Norden sind sie dennoch nicht zum ersten Mal. Schon vor zwei Jahren hatten sie gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Petershof und der Duisburger Werkkiste anlässlich des damaligen Welttags der Armen ein großes Banner gestaltet, das ein buntes Zeichen gegen Armut setzen sollte. Schon da war den beiden Künstlern die Taufkapelle von Liebfrauen aufgefallen. Nun soll hier hinter dem Taufbecken ein sogenanntes „Triptychon“, also ein in drei Teile gegliedertes Gemälde, entstehen, das sich mit den Themen „Hoffnungsort“, „Faire Arbeit“ und „Leben in der Gemeinschaft“ auseinandersetzen soll. Was genau auf dem Gemälde zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Das entscheidet sich erst im Produktionsprozess und hängt davon ab, welche Motive und kreativen Ideen die Beteiligten des Kunstprojekts entwickeln werden.
Kurzfilm stellt weitere Hoffnungsorte Duisburgs vor
In Duisburg gibt es viele solcher Hoffnungsorte, die sich über die ganze Stadt verteilen. Im Rahmen seiner Qualifizierungsmaßnahme in der Duisburger Werkkiste hat der 25-jährige Denis Mulders allein im Duisburger Norden etliche dieser Orte gefunden. Einige davon will er bis zum 17. November besuchen und dort kurze Filmportraits und Interviews mit seinem Handy machen. Sie sollen am Welttag der Armen im Abteizentrum präsentiert und dann auf Facebook veröffentlicht werden.
Zu Wort kommen sollen dort zum Beispiel Frauen unterschiedlicher Nationen, die sich regelmäßig im Erzählcafé im Petershof treffen. Auch Aufnahmen und Gespräche mit Ehrenamtlichen, die beim monatlichen Mittagstisch in der Pfarrei St. Johann mithelfen, sind geplant. Und der junge Filmemacher will mit Frauen sprechen, die alle zwei Wochen beim Seniorennachmittag in St. Barbara zusammenkommen. Auf der anderen Seite sollen aber auch Menschen vorgestellt werden, die an Duisburgs Hoffnungsorten Unterstützung erfahren. Zum Beispiel im Projekt LebensWert in Neumühl oder im Tafelladen an der Kreuzeskirche. Auch die Jugendlichen im Café TiKC neben St. Norbert in Obermarxloh und Gäste des Café Ma(h)lzeit in Bruckhausen.
Höhepunkt des Welttags der Armen ist der 17. November
Höhepunkt des Welttags der Armen in Duisburg ist das Fest der Begegnung am 17. November 2019 an der Abtei in Duisburg-Hamborn. Es beginnt um 11.15 Uhr mit einem Gottesdienst in der Abteikirche, den Generalvikar Klaus Pfeffer mit hoffentlich vielen Gottesdienstbesuchern feiern wird. Anschließend sind alle zum gemeinsamen Mittagessen ins Abteizentrum eingeladen. „Unser Anliegen ist, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur sich auf Augenhöhe begegnen, sich gegenseitig kennenlernen und von den jeweiligen Lebensrealitäten ihrer Nachbarn mehr erfahren,“ sagt Sr. Mariotte Hillebrand, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Johann, die den Tag zusammen mit Haupt- und Ehrenamtlichen aus der Pfarrei vorbereitet hat.
An das Mittagessen schließt sich ein Programm an, bei dem sich alles um das Thema „Hoffnung“ drehen soll. Hierzu gehört neben dem Kurzfilm von Denis Mulders auch eine Präsentation von Bildern, die Kinder aus der Hausaufgabenhilfe von St. Franziskus im Ostacker, der Arche in Röttgersbach und dem Petershof in Marxloh gestaltet haben. Auch sie wollen damit ihre Orte der Hoffnung vorstellen. Schließlich werden alle Gäste eingeladen, selbst kreativ zu werden und für sich und andere Hoffnungskerzen zu gestalten.
Autor:Eva Wieczorek-Auer aus Duisburg |
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