Die Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute will weiter Zeichen für die Zukunft setzen
„Das Beste aus der Situation machen“
Es rührt von einem alten Brauch her, im Frühjahr bunte Eier an einen Baum zu hängen, um damit zu symbolisieren, dass ein Sieg der Wärme und der bunten Farben über die lange kalte Tristesse des Winters errungen wurde. Dieser Tradition folgend, stellt der Vorstand der Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute e.V. (AGNK) seit einigen Jahren nun schon einen Osterbaum auf.
Das ist auch zu Corona-Zeiten so geschehen. Der bunte Eierbaum hat die Weihnachtstanne abgelöst. Er soll diesmal zudem ein sichtbares Zeichen sein, dass das Leben trotz Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen weitergeht. Auch wenn es „abgedroschen“ klinge, so der AGNK-Vorstand um den Vorsitzenden Tobias Kierdorf und seine Stellvertreter Bernd Wallhorn und Markus Corzillius, müsse man das Beste aus der Situation machen.
Manches bleibt
auf der Strecke
Dass dabei manches auf der Strecke bleibt, war, ist und bleibt allen Neumühler Aktivposten klar. Als der Vorstand der organisierten Kaufmannschaft im vergangenen Jahr schon weitsichtig und vorausblickend das traditionelle Osterfeuer „ganz früh“ abgesagt hatte, war die Vorfreude auf 2021 groß. Dann könne das stets bestens besuchte Stadtteil-Osterfeuer ja wohl wieder stattfinden, dachte man. Aus dem „dachte man“ wurde allerdings ein „Denkste!“. Also gilt in diesem Jahr mit Blick auf den Osterbaum am Neumühler Markt: „Eier statt Feuer“.
Auch jetzt war der AGNK-Vorstand wieder von der schnellen Truppe und hat, allein schon, um keine falschen Hoffnungen zu wecken, schon zeitig das diesjährige Osterfeuer abgesagt, bevor Stadt und Land sämtliche traditionelle Osterfeuer offiziell verboten hatte. Das geschah in einer der Telefon- und Videokonferenzen, in denen man sich stets auf dem Laufenden hält, plant und die Lage in der Pandemie bespricht.
„Das Stadtteilleben und das das konstruktive Miteinander haben schon gelitten“, weiß Tobias Kierdorf. Das wird nach dem erneut ins Pandemie-Wasser gefallene Feuer zu Ostern auch in den nächsten Wochen ganz besonders spürbar, denn gerade jetzt hätte es in Neumühl eine Fülle von Veranstaltungen gegeben, die den Zusammenhalt im Stadtteil gestärkt und zudem für überregionale Aufmerksamkeit gesorgt hätte. Zunächst wäre am 1. Mai, nach dem letztjährigen Ausfall der imposante, gut 15 Meter hohe Vereins- und Bürgerbaum auf dem Neumühler Marktplatz im Rahmen eines großen „Neumühl-Tags der Vereine“ aufgestellt worden. Auch daraus wird verständlicherweise nichts.
Wahrzeichen wird still
und unbemerkt aufgestellt
Der Baum ist nicht nur „Wahrzeichen des neuen Neumühl“ geworden, er dokumentiert zugleich das pulsierende Vereinsleben im Stadtteil. Über 30 Schilder mit den Emblemen von Vereinen, Parteien, Verbänden und Institutionen wären dann wieder mit Kran und Hubwagen in luftiger Höhe an dem „Neumühl-Baum“ angebracht worden. Alle Vereine hätten sich auf dem Hohenzollernplatz nach dem traditionellen ökumenischen Open-Air-Gottesdienst präsentiert, Speisen und Getränke angeboten, die Leute unterhalten und Einblicke in ihre Arbeit gegeben.
Aber ein zweites Jahr ohne den Vereins- und Bürgerbaum wollten die Kaufleute und Vereine doch nicht erleben. Im Klartext heißt das: Der Baum wird aufgestellt. Zwar nicht mit einem großen Fest und öffentlichem Auflauf, sondern weitgehend still und (fast) unbemerkt. Eines Morgens in den letzten Apriltagen wird er wieder an Ort und Stelle sein. „Der Baum ist beim Förster bestellt“, bekräftigt AGNK-Vorstandsmitglied Christian Preuten, Der Vereins- und Bürgerbaum wird dann wie der Ostereierbaum verdeutlichen, dass Neumühl nicht im Corona-Frust- und Tiefschlaf versunken ist, sondern auch künftig sichtbare Signale für die Zukunft aussendet.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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