Die Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute hat wegweisende Entscheidungen getroffen
Aus der Not eine Tugend machen
Eigentlich sollte in der letzten Woche die lange geplante Jahreshauptversammlung der Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute e.V. (AGNK) mit anschließender Zusammenkunft aller Neumühler Vereine, Organisationen und Institutionen stattfinden. Die wurde natürlich abgesagt.
Da dennoch gerade jetzt eine Menge zu regeln und zu klären ist, hat der Vorstand sich in einer längeren Telefonkonferenz mit der durch die Corona-Krise entstandene Situation befasst und die notwendigen Entscheidungen getroffen. Bereits vor der Absage vieler Veranstaltungen durch das Land NRW und die Stadt Duisburg hatten die Verantwortlichen das große Stadtteil-Osterfeuer abgesagt. Zwischenzeitlich wurde am Neumühler Markt aber wieder der traditionelle, bunt geschmückte Eierbaum aufgestellt, der auf das in diesem Jahr „etwa andere“ Osterfest hinweisen und zusätzlich Hoffnung verbreiten soll.
Zugleich aber haben die Kaufleute um den Vorsitzenden Tobias Kierdorf, seine Stellvertreter Bernd Wallhorn und Markus Corzillius sowie Vereinssprecher Matthias Palapys, obwohl das „Kontaktverbot“ zunächst bis zum 19. April gilt, den Tag der Neumühler Vereine mit dem Aufstellen des Vereins- und Bürgerbaums am 1. Mai ebenfalls abgesagt. Das lasse die derzeitige Entwicklung und Lage einfach nicht zu. Dennoch setzt die organisierte Kaufmannschaft alles daran, zu einem späteren Zeitpunkt die Aufstellung des „Neumühler Wahrzeichens der Neuzeit“ auf den Weg zu bringen.
Vorkehrungen getroffen
Fraglich ist zum jetzigen Zeitpunkt auch, ob das fünftägige Stadtteilfest zum 667. Neumühl-Geburtstag durchgeführt werden kann, zumal einige Veranstaltungen in der Gesamtstadt bereits bis zum 30. Juni der Streichliste zum Opfer gefallen sind. Stattfinden sollte die „Neumühler Geburtstagsfeier“ vom Himmelfahrtstag, 20. Mai, bis einschließlich Montag, 25.Mai. Die AGNK plant jetzt „zweigleisig“. Man werde das Fest nach den Vorgaben der Stadt ordnungsgemäß beantragen, hat aber im Fall einer möglichen und zurzeit sogar eher wahrscheinlichen Absage bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen. So haben Stefan Hambücker und Chriss Martin, die Programmgestalter der Kaufmannschaft, mit den betroffenen Vertragspartnern und Künstlern gesprochen. Die würden im Fall eines Falles dann ihre Auftritte beim Revierfest im Herbst nachholen.
Nicht nur die die ungewisse Veranstaltungsplanung ist ein Thema bei der AGNK. Gegenseitige Hilfen und das Bündeln von Maßnahmen seien das Gebot der Stunde, und Zusammenhalt im Stadtteil sei mehr denn je gefragt, ist sich der Vorstand einig. Bernd Wallhorm und Christian Preuten, die in dem Gremium die vielen Handwerksbetriebe unter den Mitgliedern vertreten, sind sich sicher, dass nachhaltige Hilfsmaßnahmen erforderlich sein werden, denn auch Handwerksbetriebe trifft die Corona-Pandemie hart.
Gemeinsame Marschroute
Auch zum Handelsverband hält die AGNK ständigen Kontakt, um über die aktuellen Entwicklungen informiert zu sein. Mit den Kirchengemeinden und den politischen Entscheidungsträgern sowie mit den anderen organisierten Kaufmannschaften ist man kontinuierlich im Gespräch. Andreas Feller, Vorsitzender Hamborner Werberings hat, wie auch die Neumühler den 1. Mai, mit seinem Vorstand und den aktiven Mitstreitern das diesjährige Mai-Käfer-Fest rund um den Altmarkt abgesagt. Dadurch sind dem Werbering genauso wie der AGNK bereits Kosten entstanden, die man so nicht auffangen könne. Deshalb werde eine „gemeinsame Marschroute“ angestrebt.
„Es ist eine schlimme Situation“, so Tobias Kierdorf, „deshalb müssen alle mehr denn je zusammenhalten.“ Insbesondere sei es wichtig, dass sich jeder Einzelne an die Anordnungen und Weisungen der Behörden halt, um seinen individuellen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten. Aus der Not müsse man eine Tugend machen.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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