Katholisches Engagement für die Menschen in Duisburg ist bunt und vielfältig
Analog statt digital – Stadtkirche lud zum Jahresempfang

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Am vergangenen Donnerstag, 2. September hatte die Katholische Stadtkirche zum Jahresempfang in die Kirche St. Joseph am Dellplatz eingeladen. „Hier, mitten im Szeneviertel und im Einzugsbereich vieler Schulen hat die Jugendkirche TABGHA vor kurzem ihren ersten Präsenzgottesdienst gefeiert,“ erklärte Stadtdechant Roland Winkelmann den rund 80 Gästen aus der Duisburger Stadtgesellschaft. „Der Standort ist ideal und wir freuen uns, dass hier etwas Neues entsteht.“

„Die Pandemie hat uns allen klar gemacht, wie sehr wir auf die persönliche Begegnung und die Gemeinschaft angewiesen sind“ sagte der Stadtdechant zum Motto des Empfangs „Analog statt digital“. Auch Oberbürgermeister Sören Link lobte in seinem Grußwort die hohe Bereitschaft und Disziplin der Kirchen, mit der sie sich in der Krise eingesetzt haben. „Das hat mir persönlich Kraft und Zuversicht gegeben. Ich weiß auch von anderen, dass es deren Bindung an ihre Kirche gestärkt hat,“ sagte das Stadtoberhaupt anerkennend.

Dass die Coronazeit die Kirchen dennoch stark mitgenommen hat, ist kein Geheimnis. Die Besucherzahlen in den Gottesdiensten sind eingebrochen. „Die Luft wird dünner“, sagte der Stadtdechant auch im Hinblick auf die Schwierigkeiten, neue Priester zu finden. Um so mehr lohnt sich ein Blick auf die katholischen Akteure, deren Engagement in die Stadtgesellschaft hineinwirkt und den Glauben sichtbar werden lässt. Sieben solcher Impulsgeber stellte der Vorsitzende des Stadtkatholikenrates Daniel Wörmann den Gästen anschließend in kurzen Präsentationen vor.

Katholisches Engagement wirkt in die Stadt hinein

Den Reigen eröffnete Pastor Stephan Markgraf von der Jugendkirche TABGHA, der die Gelegenheit auch nutzte, um vielen der Anwesenden erstmals den für das junge Publikum umgebauten Kirchenraum von St. Joseph zu präsentieren. Anschließend berichteten Henning Gerlach und Nick Erichsen vom BDKJ Bund der deutschen katholischen Jugend von ihrer Arbeit als Interessenvertretung der jungen Generation. Dabei wurde deutlich, dass der BDKJ auch politisch durchaus seine Stimme erhebt, wenn es darum geht, sich klar gegen rassistische oder fremdenfeindliche Tendenzen in der Gesellschaft abzugrenzen oder junge Menschen dazu aufzufordern, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Auch die Jugendberufshilfe Duisburger Werkkiste kümmert sich um junge Menschen und darum, dass sie ihren Platz in der Gesellschaft finden. Ihr geht es dabei besonders um diejenigen, die bislang noch nicht im Beruf Fuß fassen konnten und durch gezielte Förderung auf ihren Berufsstart vorbereitet werden können. „Wir sind Gemeinschaft und Gemeinde auf Zeit – Kirche vor Ort“, fasste Werkkistenleiter Norbert Geier sein Verständnis der katholischen Soziallehre zusammen.

Ein wichtiger Akteur für die Duisburger ist auch der Caritasverband und die Arbeit der Gemeindecaritas. Darüber und vor allem auch über die Gebrauchtkleiderläden Café Klamotte sowie die Arbeit im Hochfelder Sozialzentrum St. Peter berichteten Hans-Peter Bongardt, Stephan Ricken und Sr. Martina Paul. Dabei loteten sie das Verhältnis zwischen Caritas und Pastoral aus. „Caritaspastoral fragt nicht nach dem katholischen Profil und ist demütig gegenüber jedem Menschen, der sich für seinen Nächsten einsetzt“, erklärten sie die Offenheit, die es braucht, um „Menschen aller Religionen und Nationen“ zu erreichen.

Vielfalt an Möglichkeiten für die Menschen in Duisburg

Eine ganze Vielfalt an Möglichkeiten, die Menschen in Duisburg zu erreichen, spiegelt sich in den Bildungsangeboten der KEFB Katholische Erwachsenen- und Familienbildung mit Sitz im katholischen Stadthaus am Wieberplatz 2. „Wir begleiten die Menschen in unserer Stadt vom Baby-Kurs bis zur Seniorenakademie und der Trauergruppe für die Angehörigen eines Verstorbenen“, sagte KEFB-Standortleiter Andreas Kühn.

Die MMM, medizinische Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung, ist der bitter nötige Beitrag der Malteser zur Entwicklung einer Stadtgesellschaft, an der alle Duisburger teilhaben können. Dr. Anne Rauhut erinnerte eindringlich an die Ängste schwangerer Minderjähriger und chronisch oder akut Kranker ohne den Schutz einer Versichertenkarte. Neun Ärzte kümmern sich an der Münzstraße 15 an zwei Sprechtagen in einer weitgehend ehrenamtlich organisierten Praxis um ihre Patienten, „die meistens viel kränker sind, als der Durchschnitt anderer Patienten.“

Der letzte Impuls kam von der Initiative „Frauen aller Länder laden ein“, in der sich ehrenamtlich engagierte Frauen aus den Kirchen und Moscheen des Duisburger Nordens zusammengetan haben, um gemeinsam gegen Unkenntnis und Vorurteile zu wirken. Stolz wiesen Andrea Maul von der kfd und Sr. Mariotte Hillebrand auf den Preis für Toleranz und Zivilcourage hin, mit dem die Frauen der Initiative im Jahr 2020 ausgezeichnet worden waren.
Nach dem offiziellen Programm geselliges Beisammensein vor der Kirche

Nach dem offiziellen Programm genossen die Gäste mit großer Freude den maskenfreien Outdoor-Teil des Abends vor der Kirchentür bei einem vernetzenden Gespräch, einem geselligen Glas und einer Bratwurst vom Grillstand. Für Speis und Trank hatte das Team Ma(h)lzeit der Duisburger Werkkiste gesorgt.

Autor:

Eva Wieczorek-Auer aus Duisburg

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