60 Jahre "Blaue Jungs" - KG Alle Mann an Bord blickt auf 6 närrische Jahrzehnte
Bereits im November hatte die KG Alle Mann an Bord ihre traditionelle Auftaktsitzung zur Jubiläumssitzung gemacht und ein geballtes Programm und ein Feuerwerk des Frohsinns in der Aula des Mannesmann Gymnasiums vor gut 300 Zuschauern abgebrannt.
Heute, am Beginn des Jubiläumsjahres, möchte ich, nach adventlicher Besinnlichkeit, meinen Bericht über dieselbe hier abgeben.
Nicht nur die rund 500 Jecken, die der Einladung der "Blauen Jungs" zur Jubiläumssitzung gefolgt waren, sondern auch die neu gestaltete Bühnendekoration mit zahlreichen Duisburger Motiven zeigten, dass an diesem Abend etwas ganz Besonderes bevorstand.
Und als die Trommler des „Tambourcorps Rheinklänge“ aus Buchholz die „Locke“ anstimmten, marschierte die Jubiläums KG mit allen Korps und Präsident Wilfried Schmitz in die Mannesmann Aula ein. Hierbei wurden die stolzen „Blauen Jungs“ mit lautstarken Helau Rufen begrüßt.
Es war wieder ein herrliches Bild, wenn der Marsch „Laridah“ vom Tambourcorps „Rheinklänge“ aus Buchholz und dem „Soundland Sextett“, die seit Jahren bekannte Saalkapelle, angestimmt wird, und die „Aktiven“ der KG in die Halle einmarschieren.
Und voll Stolz startete Präsident Wilfried Schmitz durch und führte wieder gekonnt durch die Jubiläums Sitzung. Und er konnte wieder ein ausgebuchtes Haus vermelden und den Zuschauern wurde erneut ein Programm der allerersten Klasse geboten.
Auch ein neues musikalisches Jubiläums Medley der KG begeisterte das Publikum, bevor die „Minigarde“ den Zuschauern ihr Können zeigte, denn der Nachwuchs führte professionell und gekonnt seinen neu einstudierten Gardetanz vor. Voller Stolz erklärte der Sitzungspräsident: „Das sind alles Eigengewächse der KG Alle Mann an Bord!“
Das „große“ Tanzkorps setzte dem Ganzen noch die Krone auf und zeigte exzellenten Gardetanz, und bei so mancher Figur blieb den Zuschauern doch der Atem stocken..
Und zum Jubiläum hatten es sich die „Tanzbären“ der KG nicht nehmen lassen, ebenfalls einen neuen Tanz einzustudieren, den sie unter dem brausenden Applaus der Zuschauer auf der Bühne absolvierten.
Der erste Programmpunkt den Sitzungspräsident Wilfried Schmitz ansagen konnte, war zugleich der erste Angriff auf die Lachmuskeln der Gäste. Die „Beckendorper Knallköpp“, ein „verrücktes Ehepaar“, brachten viele bekannte Episoden des ehelichen Alltgs auf die Bühne. Das Humoristen Duo Lydia und Rolf Goliasch führte ein erheiterndes Zwiegespräch mit frechen Sprüchen - „Heul doch!“ - und erntete für seine coolen Gags - „et jöckt“ - den Applaus der Besucher im Saal.
Und auch die nächste Gesangsgruppe „ De Stroßenräuber“ verwandelten die „Narrhalla“ von Huckingen zur „Partymeile“. Mit bekannten Karnevalsschlagern, diese übrigens alle live gespielt und gesungen, brachten sie das Publikum auf Touren. Mit „Denn wenn dat Trömmelchen jeht“ oder „Die Pure Lust am Leben“ trafen sie genau den Nerv des Publikums. Eine Zugabe durfte auch hier nicht fehlen.
Eher ungewöhnlich für eine Karnevalssitzung mutete für den Kenner der „Szene“ der Auftritt des Duisburger Comedy Aushängeschildes Wolfgang Treppe an. Doch weit gefehlt. In seiner ihm eigenen Art traf das Rheinhauser Urgestein und Radio DU Moderator a.D. genau den Nerv des Publikums, das sich nach den sich aneinander reihenden Pointen nur noch den Bauch vor Lachen hielt.
„Mehdorn soll den Flughafen bauen! Da kann man doch besser ein paar Ostdeutsche für nehmen! Denen sagt man: Niemand hat die Absicht einen Flughafen zu errichten! Und drei Tage später steht das Teil!“
Tusch Applaus und weiter im Takt!
Seine Auslassungen über die ZDF Hitparade und ihre „Weltstars“ brachte beim Publikum Erinnerungen an die eigene Jungend.
„Da hat der Heck jeden Weltstar noch einmal ganz besonders vorgestellt. - „Der nächste Weltstar kommt aus Prag!“, und jeder wusste was da für ein Star zu erwarten war.
„Der war gestern noch in der DDR in Berlin im „Palast der Republik“! Und was singt der da? „Einmal um die ganze Welt“ und dann auch noch „und die Taschen voller Geld!“ Ja hat der sie noch alle???“
Die nächste Lachsalve geht durch die Aula, in der Karel Gott vor Jahrzehnten auch einmal aufgetreten ist.
Alles in Allem ein ungewöhnlicher aber grandios gelungener Programmpunkt, nicht nur für die Jubiläumssitzung. Ein begnadeter Entertainer, den man gerne auch in der 5. Jahreszeit wiedersehen würde.
Mit „De Hoppemötzjer“ hatte die KG ein Tanzkorps der Extraklasse in den Steinhof geholt. Wunderbare Wurf- und Hebefiguren, die sich mit herrlichen Tanzeinlagen abwechselten, bezauberten das Publikum. Neben Stimmungsliedern aus der Domstadt gab es eine kleine musikalische Reise. Da durfte eine Zugabe nicht fehlen und das Publikum hielt es nicht auf den Stühlen und es gab für die begandeten Tänzer einen „Torpedo“, die maritime Abwandlung der „Blauen Jungs“ für eine Rakete.
Nachdem die Tanzgarde aus dem Saal ausmarschiert war, hatte man mit Bauchredner Jörg Jara und seinen beiden „Begleitern“, dem rechthaberischen Erwin Jensen und dem halbseidenen Vogel „Olga“ einen der gefragtesten Comedy Bauchredner in Deutschland auf die Bühne geholt.
Professionelles Entertainment und außergewöhnliche Unterhaltung wurde geboten und mit vielen Pointen hatte Jörg Jara in einer einmaligen Bauchrednershow mit feinem Witz die Lacher auf seiner Seite. Sein Auftritt voller witziger Dialoge und absurder Settings war ein perfekter Angriff auf die Lachmuskeln der Zuschauer! Eben Puppen-Comedy pur!
Stars des Abends war die Kölner Kultband „De Räuber". Ihr Auftritt adelte die Jubiläumssitzung der „Blauen Jungs“, denn hier war die „Creme de la Creme“ der Karnevalsmusik auf die Bühne der Mannesmann Aula aufmarschiert, die seit über 20 Jahren auf der Bühne stehen. Sie brachten die Stimmung im Saal zum brodeln.
Wer kennt ihn nicht, den „karnevalistischen Evergreen“ aus den 80er Jahren „Denn wenn et Trömmelche jeit…“ der auch das Debütalbum der 1991 neugegründeten „Räuber“ schmückte? In Huckingen kannte jeder diesen Ohrwurm, der auch als karnevalistische „Nationalhymne Kölns“ bezeichnet wird.
Und mit zahllosen anderen bekannten Liedern der 5. Jahreszeit, wie „Schau mir in die Augen“, „Op dem Maat ston de Boore“, „Kölsche Junge bütze joot“, „Titicacasee“ oder der auf den Hintern tätowierten „Rose“ hörte man herrlich altbekannte Karnevalsschlager.
Da war das Publikum nicht mehr zu bändigen und die Jecken tanzten auf Tischen und Stühlen und es wurde geschunkelt und gesungen. Ein toller Höhepunkt einer tollen Sitzung.
Grandioser Abschluss war das Finale der Jubiläumssitzung, denn das Tanzkorps der „Blauen Jungs“ hatte einen neuen Showtanz einstudiert, bei dem die jungen Tänzer zeigten, dass man sich vor den immer wieder aus der Domstadt und sonst woher eingeladenen Tanzgarde wahrlich nicht verstecken muss. Dieses bewiesen die stehenden Ovation und der nicht enden wollende Applaus der Gäste im Saal.
Noch einmal marschierte die KG Alle Mann an Bord mit allen Korps auf die Bühne der Mannesmann Aula um sich von den Besuchern der gelungenen Jubiläumsgala zu verabschieden.
Auch Detlef Schmidt hat gleich nach der Jubiläums Sitzung seine Eindrücke hier eingestellt:
http://www.lokalkompass.de/duisburg/vereine/fotostrecke-und-videocplip-zum-60-jaehrigen-vereinsjubilaeum-bot-die-kg-alle-mann-an-bord-eine-baerenstarke-auftaktsitzung-d494161.html
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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