Kleiner Helfer
222 Häkelkraken für das Perinatalzentrum in den Sana Kliniken Duisburg
Der Inner Wheel Club schenkte dem Perinatalzentrum der Sana Kliniken Duisburg 222 selbst gehäkelte Kraken als kleine Helfer für Frühgeborene. Anlässlich des Weltfrühgeborenentages spendeten die Freundinnen des Inner Wheel Clubs Duisburg bereits zum sechsten Mal in Folge selbst gehäkelte Kraken an das Perinatalzentrum der Sana Kliniken Duisburg.
„Insgesamt sind es diesmal 222 Stück geworden, die in liebevoller Handarbeit erarbeitet wurden. Rund 1.000 Stunden haben wir diesmal gehäkelt“, sagt Brigitte Schmelzer, Präsidentin des Inner Wheel Clubs in Duisburg und lächelt. „Man weiß, wofür man es macht und das ist wunderbar.“
Tentakel erinnern an die Nabelschnur
Die kleinen und bunten Helfer aus weichem Baumwollgarn sehen nämlich nicht nur niedlich aus, sie verfolgen einen gewissen Zweck: Die Oktopusse können den Frühchen wirklich helfen. Zu früh geborene Babys werden häufig mit Sauerstoff- und Magensonden versorgt. Und durch die ausgeprägten Reflexe (Saug- und Greifreflex) der Neugeborenen kann es dazu kommen, dass sie sich zum Beispiel die Magensonde oder den Sauerstoffschlauch aus der Nase ziehen. „Das ist sehr schmerzhaft. Schmerzen bedeuten einen erhöhten Herzschlag und eine höhere Atemfrequenz, was wiederum eine Beeinträchtigung der Sauerstoffversorgung nach sich ziehen kann. Liegt eine Krake im Bett, deren acht geringelte Tentakeln sich anfühlen wie die Nabelschnur im Mutterleib, halten sich die Kleinen gerne daran fest, ohne sich dabei Schmerzen zuzufügen. Sie beruhigen die Kleinen“, erklären Margit Burgbacher und Ruth Stromberg, ebenfalls Club-Mitglieder. Seit 2017 bereiten die Damen des Inner Wheel Clubs den Sana Kliniken Duisburg jedes Jahr mit den Kraken eine Freude.
Das gesamte Team des Perinatalzentrums nahm das bunte Geschenk wieder sehr dankbar entgegen. 222 Tintenfische werden hier künftig wieder gut eingesetzt, weiß Francisco Brevis Nunez, Leitender Arzt der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Schon jetzt werden die ersten achtarmigen Kumpel verteilt, die dabei helfen sollen, dass die Kleinen gut wachsen und gedeihen. Den Frühchen wird bereits kurz nach der Geburt eine kleine Häkelkrake als Helfer mit in den Inkubator gelegt – selbstverständlich unter Einhaltung der hygienischen Vorschriften der Klinik. „Aktuell haben wir auf der Intensivstation acht Frühchen und fünf weitere liegen auf der Frühgeborenenstation“, sagt Francisco Brevis Nunez. Natürlich ersetzt die Krake nicht die Errungenschaften der modernen Medizin, jedoch ist seine unterstützende Wirkung willkommen. „Nicht nur die Kleinen, auch die Eltern der Kinder und wir, das behandelnde Klinikpersonal, finden die Idee klasse und nehmen diese Hilfe gerne an“, sagt der Facharzt.
Von etwa 1.850 Kindern, die jährlich in den Sana Kliniken das Licht der Welt erblicken, werden ungefähr 325 viel zu früh geboren (vor der 37. Schwangerschaftswoche). Also werden sicher auch künftig wieder so einige Helfer aus Baumwolle gebraucht. Wenn die Babys dann nach Hause dürfen, werden sie selbstverständlich von ihrem Kraken-Kumpel begleitet.
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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