„Zwischen Blümkes, Kohle und Beton“ - Bürgerspaziergang mit dem OB beleuchtete Neumühls Geschichte und Zukunft

Oberbürgermeister Sören Link stimmte in der Taubenhalle die zahlreichen Teilnehmer des Neumühl-Spaziergang auf die verschiedenen Stationen ein.      Fotos: Uwe Köppen
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  • Oberbürgermeister Sören Link stimmte in der Taubenhalle die zahlreichen Teilnehmer des Neumühl-Spaziergang auf die verschiedenen Stationen ein. Fotos: Uwe Köppen
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„Die Neumühler sind treu und standhaft“, freute sich Oberbürgermeister Sören Link, denn trotz des nasskalten Wetters ließen es sich knapp 60 Bürgerinnen und Bürger nicht nehmen, den Oberbürgermeister bei seinem bereits sechsten Bürgerspaziergang „On TOUR – zwischen Rhein und Ruhr“ zu begleiten.

Im Zuge des Leitbildprozesses wurde in verschiedenen Ideenwerkstätten der Wunsch geäußert, dass auch die Themen Kultur und Soziales verstärkt in den Fokus geraten. „Die Duisburgerinnen und Duisburger sind sympathische, offene, hilfsbereite und bodenständige Menschen, die die lebendige soziokulturelle Szene zu einem einzigartigen Erlebnis machen“, so Oberbürgermeister Sören Link.

Und sie nahmen die Gelegenheit wahr, sich in Neumühl zum gemeinsamen Spaziergang zu treffen und brachten in einer angenehmen Atmosphäre ihre Wünsche und Anregungen direkt zum Ausdruck.

Züchter der Rennpferde des kleinen Mannes

Neben dem OB nahmen auch Bezirksbürgermeister Uwe Heider und Bezirksmanager Bernd Baumgarten an dem Spaziergang teil. Moderiert wurde die Tour von Jörg Weißmann, dem Neumühler Bürger des Jahres 2017 und Vorsitzenden des Heimatvereins Hamborn, und dem Neumühler „Urgestein“ Reiner Terhorst, Bürger des Jahres 2014, Ehrenpräsident der Pils-Sucher, Stadtteil-Chronist und Presbyter seiner evangelischen Kirchengemeinde. Beide brachten zahlreiche Informationen mit Sachkenntnis, Witz und Humor an den Mann und die Frau.

Die Tour startete am Vereinsheim des Brieftaubenzüchter-Reisevereinigung RV 05 Neumühl. Harald Zabel, Torwart-Ikone von Hamborn 90 in den 60er Jahren, der Vorsitzende des Vereins, züchtet die „Rennpferde des kleinen Mannes“ seit knapp 70 Jahren und stand für Fragen rund um den Traditionssport des Ruhrgebiets zur Verfügung.

Siedlung gehört zur Route der Industriekultur

Nach einer von der GEBAG ermöglichten Besichtigung eines alten Zechenhauses erläuterten Jörg Weißmann und Reiner Terhorst die Geschichte der Siedlung rund um den Bergmannsplatz. Die von der Zeche Neumühl in den Jahren 1907 bis 1909 errichtete Siedlung ist eine dörflich anmutende Siedlungsanlage mit Gartenstadtcharakter. 15 unterschiedliche Häusertypen, in denen zwei bis sechs Familien wohnen konnten, dokumentieren eine Wohnbebauung mit einer außergewöhnlich qualitativen architektonischen Gestaltung. In ein und derselben Straße wurde so eine größtmögliche Abwechslung im Straßenbild erreicht. Heute ist die unter Denkmalschutz stehende Siedlung saniert und gehört zur Route der Industriekultur.

Weiter ging es dann zur früheren Konsumanstalt, in der sich heute eine Ledermanufaktur befindet. Anschließend erläuterte Susanne Lohaus, Projektleiterin und Initiatorin von HeRoes Duisburg, auf dem Gelände des Jugendtreffs Einstein die soziale Jugendarbeit in Neumühl. An der „Alten Emscher“ schilderte Dr. Randolph Kricke, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, den Spaziergängen die Maßnahmen, die zur Renaturierung des 7,8 km langen Altarm der Emscher getroffen wurden.

Großes Engagement für ein gutes Miteinander

Die Tour durch einen Stadtteil „zwischen Blümkes, Kohle und Beton“, wie es Terhorst formulierte, endete schließlich bei alkoholfreiem Punsch, Keksen und Gitarrenmusik im benachbarten Bürgerhaus, einem früheren Kino, wo die Moderatoren noch auf Besonderheiten im liebens- und lebenswerteren Neumühl eingingen und insbesondere den „Initiativkreis Neumühler Erklärung“ erwähnten, der sich für ein gutes Miteinander im Stadtteil einsetzt und dafür auch den Preis für Toleranz und Zivilcourage erhielt.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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