Von Opfern und Tätern

Erst wenige Wochen ist es her, dass sich Polizisten auf der Rheinhauser Wache gezwungen sahen, einen Mann zu erschießen, der die Beamten zuvor mit einem Messer angegriffen hatte. Nach Ereignissen wie diesen wird in der Regel viel darüber gesprochen, welche Motive der Täter hatte, woher er stammt und wie es zu der Tat kommen konnte. Das war auch bei dem Attentat auf dem Berliner Weihnachtsmarkt so. Nicht zu Unrecht wird oft bemängelt, dass im Nachhinein zu wenig über die Opfer und zuviel über die Täter gesprochen wird.
So gut wie nie tauchen aber in der anschließenden Berichterstattung die Polizisten auf, die bei den schrecklichen Ereignissen vor Ort waren. Sie müssen sich mit Fäusten, Tritten oder Schlagstöcken attackieren lassen, werden von Passanten behindert oder sogar beim Versuch einer Streitschlichtung angegriffen - alles übrigens passiert in Duisburg. Manche leiden lange Zeit physisch und psychisch an den Folgen, siehe Loveparade. Auch von den Polizisten aus Rheinhausen hört man, dass diese seelsorgerische Hilfe in Anspruch genommen haben.
Gehört zum Job, meinen Sie? Mag sein. Aber was gar nicht geht, ist, dass Polizisten an der Ausübung ihres Berufes gehindert werden, zum Beispiel von Schaulustigen. Noch nie war die Zahl der Angriffe auf Polizisten so hoch wie jetzt, während wir gleichzeitig nach mehr innerer Sicherheit rufen. Das kann nicht funktionieren.

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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