Update "Ebay-Baby": Verfahren gegen den Vater eingestellt

Update 22. Dezember 2016:

Das Verfahren gegen den Vater ist eingestellt worden. Das teilt die Staatsanwaltschaft Duisburg mit. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist dessen Einlassung, es habe sich nur um einen Scherz gehandelt, nicht zu widerlegen. Wichtigster Gesichtspunkt ist dabei, dass den Ermittlungen zufolge die um 14.46 Uhr eingestellte Verkaufsanzeige bereits am gleichen Tag um 15.22 Uhr von dem Beschuldigten selbst wieder gelöscht worden ist.

"Nur ein Scherz": Verkaufsanzeige selbst wieder schnell gelöscht

Der Beschuldigte gab weiter an, von einer ähnlichen Auktion bei ebay inspiriert worden zu sein, in der ein Engländer seine Ehefrau habe verkaufen wollen und die dem Engländer im Internet zu hoher Popularität verholfen habe. Als er jedoch erkannt habe, dass seine Anzeige möglicherweise ernst genommen werde, habe er diese unverzüglich gelöscht. "Beweismittel, mit denen diese Angaben wiederlegt werden können, konnten nicht festgestellt werden; ein vorsätzliches Handeln kann dem Beschuldigten nicht nachgewiesen werden", so die Staatsanwaltschaft.

Die Ermittlungen hätten auch keine Anhaltspunkte dafür ergeben, dass der Beschuldigte konkrete Verhandlungen mit einem möglichen Interessenten aufgenommen hätte; dies wäre unter den gegebenen Umständen jedoch Voraussetzung für eine Bestrafung wegen (versuchten) Kinderhandels gemäß § 236 Strafgesetzbuch.

Update:

Das Amtsgericht Duisburg – Familiengericht – hat am 27. Oktober eine Regelung im Hinblick auf das so genannte "Ebay-Baby" getroffen. Ergebnis des Anhörungstermins, an dem die Kindesmutter, ein für das Kind bestellter Verfahrensbeistand sowie ein Vertreter des Jugendamts Duisburg teilgenommen haben: Die Kindesmutter wird ihre derzeitige Wohnsituation aufgeben und mit dem Kind in eine Mutter/Kind-Einrichtung ziehen.

Das Familiengericht hat darüber hinaus "ergänzende Maßnahmen" getroffen, um sicherzustellen, dass ein unbeaufsichtigter Kontakt des Vaters zum Kind ausgeschlossen ist.

Ein Anbieter aus Duisburg hat am Dienstag, 11. Oktober, auf Ebay ein 40 Tage altes Kind namens Maria für 5.000 Euro zum Verkauf angeboten. Das Unternehmen schaltete daraufhin die Duisburger Polizei ein.

Die durchsuchte am folgenden Tag wegen des Verdachtes auf Menschenhandel die Wohnung einer Flüchtlingsfamilie in Rheinhausen. Das Baby wurde in die Obhut des Jugendamtes gegeben, die Eltern mit zur Vernehmung genommen.

Drei Tage nach der Veröffentlichung räumte der Vater ein, die Anzeige selbst aufgegeben zu haben. Es sei nur ein Scherz gewesen.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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