Trauer und Wut
Es gibt Situationen, da fällt es schwer, sachlich und objektiv zu bleiben. Die Tragödie von Duisburg zählt mit Sicherheit dazu. 21 Menschen sind gestorben, über 500 verletzt und eine nicht überschaubare Menge traumatisiert - und die Veranstalter sind noch nicht einmal in der Lage, zu ihrer Verantwortung zu stehen, versuchen aufs peinlichste ihre Fehler zu vertuschen oder herunterzuspielen und ergehen sich in abgelesenen Beileidsbekundungen, die ihnen niemand glauben mag.
21 Menschen sind gestorben, weil - das wird immer klarer - das Konzept eklatante Sicherheitsmängel hatte, Sicherheitsmängel, die selbst Laien zuvor erkannt hatten. Die Zahl der Mahner, die im Internet bereits vor der Veranstaltung genau dieses Horrorszenario prophezeit hatten, ist groß - doch weder die Stadt Duisburg noch die Organisatoren der Parade hatten Bedenken, über eine Millionen Feiernde, durch einen einzigen Auf- und Abgang in einem Tunnel auf ein Gelände zu schleusen, das 250.000 Menschen fasst.
21 Menschen sind gestorben, weil Profilierungssucht und Geldgeilheit über Sicherheit und Vernunft gesiegt haben. An den Händen der Verantwortlichen klebt Blut - und das lässt sich durch nichts wegreden.
Autor:Silke Brembt aus Mülheim an der Ruhr |
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