Rosiny Familientreffen an dem Ort wo diese ihre Wurzeln hatte
Nur wenige Meter von dem Ort, an dem sich über Jahrzehnte hinweg der Familienname zu einem Begriff für den Duisburger Innenhafen als „Brotkorb des Ruhrgebiets“ entwickelt hatte, kamen nun über 100 Nachkommen von Alexander und Franziska Rosiny im „Diebels“ am Innenhafen zum Familientreffen zusammen.
Organisatorin Nicole Hartmann-Burghaus hatte auch die ZEITZEUGENBÖRSE DUISBURG zu diesem außergewöhnlichen Treffen eingeladen.
Die anwesenden Familienmitglieder gehören zu 9 Nachkommen Stämmen und waren aus Deutschland und sogar aus Spanien, Österreich und Frankreich angereist.
Die Treffen der Familie haben eine lange Tradition, die bis in die 1930er Jahre zurückreicht. Damals pflegten 30 Cousins und Cousinen diese Familientage und nahmen mit ihren Angehörigen daran teil. Nach einem letzten Vorkriegstreffen in der "Redoute" in Bonn lebte die Idee im Jahr 1968 wieder auf.
Danach wurde es regelmäßiger gemacht! Nach 1983 fand im Jahr 1988 der letzte Großfamilientag statt und seit 2007 führt Nicole Hartmann-Burghaus das Familienbuch.
In einführenden Worten begrüßte Mitorganisatorin Christa Lüfkens die Familienmitglieder.
Danach sprach Architekt Thomas Rosiny aus dem Kölner Stamm noch einmal die Gäste. Er ist der derzeitige „Uhrenträger“.
Damit hat es folgende Bewandnis:
Die Uhr von Johannes Rosiny wurde von Generation zu Generation weitergereicht an den ältesten Sohn. Sie hatte man 1790 im Münster erstanden
„und sie geht noch!“
berichtete der Träger.
„Allerdings geht sie 5 – 10 Minuten vor!“
Diese Uhr wurde auch früher immer an den Familientagen präsentiert.
Der Vater von Thomas Rosiny, Nikolaus Rosiny, hatte übrigens auch einen Bezug zu Duisburg, war er doch zuständig für Planungen am St. Anna Krankenhaus in Huckingen, das in diesem Jahr sein 100jähriges Bestehen feiert.
Dann wurden natürlich die obligatorischen Erinnerungsfotos gemacht. Einmal kamen alle Familienmitglieder auf einem Foto zusammen. Und dann gab es noch einmal ein Erinnerungsfoto von jedem einzelnen Stamm.
Sehr schön auch die ausgestellten Ausdrucke des Familienstammbaums. Da gab es einen mit allen noch lebenden Familienmitgliedern. Sehr schön aber jener, in dem alle neun Stämme farbig dargestellt waren. Ein Verdienst von Architektin Dipl. Ing Ursula Rosiny-Moos.
Nicole Hartmann-Burghaus gab danach noch einen kurzen Überblick über die bisherigen Forschungsergebnisse.
Sie las eine Passage aus dem Buch des Familientreffens von 1938 vor, das mit einem Goethe Zitat begann:
„Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt,
der froh von ihren Taten, ihrer Größe
den Hörer unterhält und, still sich freuend,
ans Ende dieser schönen Reihe sich
geschlossen sieht!"
Doch widersprach Nicole Hartmann-Burghaus ob der Vielzahl junger Nachkommen im Raum diesen Worten von Goethe und blickte hoffnungsvoll auf viele weitere Familientreffen in der Zukunft.
Da war für sie ein Zitat aus dem Chanson „Grand-père“ (zu deutsch Großvater) von Georges Moustaki doch passender, in dem es heißt:
„Du warst schon alt, als ich geboren wurde, gerade rechtzeitig um den Staffelstab zu übernehmen.“
Das Sinnbild des Staffelstabes passte nicht nur zu den zahlreichen Familienunterlagen, die zu betrachten waren, sondern ein Appell an Jeden, diesen Staffelstab in seinem Familienzweig weiterzutragen. Die Anwesenden wurden gebeten, auch künftig Material für das Familienarchiv bereitzustellen und den Stammbaum immer zu aktualisieren.
Ein Informationstisch mit Dokumenten und Fotos war aufgebaut, und jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit, sich in der umfangreichen Nachkommensliste wiederzufinden.
Auf einer Tafel konnte man die Stammeltern Alexander und Franziska Rosiny und ihre Kinder, die die einzelnen Familienstämme in Duisburg und in Deutschland begründeten betrachten.
Und natürlich gab es auch Fotos, die mit Fragezeichen versehen waren, damit die Gesichter auf diesen einen Namen bekommen.
Bücher der Zeitzeugenbörse Duisburg, die Fotos zur Familiengeschichte enthalten, waren ebenfalls ausgelegt.
Natürlich nutzten viele der Anwesenden die Gelegenheit, die alte Rosiny Mühle zu besuchen, in der sich heute das Kultur- und Stadthistorische Museum befindet.
In gemütlicher Runde klang der gelungene „Rosiny Familientag“ am späten Nachmittag aus.
Zur Geschichte der Familie Rosiny in Duisburg:
Die alten, heute denkmalgeschützten Speicher- und Mühlengebäude am Innenhafen, haben im Laufe der Jahre Umnutzungen erfahren, darunter auch der Altbautrakt des Kultur- und Stadthistorischen Museums, dem Getreidesilo der Rosiny-Mühle von 1902. Hier wird heute die Geschichte der Stadt und besonders der Mühlenindustrie am Innenhafen erläutert.
Gegründet 1866 in Witten/Ruhr als KGaA A. Rosiny & Cie., hatte die Märkische Mühlen AG bzw. Rosiny Mühlen AG im Jahr 1885 die Grundstücke erworben, um eine neue Mühle zu errichten, heute Stadtarchiv und Kultur- und Stadthistorische Museum.
Im Zuge der Umstellung im Getreideanbau entschloss sich Alexander Rosiny, Gründer der Märkischen Mühlen AG, bereits 1879, seine Getreideeinkäufe im südlichen Russland zu tätigen.
1897 wurde sie mit Firmensitz Duisburg umbenannt in Rosiny-Mühlen-AG.
Im Jahr 1942 erfolgte eine weitere Umbenennung durch die Fusion mit der Wittener Walzenmühle AG und der Crefelder Mühlenwerke AG.
1959 entstand ein 5-stöckiger Mühlen- und Speicherkomplex der Duisburger Mühlen AG am Schwanentor (vormals Rosiny Mühlen AG) in dem sich heute das Stadtarchiv und das Kultur- und Stadthistorisches Museum befinden.
1966 übernahm die Dortmunder Mühlenwerke AG. die Mühle, die 1977 stillgelegt wurde.
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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