Nacht der Lichter und Momente der Stille und des öffentlichen Gedenkens - Erinnerungen an den siebenten Jahrestag des Loveparade-Unglücks

Die Nacht der Lichter findet wieder am Vorabend der Gedenkfeier, also am Sonntag, 23. Juli, statt. Sie beginnt bei Einbruch der Dunkelheit, vermutlich gegen 21 Uhr. Foto: Frank Preuß
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  • Die Nacht der Lichter findet wieder am Vorabend der Gedenkfeier, also am Sonntag, 23. Juli, statt. Sie beginnt bei Einbruch der Dunkelheit, vermutlich gegen 21 Uhr. Foto: Frank Preuß
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„Ich bin mir sicher, dieser 7. Jahrestag der Loveparade-Katastrophe wird Erinnerung und Mahnung zugleich sein. Vor allem wird er Resonanz hervorrufen.“ Dr. Jürgen Thiesbonenkamp, Sprecher des Kuratoriums der „Stiftung Duisburg 24.7.2010“ bringt seine Erwartungen für den kommenden Montag auf den Punkt.

Dann jährt sich zum siebenten Mal das Loveparade-Unglück, bei dem 21 Menschen starben und unzählige Verletzte und noch heute tief Betroffene zurückblieben. „Zurückgelassen“ sollen und werden sie allerdings nicht, so Thiesbonenkamp, denn zu vielen Familien, Freunden und Angehörigen der Opfer bestehe auch heute regelmäßiger Kontakt. Angehörigenvertreter sind schließlich auch im Beirat der Stiftung vertreten. Im Grunde genommen könne man von einer kontinuierlichen Betreuung sprechen.

Am Gedenk-Montag, 24. Juli, wird sich einiges ändern. Im Gegensatz zum Vorjahr wird das Innehalten wieder ein Stück öffentlich. Das gilt insbesondere für die Gedenkfeier im Karl-Lehr-Tunnel, die um 17 Uhr beginnt. Erstmals gibt es neben Segens- und Gebetsworten auch „angemessene Musik“, vorgetragen von Marissa Möller, Sängerin am Schlosstheater Moers. Zudem werden diesmal 22 Glockenschläge erklingen, einer mehr als im Vorjahr. 21 gelten den Toten der Loveparade, die zusätzliche den Angehörigen und Betroffenen. Ex-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat erneut ihr Kommen als „Privatperson“ zugesagt.

Innere Wachsamkeit wird größer

„Es wird auch Momente der Stille geben, die Mitgefühl und Solidarität zum Ausdruck bringen werden“, so Pfarrer Jürgen Widera, Ombudsmann der Stadt und Vorstand der Stiftung. Er ergänzt: „Ich weiß, dass keine Massen kommen werden, aber das Bewusstsein wird erneuert und die innere Wachsamkeit größer.“ Um 20 Uhr kommen die Angehörigen ohne Öffentlichkeit in der Salvatorkirche zusammen. Diese „Stunde der Sammlung“ gestalten Widera und sein Pfarrerkollege Martin Winterberg.

Bereits am Vorabend des Gedenktages, am Sonntag, 23. Juli, werden bei Einbruch der Dunkelheit, vermutlich gegen 21 Uhr, an der Gedenkstätte am Karl-Lehr-Tunnel dann bei der Nacht der Lichter wieder 1.000 Grabkerzen entzündet. Die Karl-Lehr-Straße wird für die gesamte Veranstaltung von Sonntag, 23. Juli, bis Montag, 24. Juli, 20 Uhr, für den gesamten Autoverkehr gesperrt.

Weitere Informationen zur Stiftungsarbeit

Bereits morgens am Gedenktag treffen sich Angehörige aus Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Italien, China und Australien. Gerade ihnen geben erfahrene Juristen dann im Vorfeld des Loveparade-Prozesses in Düsseldorf Erläuterungen über das deutsche Rechtssystem, um sie auf das Verfahren vorzubereiten, das am 8. Dezember eröffnet wird.

Während des auf zwei Jahre angesetzten Prozesses werden in Düsseldorf die Angehörigen, Betroffenen und Nebenkläger durch Notfallseelsorger und Psychologen umfassend betreut, „Das ist eine Mammutaufgabe“, so Kuratoriumsmitglied Ulrike Stender, „der wir uns voller Verantwortung stellen.“

Die Arbeit der Stiftung wurde vor einem Jahr durch die Auseinandersetzung mit zwei Stiftungsgründern belastet, die einerseits bei der Stiftungsaufsicht eine Beschwerde eingereicht hatten, der daraufhin einberufenen gemeinsamen Sitzung mit dem Behördenvertreter, dem Kuratorium, dem Vorstand und dem Beirat ohne vorherige Ankündigung aber fernblieben.

Ferner wurde in diesem Jahr die Gestaltung der Gedenkstätte abgeschlossen nachdem eine Tafel mit einem erklärenden Text über die Gedenkstätte installiert wurde. Mit der Pflege der Grünanlage wurde ein örtliches Unternehmen beauftragt.

Mehr zur Stiftung hier

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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