Nach den Terroranschlägen von Paris: Kondolenzbuch liegt im Duisburger Rathaus aus

Ein Kondolenzbuch im Rathaus am Burgplatz gibt Bürgern die Möglichkeit, ihrer Trauer und Anteilnahme Ausdruck zu verleihen. | Foto: Frank Preuß
  • Ein Kondolenzbuch im Rathaus am Burgplatz gibt Bürgern die Möglichkeit, ihrer Trauer und Anteilnahme Ausdruck zu verleihen.
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Bislang 132 Todesopfer forderten die grausamen Terroranschläge in Paris. Groß ist die Fassungslosigkeit über die barbarischen Taten auch in Duisburg. In einer Schweigeminute am Montag um 12 Uhr gedachten die Bürger der Opfer und ihrer Hinterbliebenen. Die Stadt hat ein Kondolenzbuch im Rathaus am Burgplatz ausgelegt, in dem die Duisburger ihrer Anteilnahme Ausdruck verleihen können. OB Sören Link sowie die Beigeordneten der Stadt waren die ersten, die sich eintrugen. Zahlreiche örtliche Institutionen und Verbände positionierten sich angesichts der unbegreiflichen Vorfälle.

So verurteilt der Integrationsrat der Stadt Duisburg diese Gewalt aufs Schärfste.„Diese Anschläge richteten sich nicht nur gegen Frankreich, sondern auch gegen die gemeinsamen Werte aller friedliebenden Menschen in Europa. Dies trifft Christen, Muslime, Juden oder Atheisten gleichermaßen“, sagt Erkan Üstünay, der Vorsitzende des integrationspolitischen Gremiums. Terrorismus habe weder eine Nationalität noch eine Religion. „Angesichts dieser Gewalt ist es heute umso wichtiger, zusammenzustehen und uns auf unsere Gemeinsamkeiten zu besinnen.“

"Dies trifft Christen, Muslime, Juden oder Atheisten gleichermaßen."

„Ein solch mutwilliger Angriff auf das Menschenleben lässt sich durch keine Weltanschauung rechtfertigen!“ Das erklärt Muhammet Ali Yasar, Generalsekretär der Alevitischen Gemeinde Duisburg. „Als Alevitische Gemeinde Duisburg sind wir über das barbarische Attentat in Paris sowie auch in Ankara, Suruc und überall auf der Welt mit dem gleichen Motiv zutiefst berührt.“

Der Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen ist einer der größten freien Träger von Kindertageseinrichtungen in Deutschland: „Trotz des behüteten Umgangs mit Kindern bleibt es nicht aus, dass auch sie mit diesem Thema konfrontiert werden. Zu Hause, auf der Straße, im Fernsehen und Radio wird über das Geschehene gesprochen. Mit diesen Eindrücken kommen die Kinder in unsere Tageseinrichtungen und erwarten altersgerechte Antworten auf ihre Fragen. Für unsere Erzieher keine leichte und sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Als Zeichen der Verbundenheit und Anteilnahme haben die Leiter unserer 270 KiTas im Rahmen der europaweiten Schweigeminute am Montag um 12 Uhr mit den Kindern eine Kerze für die Opfer und Angehörigen angezündet und sie ins Gebet eingeschlossen.“

Angriff auf die Menschlichkeit

Auf Einladung des Geschäftsführers des Diakoniewerkes Duisburg, Sieghard Schilling, versammelten sich am Montag vor dem Verwaltungsgebäude Neuenkamp rund 100 Mitarbeiter, um der Opfer des Terroranschlages in Paris zu gedenken. In seiner Ansprache an die Kollegen drückte Schilling noch einmal aus, wie unbegreiflich die terroristische Verbrechen seien, die nichts mit dem religiösen Kern des Islam zutun haben. Er sprach die Gefühle der Menschen an. „Wut, Trauer und Hilflosigkeit dürfen nicht dazu führen, dass wir in unserer Gesellschaft orientierungslos werden. Es geht darum, die Rechte eines jeden Einzelnen – abgeleitet aus dem Grundgesetz – zu wahren. Diese Angriffe auf die Menschlichkeit muss man nicht versuchen zu erklären, sie sind schlicht und einfach verabscheuungswürdig.“ Jetzt erst recht müsse man sich vor die Flüchtlinge, stellen, da viele von ihnen vor denen geflohen seien, die nun auch in Europa vor nichts mehr zurückschrecken. Populisten und Schreibtischtätern, die eine Verbindung herstellen zwischen dem Terrorismus und den Flüchtlingen, müsse eine Absage erteilt werden.

Auch die DGB-Gewerkschaften in Duisburg zeigen sich entsetzt und erschüttert: "Wir trauern mit Frankreich um die Opfer und sprechen ihren Angehörigen unser tiefstes Mitgefühl aus. Genauso denken wir an die Opfer des Terrors weltweit wie in Ankara, Beirut oder Aleppo." Sie bitten die Duisburger Bevölkerung, ein Zeichen der Anteilnahme und der Solidarität mit den Opfern zu setzen und sich in den nächsten Tagen in das öffentliche Kondolenzbuch im Rathaus der Stadt Duisburg einzutragen. Die Vorsitzenden und Spitzen der Duisburger Gewerkschaften werden am kommenden Freitag in einer gemeinsamen Aktion ihre Anteilnahme im Rathaus bekunden.

Am Montag, um 12 Uhr, haben auch in Duisburg zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in einer Schweigeminute der Opfer und ihrer Angehörigen gedacht. Alle Busse und Bahnen der Duisburger Verkehrsgesellschaft hielten an der nächstgelegenen Haltestelle an, um Fahrern und Fahrgästen ein ungestörtes Innehalten zu ermöglichen.

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Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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