Kommt nicht in die Tüte!

„Sie ärgern sich schon lange über die Hinterlassenschaften vieler Vierbeiner?“, fragen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg, zuständig für die Stadtreinigung, in einer aktuellen Pressemitteilung die Bürger. Und haben auch gleich die Antwort parat: „Dann werden Sie Partner der Wirtschaftsbetriebe Duisburg. Es werden Sponsoren gesucht, die bereit sind, etwa 300 Euro zu investieren für einen hochwertigen, wetterbeständigen und feuerfesten Hundekotbeutelständer.“
Im Gegenzug übernehmen die Wirtschaftsbetriebe die Aufstellung sowie die Befüllung der Ständer. Kein Scherz, liebe Leser, die Stadt ist pleite, und jetzt sollen eben wir Bürger aus der Patsche beziehungsweise der Tretmine helfen.

Zwar steht zu befürchten, dass diejenigen, die ihren kleinen Liebling sein großes Geschäft bislang ungerührt auf Gehwegen und in Sandkästen verrichten ließen, auch die kostenfreien Beutel im Spender lassen werden – doch der gute Wille zählt. Und gegen 300 Euro für beste Qualität, der Witterung trotzend und unentflammbar, ist wahrlich nichts zu sagen. Möglich, dass der von Ihnen subventionierte Tütenträger sogar Ihren Namen tragen wird, man weiß es nicht.

Falls es jedoch auch bei Ihnen finanziell nicht so locker sitzt – schreiten Sie stattdessen zur Tat, die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Wenn jemand vor Ihren Augen seinen Autoaschenbecher dreist auf der Straße leert, so bieten Sie Ihre Hilfe an und kehren Sie die Chose auf! Auch könnten Sie sich einem gewaltbereiten Jugendlichen als Boxbirne zur Verfügung stellen, damit er sich zum Prügeln nicht extra in die nächste U-Bahn bemühen muss.

Spaß beiseite: Bürgerbeteiligung – etwa die Patenschaften für die Regattabahnbeleuchtung – ist gut und sinnvoll. Dieser Vorschlag aber – kommt nicht in die Tüte!

Was meinen Sie, liebe Leser? Diskutieren Sie mit!