Kommentar: Speckbarbie und Arschfax

Verstehen Sie auch nur noch Bahnhof, wenn Ihre Tochter sagt, sie hätte sich Samstagabend ganz umsonst aufgebitcht, weil der Hottie schließlich doch mit dieser Speckbarbie abgezogen ist? Und das, obwohl das Chick ein krasser Fall für die Änderungsfleischerei ist? Kein Wunder also, dass das Kind seitdem emotional flexibel ist. Nein, ich habe nicht getrunken! Ich lerne Vokabeln aus dem neuen Wörterbuch der Jugendsprache. Ins Gruftie-Deutsche übersetzt heißt das dann: Der Teenie hat sich umsonst hübsch zurecht gemacht, weil der Angebetete einer pummeligen jungen Dame in – äh – körperbetonter Kleidung den Vorzug gegeben hat, die von den Errungenschaften der Schönheitschirurgie nur profitieren könnte. Seitdem ist die Stimmung im Kinderzimmer auf dem Nullpunkt. Und unter „Arschfax“ verstehen Pubertierende nicht etwa eine fernkopierte Nachricht zweifelhaften Inhalts, sondern ein Unterhosenetikett, das ungewollt aus dem Beinkleid ragt. Also jetzt mal unter uns, liebe Nullchecker und Nixschnaller weit jenseits der 15: Zwar haben wir Schwierigkeiten, auf diesem Sprachniveau mitzuhalten – doch es gibt auch Berührungspunkte, quasi generationsverbindende Worte. Wissen Sie zum Beispiel, was „Rathaus“ auf Jugendsprache heißt? Flaschendepot! Noch Fragen?

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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