Kinder von St. Josef träumen von Urlaub unter Palmen - Tombola- und Glücksrad-Erlös beim Medienhaus-Event sollen helfen

Daumen hoch für den Traumurlaub im sonnigen Süden. Sonnenbrille, Sonnenhut, Schwimmflügelchen und mehr sind schon vorhanden. Jetzt fehlt's noch am nötigen Geld. | Foto: Frank Preuß
  • Daumen hoch für den Traumurlaub im sonnigen Süden. Sonnenbrille, Sonnenhut, Schwimmflügelchen und mehr sind schon vorhanden. Jetzt fehlt's noch am nötigen Geld.
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Sonne und Sand, Palmen und Strand – davon träumen die zehn Kinder und Jugendlichen der Außenwohngruppe Süd des Kinderheims St. Josef. So bitte möge ihr Sommerurlaub im kommenden Jahr aussehen, wenn, ja wenn bis dahin das dafür nötige Geld zusammenkommt. Der Erlös von Tombola und Glücksrad-Dreh beim Tag der offenen Tür im Medienhaus Duisburg am Samstag, 6. Juni, von 10 bis 16 Uhr, soll dazu beitragen.

Denn auch wenn die Außenwohngruppen des Duisburger Kinderheims St. Josef mit der Tristesse und Ärmlichkeit von Kinderheimen aus uralten Büchern oder Filmen so gar nichts zu tun haben, sitzt das Geld für Extras wie ein Wunschurlaub im Süden – wie in jeder Großfamilie – nicht locker.

Geld für Extras sitzt nicht locker

Acht bis zehn Kinder, betreut von vier bis fünf Pädagogen im 24-Stunden-Schichtdienst, leben in einer solchen Gruppe. Erzieherin Bianca Jakoby leitet die Außenwohngruppe Süd des Kinderheims St. Josef. Hier sind zehn Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 18 Jahren daheim, deren Verbleib im Elternhaus aus unterschiedlichen Gründen für eine – mitunter lange – Zeit nicht möglich ist. So können Vernachlässigung, Gewalt oder Drogenprobleme in der so genannten Herkunftsfamilie dazu geführt haben, dass die Kinder nun in einer der insgesamt zehn Wohngruppen des Kinderheims St. Josef aufwachsen.

Die Wohngruppen sind wie eine Riesenfamilie, der Alltag ist nicht anders als in anderen Familien: morgens wecken, gemeinsames Frühstück, der Schulbesuch, Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, Freizeitgestaltung.

"Wir müssen für unseren Traumurlaub sparen"

Natürlich decken die Pflegesätze des Jugendamtes die grundlegende Versorgung der Kinder ab. Doch zur „Normalität“ einer solchen Großfamilie gehören selbstverständlich auch Wünsche und Extras. Für alle Besonderheiten wie beispielsweise mal ein größeres Geburtstagsgeschenk, die Anschaffung eines neuen Fahrrads, neuer Bücher oder die Finanzierung eines Urlaubs ist das Kinderheim St. Josef jedoch auf Spenden angewiesen. Der Etat ist eben knapp bemessen.

„Wir müssen für unseren Urlaub sparen. Das wissen die Kinder“, berichtet Erzieherin Bianca Jakoby. Oder aber Kuchen backen für den Tag der offenen Tür im Duisburger Medienhaus. Daran beteiligt sich das Kinder- und Jugendheim St. Josef mit einem Kuchen- und Kaffeestand. „Die Kinder helfen fleißig beim Backen, um ihrem Traum näher zu kommen.“ Schließlich hilft jeder Euro, der so eingenommen werden kann.

St. Josef mit Kuchen- und Kaffeestand beim Tag der offenen Tür im Medienhaus Duisburg

Übrigens: Wie groß die Hoffnung ist, den Wunschurlaub in 2016 auch tatsächlich antreten zu können, zeigt eines: alle Kinder waren oder sind noch eifrig dabei, ihre Seepferdchen-Prüfung zu machen. Bei einem Strandurlaub im sonnigen Süden sollte man schließlich schwimmen können.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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