Kaufleute der Kuhstraße klagen: Uns dreht man den Rücken zu!

Das sahen die Kaufleute an der Kuhstraße vom Stadtfest. Nicht das einzige Ärgernis für Modeausstatter Stefan Holt. Foto: Hannes Kirchner
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Das dritte Duisburger Stadtfest hat vier Tage lang bei bestem Sommerwetter für eine rappelvolle Innenstadt gesorgt. Das lässt den Handel lachen. Nicht so Modeausstatter Stefan Holt. Dem blieb aus seinen Geschäften auf der Kuhstraße in die eine Richtung bloß der Blick auf Bier- und Toilettenwagen.

Das direkt gegenüber den Braut-, Bräutigam- und Herrenmoden-Läden postierte Kinderkarussell konnte Holts Stimmung auch nicht heben. Das war in Richtung seiner Geschäfte mit Absperrgittern versehen, ließ so zwischen den gläsernen Pavillons keinen Zugang zu. Nicht das erste Mal, dass der Handel auf der „schäl Sick“ das Nachsehen hatte.

„Beim Weihnachtsmarkt ist das noch viel extremer. Und der dauert fünf Wochen“, berichtet Stefan Holt, Sprecher der Interessengemeinschaft Kuhstraße. Matjes- und Weinfest konzentrieren sich darüber hinaus eh nur auf den Bereich Forum und CityPalais.

Und nicht das erste Mal, dass die Geschäftsleute am oberen Ende der Königstraße über massive Probleme klagen. Die Alkohol- und Drogenszene hat diesen Bereich seit langem für sich auserkoren. Da wird vor Schaufenstern uriniert, fliegen zersplitterte Flaschen herum, da mussten Hauseingänge mit komplett neuer Schließanlage versehen werden, um das Eindringen zu verhindern.

"Es muss sich endlich etwas tun!"

Längst hat sich die Interessengemeinschaft Kuhstraße hilfesuchend an die Stadt gewandt. Bislang getan habe sich aber nichts, so ein deutlich verärgerter Stefan Holt. Weder nach einem ersten Treffen im Februar dieses Jahres unter anderem mit Citymanager Klaus-Peter Tomberg, Vertretern von Polizei und Drogenberatung, noch nach einem zweiten Termin im Juni.

So wurde unter anderem angeregt, die Bänke in dem Bereich zu entfernen, um es der Szene „ungemütlicher“ zu machen. Passiert ist bis heute nichts.
Was allerdings einmal mehr geschehen ist: die Schließung eines weiteren Duisburger Traditionsgeschäftes. Das Wild-, Geflügel- und Feinkostgeschäft De
Haan an der Kuhstraße hat am 12. Juli nach 106 Jahren dicht gemacht.

Mit Sorge verfolgt die Interessengemeinschaft Kuhstraße das Geschäftesterben, die Probleme bei der Neuvermietung leer stehender Ladenlokale. Stefan Holt fordert daher zum einen, den gesamten Alkohol- und Drogenbereich zu säubern. Zum anderen, bei Veranstaltungen in der City auch den Bereich hinter den gläsernen Pavillons miteinzubeziehen.

Das sahen die Kaufleute an der Kuhstraße vom Stadtfest. Nicht das einzige Ärgernis für Modeausstatter Stefan Holt. Foto: Hannes Kirchner
Mit dem Wild-, Geflügel- und Feinkostgeschäft De Haan hat am 12. Juli ein weiteres Traditionsunternehmen in der Duisburger Innenstadt seine Türen für immer geschlossen. Foto: Kirchner
Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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