IPads halten Einzug in den Unterricht - Eine Fülle von Besuchen und Aktivitäten an der Leibniz-Gesamtschule
„Herbststürme der besonderen Art“ wehten jetzt durch die Leibniz-Gesamtschule in Hamborn, berichtet Schulleiter Karl Hußmann schmunzelnd im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Schülerinnen und Schüler legten bei verschiedenen Aktivitäten stürmischen Eifer an den Tag.
Zunächst bekam die Schule Besuch von der „Vereinigung ehemaliger Schüler der städtischen höheren Schule in Hamborn e.V.“. So hieß die heutige Leibniz-Gesamtschule in früheren Jahren. Im Gepäck hatte ihr Vertreter Werner Schowe „Spendenkoffer“ im Wert von 22.000 Euro. Darin befanden sich iPads, die in dessen Anwesenheit sofort zum Einsatz kamen.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 07.3 gingen sofort an die Arbeit. Unter der Anleitung ihres Lehrers Christian Melcher und mit „Beratung“ von Werner Schowe ermittelten sie geografische Daten von den Wüsten dieser Erde, markierten und beschrifteten sie auf Karten auf den neuen iPads und projizierten sie für alle sichtbar. Ab sofort hat in der Leibniz-Gesamtschule der Unterricht mit iPads an der Tagesordnung.
Unterricht erfährt eine neue mediale Ausrichtung
Schowes Vereinigung verwaltet das Vermögen der Keller-Stiftung, die der verstorbene Hamborner Apotheker Hans-Joachim Keller nach dem Unfalltod seines damals 18-jährigen Sohnes ins Leben rief. Stiftungsziel war die Unterstützung von Bildungseinrichtungen und Schulen in Hamborn. „Mit dieser Spende“, so ist Karl Hußmann dankbar, „erfährt der Unterricht an unserer Schule eine neue mediale Ausrichtung.“
Und dann gab es auch noch einen weiteren Besuch in der Schule, genauer gesagt im Schulgarten. Dort pflanzten Jesús Véliz, seine Schwester Martiza, die Geschäftsführerin der Umweltorganisation Canto Vivo, und Dayanis Torino, die Jugend-Beauftragte der Organisation, einen Kirschbaum.
Der aktuellen Umweltbedrohung entgegenwirken
Eigentlich waren die Umweltaktivisten aus Peru beim Weltklimagipfel in Bonn zu Gast. Der Kontakt zur Leibniz-Gesamtschule kam über Daniela Bittel zustande. Die Spanisch-Lehrerin übersetzte in den Herbstferien für die Gruppe und lud sie nun an die Schule ein. Die Schülerinnen und Schüler aus den drei Spanisch-Kursen der Jahrgangsstufe QI bekamen in dem Gespräch mit den Gästen die Gelegenheit zu zeigen, was sie gelernt haben. „Das passt, weil wir gerade im Unterricht das Thema Öko-Tourismus behandeln“, sagte Daniela Bittel. Gleichzeitig erfuhren sie von den Experten mehr über aktuelle Bedrohungen der Umwelt.
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 nahmen zudem jetzt am „Crash Kurs NRW“ teil. Dabei handelte es sich um ein Verkehrsunfallpräventionsprogramm, mit dem Polizei NRW darauf setzt, Fahranfänger vor Unfällen zu warnen. Der Untertitel „Realität erfahren. Echt hart“ verdeutlicht die Strategie des Programms.
Verarbeitung schlimmer Erlebnisse bewältigen lernen
Polizeibeamte, Feuerwehrleute, Rettungssanitäter, Notfallseelsorger, Angehörige und sogar Opfer berichteten in der Hamborner Gesamtschule von ihren Erfahrungen bei Unfällen, bei denen junge Menschen involviert waren. Sie erzählten, was an den Unfallorten geschehen ist und zeigten Bilder davon. Außerdem berichteten sie, wie sie sich dabei gefühlt haben, ihren Aufgaben in der Situation nachzukommen, sei es die Erstversorgung oder die Übermittlung einer Todesnachricht an Angehörige.
Während der Veranstaltung standen den Schülerinnen und Schülern übrigens Seelsorger zur Seite, die sich um diejenigen kümmerten, denen die Bilder zu sehr zusetzten. So sagte Johanna Wittmer aus der Klasse 10.3 unserer Zeitung: „Ich musste die ganze Zeit weinen. Mir setzt sowas ziemlich zu.“
Interessanter Schnuppertag mit Biologie-Workshops
Und last but not least nach etwas zu den vom Schulleiter angemerkten „Herbststürmen“ in der Leibniz-Gesamtschule. Die „Leibnizer“ begrüßten jetzt „stürmisch“ die Viertklässler der umliegenden Grundschulen zu einem Schnuppertag. Neben dem naturwissenschaftlichen Unterricht lernten die Schülerinnen und Schüler dabei die Schule selbst und ihre Schüler kennen.
Im Biologie-Workshop wurde mit Kohlenhydraten gearbeitet. Dabei wurden geheime Botschaften mit Apfelsaft geschrieben und anschließend über einer Flamme sichtbar gemacht. Anschließend wurden im Chemie-Workshop die Inhaltsstoffe von Brausepulver extrahiert und die Grundschüler durften abschließend selbst Brausepulver nach ihrem eigenen Geschmack herstellen. Fazit: Die „Herbststürme der anderen Art stießen auf riesige Resonanz.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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