Im Tierheim läuft jetzt alles nach Wunsch

Seit 14 Tagen im Amt: die neue Tierheimleiterin Gudrun Wunsch mit Shiela, einem Schäferhund/Dobermann-Mix, die auch auf Vermittlung wartet.      Foto: Hannes Kirchner | Foto: Hannes Kirchner
  • Seit 14 Tagen im Amt: die neue Tierheimleiterin Gudrun Wunsch mit Shiela, einem Schäferhund/Dobermann-Mix, die auch auf Vermittlung wartet. Foto: Hannes Kirchner
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Im Duisburger Tierheim ist Gudrun Wunsch schon seit langem keine Unbekannte. Im Mai 2002 holte die Meidericherin ihren „Ben“ aus dem Tierheim an der Lehmstraße in Neuenkamp.
Agile 43 Kilo Rottweiler, die das Leben der ehemaligen Bankangestellten entscheidend änderten. „Ich war mit Ben in der Hundeschule, da stellte sich ziemlich schnell heraus, dass er schon ein paar Probleme hatte, die angegangen werden mussten.“ Und weil keiner so richtig helfen konnte, nahm Gudrun Wunsch die Sache selbst in die Hand, bildete sich weiter, wälzte Literatur, besuchte Seminare und brachte schließlich ihren „Rotti“ Ben wieder auf Kurs.
Ein Erfolg ,der sich schnell herumsprach. Andere Hundebesitzer wurden aufmerksam und baten um Hilfe. „Die Arbeit mit den Hunden machte sehr viel Spaß, man hat Erfolge gesehen.“
So kam es, dass 2005 aus der Bankangestellten Wunsch die Hundetrainerin Wunsch wurde. Auch das Tierheim nahm dann ihre Dienste in Anspruch.
„Nach einer Schwangerschaftsvertretung im Büro des Tierheims im Juli letzten Jahres war klar, dass es auch menschlich passen würde.“
Schließlich ist der Umgang mit den Tieren nur eine Seite der Medaille. Zum Hauptaufgabengebiet der Tierheimleiterin gehört vor allen Dingen auch die Organisation und die Personalführung.
Sorgen bereitet der neuen Tierheimleiterin zurzeit das gut gefüllte Katzenhaus. „Das hat nichts mit Weihnachten zu tun. Es handelt sich um unkastrierte Katzen, die sich draußen vermehrt haben. Sie werden dann meist mitsamt ihren Babys gebracht. Wenn sie von draußen kommen, werden sie bei uns kastriert und in der Regel wieder dort ausgesetzt, wo sie herkommen. Sie sind es gewohnt draußen zu leben und gehen selten in die Vermittlung. Unsere Mitarbeiter im Katzenhaus sind da sehr kompetent und finden schnell heraus, welche Katze sich für die Wohnungshaltung eignet und welche nicht.“ Jede Menge Arbeit für Gudrun Wunsch und ihr Team.
Trotz der mitunter traurigen Schicksale, mit denen man täglich zu tun hat, hat Gudrun Wunsch ihren Traumberuf gefunden: „Viele Besucher sehen nur diesen Punkt. Man geht durch die Reihen und alle Tiere gucken einen traurig an. Man versucht, es nicht mit nach Hause zu nehmen. Auf der anderen Seite sehen wir ja auch die Freude, wenn die Tiere vermittelt werden, wenn die Spaziergänger und Paten kommen – wie die Hunde sich auf ihre Spaziergänger freuen, wie die Menschen strahlen, wie sie teilweise weinen vor Freude, wenn sie ihr neues Familienmitglied abholen. Traurig ist es natürlich, weil wir wenig alte Tiere vermitteln. Wir freuen uns über jeden, der gezielt nach alten Tieren fragt.“
Wer das Tierheim, das sich durch Spenden und städtische Zuschüsse finanziert, unterstützen will, bekommt unter ' 0203 / 9 35 50 90 weitere Infos.

Autor:

Andreas F. Becker aus Duisburg

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