Glosse: Platzverweis für Ehrgeiz-Eltern!

Sie schreien und schimpfen, drohen dem Schiedsrichter Prügel an und verunglimpfen Spieler des gegnerischen Teams. Die Rede ist nicht von Hooligans in der Fankurve einer Bundesliga­begegnung, sondern von Eltern, die die fußballerischen Ambitionen ihrer lieben Kleinen am Spielfeldrand verfolgen. Kein Scherz: Wenn Bambini kicken, brennen bei Mutti und Papi immer öfter die Sicherungen durch. Das hat nun zur Folge, dass der Fußballverband Niederrhein darüber nachdenkt, Eltern kategorisch vom Spielfeldrand zu verbannen, um den Druck vom Nachwuchs zu nehmen und die Erziehungsberechtigten quasi vor sich selbst zu schützen. Mal ehrlich, liebe Eltern, geht‘s noch? Wenn ein Hobby zur Kraftprobe, ein Fußballplatz zum Kriegsschauplatz wird, hat das mit Spiel nichts mehr zu tun. Was geht in den Köpfen Erwachsener vor, die verbissen Tabellen erstellen und ausrechnen, welchen Platz das Team ihres Juniors belegen könnte, wenn ...? Mein Tipp: Ersparen Sie sich und vor allem Ihren Kindern die Peinlichkeit eines derart unwürdigen „Rahmenprogramms“. Nutzen Sie lieber selbst wieder einmal die Gelegenheit, sich aktiv sportlich zu betätigen. Das baut unnötige Aggressionen ab und ist für alle Beteiligten gesünder.

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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