GGS Hebbelstraße: Elternpetition gegen die Abordnung von Sonderpädagogen
Treffpunkt: Schulhof der GGS Hebbelstraße, Anlass: Eltern formieren sich zum Protest gegen die Abordnung von Sonderpädagogen, die das bisher erfolgreiche Konzept der Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im integrativen Unterricht an der GGS Hebbelstraße getragen haben.
Was bisher geschah: 20 Jahre Erfahrung in der integrativen Beschulung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, Sonderpädagogen unterrichten gemeinsam mit den Grundschulkollegen Kinder der verschiedensten Förderbedarfe – von körperbehindert, schwerhörig, blind, Autisten, Kinder mit geistiger Behinderung, Kinder mit emotionalen Entwicklungsstörungen, Kinder mit Sprachstörungen oder Lernbehinderung und …und … und.
Im vergangenen Schuljahr: Stundenweise Abordnungen einiger Sonderpädagogen zur Förderung von Kindern, die ihm Rahmen des neuen Inklusionsgesetzes an verschiedensten Duisburger Schulen eingeschult wurden. Die vormaligen Klassen mit Gemeinsamem Unterricht, in denen mehrere Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam mit den Regelkindern unterrichtet wurden, entsprechen anscheinend nicht dem Inklusionsgedanken. Die Lehrer reisen zu den Kindern und fördern diese stundenweise.
Die Zahl der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an der GGS Hebbelstraße bleibt unverändert bzw. erhöht sich, die zur Verfügung stehenden Stunden durch die Sonderpädagogen verringern sich.
Zu Beginn dieses Schuljahres:
Einer der Sonderpädagogen wird mit seiner gesamten Stundenzahl an zwei andere Schulen abgeordnet, alle 3 verbliebenen Sonderpädagogen sind weiterhin mit mehreren Stunden „auf Reisen“ zu Kindern in anderen Schulen. Notgedrungen findet Förderung der Kinder und Unterstützung der Grundschulkollegen auf Sparflamme statt. Erfolgreiche Förderung – gelingende Inklusion????
Nach wie vor bleibt die Zahl der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an der GGS Hebbelstraße unverändert bzw. hat sich erhöht.
Zu Beginn dieses Schuljahres:
Eltern äußern auf den Klassenpflegschaftssitzungen ihre Unzufriedenheit, ja ihren Unmut über die entstandene Situation.
Ein Aktionskreis gründet sich und ruft die Eltern zu einem gesonderten Elternabend zusammen. Die Sprecher des Aktionskreises nehmen Kontakt mit dem Schulamt, dem Bildungsministerium und den örtlichen Politikern auf. Sie berufen sich auf das Eckdatenpapier des Ministeriums und verfassen eine Online-Petition, mit der sie um Unterstützer werben.
Es melden sich die regionalen Zeitungen WAZ, NRZ und RP, mit Vertretern des „Stadtpanorama“ findet ein Fototermin mit anschließendem Interview auf dem Schulhof statt – bei blauem Himmel, strahlendem Sonnenschein, aber Gewitter und Sturm in den Köpfen – siehe oben. Mit großer Freude wird vermerkt, wie viele ehemalige Eltern und Kinder der GGS Hebbelstraße von diesem Termin erfahren haben und gekommen sind.
Der WDR dreht bei einer Familie, deren Kind die Schule gewechselt hat, um in einer Klasse mit Gemeinsamem Lernen unterrichtet zu werden und nun auf den vertrauten unterstützenden Sonderpädagogen verzichten muss. Der Bericht wird noch in der Lokalzeit Duisburg gesendet.
Ein Interview mit der Sprecherin des Aktionskreises wird bei Studio 47 gesendet, ein weiteres Interview soll bei Radio DU noch gesendet werden.
Zwei Vertreter des Aktionskreises tragen ihr Anliegen im Rahmen des Bürgergespräches beim Oberbürgermeister Sören Link vor.
Resultate:
Mehr als 1300 Unterstützer haben die Petition bisher gezeichnet.
Das Eckdatenpapier, das zugunsten der Forderungen der Eltern sprach, wird aus dem Internet genommen.
Die Einsatzbereitschaft der Eltern kann nicht hoch genug gewürdigt werden. Der Zeitaufwand ist enorm.
Im Weiteren:
Die Petition kann bis zum 23. November gezeichnet werden.
https://www.openpetition.de/petition/online/petition-gegen-die-abordnungen-der-sonderpaedadogen-an-der-gemeinschaftsgrundschule-hebbelstrasse
V
Autor:Ursula Happe aus Duisburg |
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