Gemeinsames Gedenken am zweiten Jahrestag der Loveparade-Katastrophe

Foto: Frank Preuß

Am Dienstag, 24. Juli, jährt sich zum zweiten Mal der Tag, an dem 21 junge Menschen bei der Loveparade-Katastrophe in Duisburg ihr Leben lassen mussten und über 500 Menschen teils schwer verletzt und traumatisiert wurden.
Hatten Opfer und Hinterbliebene unter Umgehung der Stadt Duisburg im vergangenen Jahr noch die Staatskanzlei NRW gebeten, die Gedenkfeier – damals in der MSV-Arena – auszurichten, haben nun der Verein „Loveparade Selbsthilfe – Verein der Hinterbliebenen und Verletzten des 24. Juli 2010 und ihrer Angehörigen e. V.“ und art@work in Zusamanarbeit mit der Stadt den zweiten Jahrestag der Duisburger Loveparade gestaltet. „Die Veranstaltung will dem Gedenken der Opfer und der Trauer der Angehörigen und Verletzten einen würdigen Rahmen geben. Sie ist zugleich Ausdruck eines beginnenden Wandels in der Stadtpolitik und im Umgang mit der Tragödie“, erklärt der Verein.

Die Gedenkfeier haben – auf ihren ausdrücklichen Wunsch – Hinterbliebene und Verletzte aktiv mitgestaltet. Ebenso ausdrücklich ist ihre Einladung zur Gedenkfeier an die Bürgerinnen und Bürger. „Wir wollen diese Stunden gemeinsam mit ihnen verbringen.“

Am Jahrestag, 24. Juli, wird zunächst der Tunnel an der Karl-Lehr- Straße ab 14 Uhr für den Verkehr gesperrt, um bis 15.45 Uhr interessierten Bürgern die Möglichkeit zu geben, am Unglücksort der Opfer zu gedenken. Danach bleibt der Ort bis zur Aufhebung der Verkehrssperrung gegen 18 Uhr ausschließlich Hinterbliebenen und Verletzten vorbehalten.

Um 18 Uhr ist ein Mahnmarsch vom Mahnmal an der Ostseite des Karl-Lehr-Tunnels zum Veranstaltungsort am König-Heinrich-Platz geplant, der sich in groben Zügen am Weg der Loveparade-Besucher vom Duisburger Hauptbahnhof zum Veranstaltungsgelände am alten Güterbahnhof orientiert.
Auf dem Opernplatz (vor dem Theater der Stadt Duisburg) beginnt dann um 20 Uhr die etwa 75-minütige Gedenkfeier, an der künstlerisch unter anderem Mitglieder der Duisburger Philharmoniker und der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule, das Junge Ensemble Ruhr, die Angelo Gregorio Band und Peter Bursch‘s „Allstar Band“ mitwirken. Opfer, Hinterbliebene und Notfallseelsorger werden auf der Gedenkfeier ebenso das Wort ergreifen wie Duisburgs neuer Oberbürgermeister Sören Link.

Ein Ort der Begegnung soll im Anschluss an die Gedenkfeier der Bereich zwischen Stadthaus und Stadttheater werden. Hierhin möchten der Verein Loveparade Selbsthilfe sowie die übrigen Beteiligten Besucher und Gäste einladen, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.

Bereits seit gestern, 20. Juli, erinnern Mitglieder der Bürgerinitiative Gegen das Vergessen LoPa 2010 im Rahmen einer Mahnwache an die Opfer der Loveparade. Die Mahnwache am Fuße der Rampe endet am zweiten Jahrestag, 24. Juli, um 13 Uhr. Wer möchte, kann sich in dieser Zeit vor Ort in dort ausliegende Kondolenzbücher eintragen und auf Plakatwänden verewigen. Zudem wird zur Nacht der 1 000 Kerzen eingeladen. Am 23. Juli, ab 20.30 Uhr, sollen Tunnel, Rampe und Stellwerkhäuschen dank unzähliger Kerzen letztmalig in ihrer originalen Bauweise beleuchtet werden.

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) lädt zum Jahrestag der Loveparade-Katastrophe die Bürger zu einem öffentlichen Gedenkgottesdienst in die Salvatorkirche am Burgplatz ein. Der Vorsitzende der ACK Duisburg Lutz Peller, Bernhard Lücking, Stadtdechant der katholischen Kirche, und Stephan Blank, Skriba des evangelischen Kirchenkreises Duisburg und Pfarrer an der Salvatorkirche, erinnern in dem Gottesdienst am Dienstag, 24. Juli, um 17 Uhr in der Citykirche mit einer Kerzenzeremonie an die Opfer der Loveparade: Sie nennen deren Namen und zünden für jeden Verstorbenen eine Kerze an.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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