Gedanken aus der Thomas-Gemeinde
"Nur die neueste Katastrophe bekommt Aufmerksamkeit. Jetzt die Atomkatastrophe, das Erdbeben und der Tsunami in Japan. Im Schatten dessen mordet Gaddafi seine Bevölkerung. Rebellionen brodeln in arabischen Ländern. Der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern scheint unlösbarer denn je. Die Finanzkatastrophe droht. Flüchtlingsströme aus Afrika drängen nach Europa. Iran, Afghanistan, Al-Quaida, Zimbabwe, Kongo, Kaukasus, Christenverfolgungen durch Islamisten. Wir vergessen schnell. Wir hoffen, daß uns die Probleme nicht zu nahe kommen. Die Regierenden sind ratlos. Sie können sich nicht auf Lösungswege einigen.
Hat das alles etwas mit Gott zu tun? Jesus wurde von seinen Schülern gefragt: `Was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?´ (Matthäus 24). Er nannte die Signale: Religiöse Verführung, Kriege, Revolutionen, Hungersnöte, Erbeben, Christenverfolgungen, eine extreme Zunahme der Verachtung von Recht und Gerechtigkeit. Wie aktuell! `Seht zu und erschreckt nicht ... es ist noch nicht das Ende da,´ sagt Jesus. Diese Schrecken seien der Anfang der Geburtswehen der neuen Welt, die Gott schaffen wird. Jesus nennt noch ein Indiz, daß wir auf der Zielgeraden der Geschichte sind: Das Evangelium wird allen Völkern verkündet. Ja, auch das geschieht heute.
Jesus erzeugt keine Weltuntergangsdepression, sondern gibt illusionslose Zuversicht. Gott ist im Regiment. Politiker, Wirtschaftsleute, Wissenschaftler und Techniker haben uns lange vorgemacht, wir - oder sie - hätten alles im Griff. Nur ruhig! Jetzt sehen wir: Sie und wir haben nichts im Griff.
Seit 65 Jahren haben wir Frieden und Wohlstand in Deutschland. `Weißt du nicht, daß die Gottes Güte zur Umkehr leitet?´ (Römer 2,4). Nein. Wir sind reich und brauchen Gott nicht. Begreifen wir denn nun vielleicht, daß Not und Schrecken Gottes Ruf zur Umkehr sind? Nein, nur ja die aktuellen Ereignisse nicht ideologisieren! `Sie lassen sich nichts sagen und sehen nichts ein, sie tappen dahin im Finstern. Darum wanken die Grundfesen der Erde.´ Das ist der Kommentar der Bibel zur Gottvergessenheit unserer Gesellschaft und unserer Führungselite. Nachzulsen in Psalm 82,5. Jesus war realistisch: `Sie aßen und tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten ... und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin -, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohnes.""
Diesen Text schickt mir Siegfried Ulmer. Er ist Pastor der Thomas-Gemeinde, einer Gemeinschaft in der evangelischen Landeskirche. Keine Angst! Dies ist keine obskure Kirche oder gar Sekte, die Sonderlehren vertritt. Es ist vielmehr eine sympathische Gemeinde, die ihre Räumlichkeiten im Duisburger Stadtteil Neudorf ganz nahe des dortigen Tectrums hat. Besucher (wie ich es einer bin) sind dort durchaus willkommen.
Interessant ist der Text oben schon. Er wirft die Frage auf, wieviel uns heute Religion überhaupt noch wert ist. Wir nehmen heute Kirchen fast nur noch dann dankbar wahr, wenn es im privaten und öffentlichen Bereich eine Katastrophe gibt. Passiert ein Unglück, sind wir das das offene Ohr des Unfallseelsorgers dankbar. Sobald esaber darum geht, Kirchensteuer und / oder Mitgliedsbeiträge zu zahlen, wird Kirche als Kostenfaktor gesehen, den es zu vermeiden gilt. Dies geht soweit, daß Steuerberater gerichtlich belangt werden, wenn sie nachweisbar nicht darauf hingewiesen werden, daß man durch einen Kirchenaustritt Kirchensteuern sparen kann. Vielleicht fängt die Katastrophe ja schon in unserem Kopf an?
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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