Fernsehen bildet!

Da habe ich nicht schlecht gestaunt, als ein öffentlich-rechtlicher Fernsehsender mit einem Beitrag auf einen gaaaanz neuen Trend aufmerksam machte. Und nun setzen Sie sich bitte hin und halten sich fest, liebe Leser, denn das haben Sie noch niiiee gehört oder gesehen:

Repairing ist jetzt totaaal angesagt. Was das bedeutet? Na, reparieren halt. Als Hobby, quasi. Und das geht so: Abgelaufene Schuhe werden nicht direkt weggeschmissen, zerrissene Jeans nicht gleich entsorgt. Vielmehr, so die totaaal verrückte Idee, könne man Defektes ja einfach mal zum Schuster oder in die Änderungsschneiderei bringen. Das Resultat hernach sei verblüffend, wusste der Tester zu berichten:

Alles wieder intakt, und billiger als neu kaufen sei es auch. Der Geheimtipp habe sich bereits herumgesprochen, das konnte auch der etwas irritiert wirkende Schuster auf Nachfrage bestätigen. Ja, es kämen häufiger Kunden in seinen Laden. Da war ich wirklich von den Socken.

Schön, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihrem Bildungsauftrag derart vorbildlich nachkommen. Mich hat das gleich zu weiteren Trends inspiriert. Der abgefahrenste: Dish­washing. Geschirr und Besteck nicht wie gewohnt nach einmaliger Benutzung wegwerfen, sondern in einer eigens dafür entwickelten Maschine säubern und mehrfach benutzen. Komm‘ ich jetzt ins Fernsehen?

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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2 Kommentare

Bianca Schöttelndreier aus Duisburg
am 19.10.2013 um 15:02

Ich musste doch ziemlich schmunzeln, als ich den Beitrag gelesen habe.
Traurig, dass man in den öffentlich rechtlichen Sendern da noch extra was von Trend und so bringen muss. Als ob es noch nie dagewesen wäre! In was für einer Gesellschaft leben wir denn?

Torsten Schlabach aus Duisburg
am 20.10.2013 um 10:52

Na ja, wer mal einen Schuster gefragt hat was ein paar neue Sohlen kosten, der geht halt tatsächlich ganz schnell neue Schuhe kaufen. Und so ist es leider mit vielem. Aber sonst: Geil! (y)