EX-OB-Sauerland als Zeuge im Loveparade-Prozess: Alles wie immer!

Ex-Oberbürgermeister Adolf Sauerland als erster "prominenter" Zeuge beim Loveparade-Strafverfahren vor der 6. Großen Strafkammer des Landgerichts Duisburg. Die Duisburger hatten ihn 2012 per Bürgerentscheid aus dem Amt gewählt. Weil er die - politische - Verantwortung für die Katastrophe mit 21 Toten und über 360 Verletzten partout nicht übernehmen wollte. Weil er es an Mitgefühl für die Angehörigen fehlen ließ, weil es kein Wort des Bedauerns gab.

Und heute - nicht ganz acht Jahre nach dem Unglück? Lässt Sauerland als Zeuge im größten Strafprozess der deutschen Nachkriegsgeschichte wissen: Er sei an Planungen keineswegs aktiv beteiligt gewesen, habe keine Genehmigungen vorbereiten oder erteilen müssen, habe die Veranstaltung eigentlich auch gar nicht gewollt.

Viele Erinnerungslücken. Kein Wort zu den Opfern. Keine Erklärung Richtung Angehörige.
Also, alles wie immer! 

Nachtrag:
Soweit der Stand, als dieser Beitrag für die Printausgabe des Duisburger Wochen-Anzeigers entstand.
Im Laufe des zweiten Tages hat sich Adolf Sauerland dann - auf Nachfrage eines Nebenklage-Anwalts - doch noch an die Hinterbliebenen gewandt. Es tue ihm unheimlich leid für alle, die ihr Kind verloren haben, die verletzt wurden. Er hoffe, dass sie die Stärke haben, dies zu verkraften. Gefragt nach einer Entschuldigung, lehnte Sauerland diese ab, weil er sie für nicht adäquat halte. Eine solche könne den Verlust eines Kindes ohnehin nicht wiedergutmachen.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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