Evangelisch-methodistische Kirche (UMC) - weltweit
Verlust für Südafrika und für die Welt
Was für ein Verlust für Südafrika und für die Welt! Menschen in allen Kontinenten trauern um Nelson Mandela. Als der Bischofsrat der Evangelisch-methodistischen Kirche im November 2006 in Südafrika tagte, hatten wir die große Ehre, Nelson Mandela und seine Ehefrau Graça Machel zu einem kurzen Besuch bei uns zu haben. Nelson Mandela wurde in der Methodistischen Kirche im südlichen Afrika getauft und seine Ehefrau Graça Machel, die aus Mosambik stammt, gehört der Evangelisch-methodistischen Kirche an. Anfang des Jahres 2007 besuchte ich die Gefangeneninsel Robben Island vor Kapstadt, auf der Nelson Mandela die meiste Zeit seiner 27 jährigen Haft zubrachte. Ein ehemaliger politischer Häftling führte uns durch die Insel und sprach von den Demütigungen, aber auch von der Kraft der Solidarität, die von Nelson Mandela ausging und Wirkung zeigte. Nach dem Ende der Apartheid wurde Nelson Mandela der erste Präsident der Regenbogennation. Er half seinem Volk, Unrecht beim Namen zu nennen und aufzuarbeiten und so Versöhnung zu bewirken. Nelson Mandela hielt am Glauben fest, dass eine andere Welt möglich ist, eine Welt, in der alle Menschen in Würde leben können und in der „Gerechtigkeit und Friede sich küssen“ (Psalm 85,11). Diesen Glauben lebte er in beeindruckender Weise. Wir trauern mit seiner Familie und mit seiner Nation. Mit den Geschwistern der Methodistischen Kirche im südlichen Afrika, mit denen wir in Partnerschaft verbunden sind, beten wir:
Wir gedenken an einen deiner treuen Diener
und vergegenwärtigen sein Lebenszeugnis vor dir, o Gott;
Wir ehren Nelson Mandela und sein Vermächtnis,
ein Vermächtnis der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Freiheit;
Wir haben uns dem Wirken deines Reiches geöffnet, das sich in Madibas*) Leben
und im Leben vieler anderer mutiger Führungspersönlichkeiten widerspiegelt.
Jetzt folgen wir ihrem Beispiel,
so wie sie deinem Beispiel nacheiferten;
Wir nehmen ihren Traum einer anderen Welt auf,
so wie sie diese Vision von dir aufnahmen;
Wir werden den Menschen mit Bescheidenheit und Opferbereitschaft dienen,
so wie sie uns dienten.
Möge die grenzenlose Gnade Jesu Christi,
Gottes unendliche Liebe und Mitgefühl
und die gemeinschaftsstiftende Weggemeinschaft des Heiligen Geistes mit uns ein.
Wir wollen in dieses Gebet einstimmen und dem Vorbild Nelson Mandelas folgen, um mit unseren Mitteln für eine andere Welt einzustehen, eine Welt, in der Menschen gleich welcher Hautfarbe, Gesellschaftsschicht, Nation oder Religion einander achten und nach Gerechtigkeit streben.
Bischöfin Rosemarie Wenner
*) Madiba: Rufname Mandelas in den letzten Jahren (der Name hat einen stammesgeschichtlichen Hintergrund)
Der Bericht ist der Internetseite der emk.de entnommen
Autor:Margret Bloch aus Duisburg |
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