Eine starke Frau
Diesem Tag hat sie lange entgegenfiebert, nun wurde Agnes Dabrowskis Wunsch wahr: Am 20. Januar feierte sie ihren 100. Geburtstag.
"Meine Oma war immer eine flotte Person, ist viel gereist, ging gerne tanzen", erzählt ihre Enkelin Andrea Rixfähren. Aktiv, eigenständig und couragiert, das war und ist Agnes Dabrowski auf jeden Fall: Mit 43 Jahren machte sie ihren Führerschein und fuhr bis zum hohen Alter von 82 mit dem Auto - fast 40 Jahre unfallfrei. "Von da an machte sie viele Reisen nach Bayern oder Italien", sagt Andrea Rixfähren.
Geboren wurde die Duisburgerin in Marxloh, machte schon mit 14 eine Ausbildung als Kindergärtnerin und arbeitete mit 17 als Köchin in den Niederlanden. 1939 kehrte sie zurück nach Duisburg. Dort prägte der Krieg den Alltag. Ehemann Josef wurde 1944 in England in Gefangenschaft genommen, kehrte jedoch 1948 glücklicherweise unversehrt zurück.
Zwei Kinder gingen aus der Ehe hervor: Sohn Bernd und Tochter Hannelore. Der Sohn war es, der Agnes Dabrowski 1966 zum ersten Mal zur Oma machte. 1967 wurde eine zweite Enkelin geboren, die die Großmutter gemeinsam mit ihrem Mann oft betreute, weil die Tochter berufstätig war. "Sie hat immer gearbeitet, hat im Rentenalter eine ältere Dame betreut, hat 25 Jahre gekegelt und gerne gefeiert", erzählt Andrea Rixfähren augenzwinkernd von ihrer rüstigen Oma. "Für ihren Jahrgang führte sie eine moderne Ehe, wo man sich zum Beispiel den Haushalt geteilt hat oder halt auch die Frau arbeiten gegangen ist."
Nachdem ihr Mann 1988 im Alter von 82 Jahren verstorben war, ging sie gern zum Seniorentreffen oder verreiste mit Freundin Helga. Am engsten aber ist die Bindung zu ihrer Tochter Hannelore. Gemeinsam machten sie gern Urlaub auf der Insel Fehmarn. Ihr Sohn Bernd verstarb bereits 2004.
Bis August letzten Jahres wohnte die Jubilarin noch allein und eigenständig in ihrer Wohnung in Mittelmeiderich, in die sie 1958 mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern Hannelore und Bernd 1958 eingezogen war. Inzwischen lebt sie im Wohnstift Walter Cordes am Röttgersbach in der Nähe von Tochter und Schwiegersohn, die sich rührend um die alte Dame kümmern.
Fotos: Angelika Barth
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
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