Den Schmerz lindern und Zuversicht spenden

Schülerinnen des Berufsgrundschuljahrs „Textil und Bekleidung“ am Gertrud-Bäumer-Berufskolleg nähten für die Aktion „Herzen gegen Schmerzen“ 200 bunte Stoffkissen in Herzform.
Unter dem Arm getragen, können diese den Druckschmerz von an Brustkrebs erkrankten Frauen nach der Operation lindern. Die farbenfrohen, bunten Kissen sollen aber auch Zuversicht spenden.

Die Schülerinnen sind so von der „guten Sache“ überzeugt, dass sie sich eine Fortführung des Herzkissen-Projekts an ihrer Schule wünschen. Inzwischen haben zum zweiten Mal in Folge Schülerinnen eines Berufsgrundschul-Jahrgangs das Projekt weitergeführt. Zum Hintergrund: Alles begann im April 2011. Die Klassenlehrerin des Berufsgrundschuljahres, Claudia Matthias-Plesser las in der Zeitung von der Aktion „Herzen gegen Schmerzen“: Die „Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs e.V.“ hatte die Idee, Frauen aus Duisburg nach einer Brustkrebs-Operation durch das Anfertigen von Herzkissen zu helfen.
Mit dieser Aktion ging der Aufruf einher, Kissen aus Stoff in Herzform für an Brustkrebs erkrankte Frauen zu nähen. Die Gedanke dahinter: Die Kissen würden, unter dem Arm getragen helfen, den Druckschmerz nach einer Brustoperation zu lindern.

Die Lehrerin war begeistert von der Idee, und auch die Schülerinnen des Berufsgrundschuljahres „Textil und Bekleidung“ waren sofort Feuer und Flamme. In ihrem Praxisunterricht waren sie emsig und für die Aktion „Herzen gegen Schmerzen“ tätig: Sie führten sämtliche Arbeiten zur Herstellung der Herzkissen selbständig durch. Vom Aufzeichnen, Zuschneiden, Nähen und Füllen erledigten die Schülerinnen alles alleine. Innerhalb weniger Wochen fertigten sie auf diese Weise rund 200 Kissen, die inzwischen dem Duisburger Bethesda Krankenhaus gespendet wurden.
Das Thema „Brustkrebs“ bewegte die jungen Frauen sehr. Nicht zuletzt, weil sich während der Arbeit an den Kissen viele intensive Gespräche zu diesem sensiblen und emotional schwierigen Thema entwickelten. „Unsere Klasse hofft sehr, dass diese Herzkissen den erkrankten Frauen Mut und Kraft spenden“, erklären die Schülerinnen Dajana Bell und Derya Karakoc.
„Das Thema ist uns sehr zu Herzen gegangen“, so die Schülerinnen, „und wir wünschen uns, dass diese Aktion weitergeführt wird, damit die betroffenen Frauen wissen, dass man an sie denkt.“ Dies ist auch ganz im Sinne von Claudia Matthias-Plesser, die das Nähen der Herzkissen als festes Projekt in die Jahresplanung für die nächsten Berufsgrundschuljahre aufgenommen hat. „Es ist schön zu erleben, wie die Schülerinnen an diesem Projekt gewachsen sind,“ freut sie sich, „sie haben erkannt, dass es möglich ist, mit ihrer praktischen Arbeit Menschen in Notsituationen einen kleinen Trost zu spenden. Dieses Potenzial möchten wir an unserer Schule unbedingt dauerhaft nutzen.“
Darüber hinaus konnte ein weiteres Projekt aufgenommen werden: Die Schülerinnen fertigten kleine bunte Beutel mit langen Henkeln an. Diese sollen den Patientinnen zum Transport der Dränage-Behälter nach einer Brust-Operation dienen.
Schwester Renata, die „Breast-care-Nurse“ (Anmerkung der Redaktion: eine Pflegeexpertin für Brusterkrankungen) am Bethesda-Krankenhauses, zeigte sich völlig begeistert und überwältigt von der Aktion. Sie nahm freudestrahlend die bereits genähten Beutel für die erkrankten Frauen mit.