Horrorhaus Duisburg-Wehofen
Das Grauen wächst

An Halloween schmeißt Guido Niemann seine Nebelmaschinen an. | Foto: Dabitsch
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  • An Halloween schmeißt Guido Niemann seine Nebelmaschinen an.
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Stolz zeigt Guido Niemann auf den Galgen. An einem dicken Strick baumelt ein Skelett. Eines seiner neuesten "Werke", die er in seinem Vorgarten präsentiert.

Die Niemanns haben sich über Duisburg hinaus einen Namen gemacht, denn ihnen gehört das so genannte Horrorhaus, das nun an neuer Adresse in Wehofen zu finden ist. "Hier haben wir viel mehr Platz", freut sich Guido. Seit der 53-Jährige vor vier Jahren zu seiner Nicole nach Duisburg gezogen ist und die damalige Nachbarschaft zu Halloween dekoriert war, hat er seine Liebe fürs Gruselige entdeckt. "Ich find' das einfach geil!"

Schwarzer Sarg und Guillotine

Und so sägt und schraubt er jeden Tag des Jahres, immer mit dem Ziel, pünktlich zu Halloween wieder neues Grauen zu verbreiten. Ob der selbst gezimmerte, schwarze Sarg, Käfige mit Köpfen darin, eine Guillotine, ein Schafott, auf dem Garagendach ein Andreaskreuz... die Aufzählung ließe sich noch lange fortsetzen. Dabei ist der Schlosser detailverliebt. Hunderte rote Lämpchen setzen die gruselige Szenerie ins richtige Licht, drei Nebelmaschinen tun ihr Übriges. "Vor zwei Jahren rückte wegen des Nebels die Feuerwehr zu uns aus. Jemand hatte wegen dichter Rauchschwaden einen Brand vermutet", erinnert sich Guido. Dabei wollte er nur die Funktion seiner Nebelmaschinen testen. "Wir haben dann vereinbart, dass ich sie nur an Halloween einschalte und nicht schon ein paar Tage vorher." Ein weiteres Jahr zuvor, 2021, war der Andrang an seinem Haus so groß, dass der halbe Stadtteil abgesperrt wurde. Ein bisschen Stolz schwingt mit, als Guido davon erzählt.

Guidos Fantasie war größer als das Angebot

Angefangen hat er mit gekaufter Deko: Spinnen, Skelette, Grabsteine, Fledermäuse und Schädel zieren Hauswand und Vorgarten. Im Fenster warnt ein Schild mit blutiger Schrift: Do not enter! Aber die Fantasie des 53-Jährigen war größer als das, was es zu kaufen gibt - und so begann die Marke Eigenbau - und das möglichst preisgünstig und nachhaltig. "Wenn irgendwo Sperrmüll liegt, muss ich anhalten", sagt Guido Niemann, denn dort bezieht er etwa 80 Prozent des benötigten Holzes. "Ich kaufe in den meisten Fällen nur Schrauben und Farbe zu", erklärt er.

Täglich werkelt Guido eineinhalb Stunden

Etwa eineinhalb Stunden verbringt der Schlosser pro Tag damit zu werkeln. "Da steckt enorm viel Planung hinter", betont Guido. So hat er bei Einzug ins neue Haus beispielsweise extra Stromkabel in den Vorgarten gelegt, um die LED-Beleuchtung realisieren zu können. Seine Objekte konstruiert er so, dass sie einfach zerlegt und platzsparend verstaut werden können - aktuell passt seine Halloween-Deko in 16 große Kisten.
Mitte Oktober dann beginnt er mit dem Aufbau. Zwei Wochen benötigt Niemann, bis alles zu seiner Zufriedenheit steht, hängt und steckt. 26 Verbraucher, 1500 Kabelbinder, 16 Lichterketten sind danach verlegt und verbaut.

Besucher an Halloween willkommen

Dann kann er kommen, der Tag der Tage: Am 31. Oktober wird Halloween gefeiert. Kinder ziehen verkleidet durch die Straßen und sammeln Süßigkeiten ein. Die Niemanns sind gerüstet. "Wir kennen das schon aus den Vorjahren. Da konnte ich direkt an der Haustür stehen bleiben, so oft hat es bei uns geklingelt", erinnert sich Nicole Niemann. Sie hofft, dass auch in diesem Jahr wieder so viele Halloween-Fans an die neue Adresse kommen, um die Arbeiten von Guido in Augenschein zu nehmen. Natürlich wird es auch wieder Süßigkeiten geben.
Wer das Horrorhaus ansehen möchte, sollte nicht zu lange warten. "Am 1. November beginne ich mit dem Abbau", sagt Guido Niemann, dann wird die Halloween- durch die Weihnachtsdeko ersetzt. In seinem Kopf rattert es aber schon weiter: "Für nächstes Jahr", verrät Guido, "plane ich ein Skelett auf einem Motorroller und einen Massen-Galgen mit sechs oder sieben Skeletten."

Die Adresse 

Das Horrorhaus ist umgezogen und ab sofort auf der Straße Im Busch 58 in Duisburg-Wehofen zu finden. Ein Besuch lohnt sich vor allem am Halloweenabend, wenn die Dekoration beleuchtet und die Nebelmaschinen eingeschaltet sind.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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