Cholera: I.S.A.R. hilft Not zu lindern

Dominique Leuthard (I.S.A.R.), Julia Micklinghoff (action medeor), Carla Morisette (Haiti Med). Quelle: I.S.A.R. Germany
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Zwei Wochen nach dem Ausbruch der Epedemie seien mehr als 500 Menschen an der Cholera gestorben, mehr als 7000 seien infiziert. Das berichteten Nachrichtendienste am Wochenende. Die Not auf Haiti zu lindern hilft ein kleines Rettungsteam aus dem Ruhrgebiet.

Die I.S.A.R. Germany Stiftung hat in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince jetzt über 220 kg Medikamente und medizinische Ausrüstung übergeben.

Die Symptome von Cholera sind Durchfall und Erbrechen. Ausgelöst wird die Cholera von Bakterien (Vibrio Cholerae), die vor allem in fäkalienverschmutztem Wasser vorhanden sind. Antibiotika helfen in Verbindung mit Infusionen zum Ausfüllen des Elektrolythaushalts. Sauberes Trinkwasser ist lebensnotwendig.

Der Rettungsassistent der Feuerwehr Duisburg, Ralf Heuberg, 2. Vorsitzender der I.S.A.R., reiste zusammen mit den Schweizern Thomas Laackmann, Petra Laakmann und Dominique Leuthard, die mit ihren ausgezeichneten französischen Sprachkenntnissen eine große Hilfe auf Haiti ist, nach Port-au-Prince. Die Mission hatte I.S.A.R.-Pressesprecher Mark Rösen (Flughafenfeuerwehr Weeze) vor dem Abflug in der Feuerwache Moers vorgestellt.
Von der Zusammenstellung des Teams, über die Planung der Reise, Beschaffung der entsprechenden Hilfsmittel bis hin zur Buchung des Flugs, des Mietwagens vor Ort und der Organisation der Unterkunft wurde alles aus einer Hand von I.S.A.R. arrangiert.

Nähere Infos und Spendenmöglichkeit unter www.isar-germany.de.

Der Pressesprecher der I.S.A.R., Mark Rösen, ist hauptberuflich bei der Flughafenfeuerwehr Wesel Weeze angestellt, Rettungsassistent, Suchhund-Halter und war im Januar auf Haiti, in Port-au-Prince. „Es ist die größte Katastrophe, die man sich vorstellen kann“, berichtet Rösen. „Eine Stadt, so groß wie Duisburg mit Außenbezirken, liegt dort in Schutt und Asche. Ein Durchkommen war kaum möglich, dass man für fünf Kilometer bis zu zwei Stunden gebraucht hat.“ Rösen berichtet natürlich auch über unendliches, menschliches Leid. Die Ärtzekammer Nord-rhein bezifferte die Zahl der Toten im Nachhinein auf über 230 000. „Die Leichen waren in sämtlichen Gebäuden zu finden und lagen in den Straßen, weil sie einer Bestattung zugeführt werden mussten.“

Zusammen mit einem belgischen Team der Organisation „B-Fast“ (Belgian First Aid & Support Team) hatte man ein Zeltlazarett aufgebaut. Dort wurden Amputationen durchgeführt, Behandlungen von offenen Brüchen vorgenommen, die teilweise bis zu sechs Tagen zuvor nicht behandelt worden waren – das alles geschah im Januar.

Danach hatte die I.S.A.R. Germany eigentlich ein neues Folgeprojekt vor, nämlich einen Rettungsdienst einzurichten und mit den Kindern zu arbeiten. Man wollte den Kindern zeigen, wie man sich bei einem Erdbeben verhält: ins Freie rennen und sich dort in Sicherheit bringen.
Plötzlich ist die Cholera ein Thema geworden. Die Cholera-Hilfe wurde als Projekt noch dazwischen geschoben.

Rösen: „Die action medeor hat uns die Medikamente zur Verfügung gestellt, die unser Team vor Ort verteilen und verabreichen wird.“
Im Katastrophengebiet bewegt man sich mit einem Jeep fort. Ziel ist unter anderen, die Hilfsmittel an die Partnerorganisation „Haiti Med“ zu übergeben. Auch will man vor Ort aktiv über notwendige Hygienemaßnahmen informieren. Nach etwa zehntägigem Aufenthalt ist die Rückkehr am 12. November zu erwarten.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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