Caritas lud zum Festtagsessen nach Buchholz

Ute Horsten, die am 1. Weihnachtsfeiertag im „Karl Martin Haus“ an der Klagenfurter Straße als Helferin tätig ist, konnte ihre Freude über einen doch recht guten Besuch bei der kleinen Weihnachtsfeier für Alleinstehende nicht verbergen. Ein gutes Dutzend Menschen war aus dem Duisburger Süden sowie aus Wanheimerort zusammengekommen. Pfarrer Roland Winkelmann hatte das Gemeindehaus der Buchholzer Pfarrei Judas Thaddäus zur Verfügung gestellt. Und auch die Organisatoren Horst und Heidi Ambaum sowie Ingrid und Franz Hendriks waren vollauf zufrieden mit der „Premiere“ dieser Zusammenkunft.

Alle, die am 1. Weihnachtstag nicht allein sein wollten, waren eingeladen, gemeinsam zu feiern und schöne Weihnachtslieder zu singen. Um 10 Uhr gab es einen Gottesdienst und die Feier begann um 11 Uhr. Für den guten „Ton“ stand Anton Horsten am Klavier bereit und schöne alte Weihnachtslieder erklangen durch den Saal. Aber neben „O Tannebaum“ und „Oh du Fröhliche“ wurde die von Erich Kästner geschriebene Umdichtung „Morgen, Kinder, wird’s nichts geben“ gesungen. Im Jahr 1928 während der Wirtschaftskrise geschrieben, beschreibt dieses Lied die Kluft zwischen Arm und Reich. Da dieses Lied an Aktualität wieder zugenommen hat, ist dieses hier mit abgedruckt:

Erich Kästner 1928

Morgen, Kinder, wird's nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte Euch das Leben.
Das genügt, wenn man's bedenkt.
Einmal kommt auch Eure Zeit.
Morgen ist's noch nicht so weit.

Doch ihr dürft nicht traurig werden.
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden.
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.

Lauft ein bißchen durch die Straßen!
Dort gibt's Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
Macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.

Tannengrün mit Osrambirnen -
Lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
Denn im Ofen fehlt's an Holz!
Stille Nacht und heil'ge Nacht -
Weint, wenn's geht, nicht! Sondern lacht!

Morgen, Kinder, wird's nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt für's Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte reicht so weit . . . .
Ach, du liebe Weihnachtszeit!

Weihnachten ist für viele Singles eine einsame Zeit. Diesem Umstand wollte man mit der in einem Pressegespräch entstandenen Idee gerecht werden.

Doch auch hier war Petrus ein Hemmnis für viele Alleinstehende, die den Weg zum Karl Martin Haus scheuten. So mußte Horst Ambaum in Bissingheim auch gleich zweimal mit seinem PKW aus Schneenot gerettet werden, als er die 86 jährige Hildegard van Rüth abholte.

Diese sagte in bewundernswerter Art und Weise ein Weihnachtsgedicht auf, daß sie als Kind in der Hochfelder „Brückenschule“ gelernt hatte: „Ein Tannenbäumchen“. Sogar die Lehrerin war ihr noch bekannt: „Das war bei Frl. Gerdes!“ so die rüstige Dame.

Eine Buchholzer Metzgerei hatte ein schmackhaftes Weihnachtsessen gezaubert: Gulasch mit Klößen und Rotkohl. Das dieser Premiere auch eine Fortsetzung folgt bleibt zu hoffen. Eine gelungene Veranstaltung die den Sinn des Weihnachtsfestes wieder greifbar machte.

Fotos von der schönen Weihnachtsfeier findet man bei LOKALKOMPASS Kollege Detlef Schmidt:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/kultur/fotostrecke-qcaritas-lud-zum-festtagsessen-nach-buchholzq-d34382.html

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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