Bankversteigerung: Helft mit, Träume wahr zu machen!

Die Wohngruppe Duisburg Süd des Kinderheims St. Josef träumt von einem zweiwöchigen Dänemark-Urlaub in den Sommerferien. Foto: Frank Preuß
2Bilder
  • Die Wohngruppe Duisburg Süd des Kinderheims St. Josef träumt von einem zweiwöchigen Dänemark-Urlaub in den Sommerferien. Foto: Frank Preuß
  • hochgeladen von Sabine Justen

Nein, mit der Tristesse und Ärmlichkeit von Kinderheimen aus uralten Büchern oder Filmen haben die Außenwohngruppen des Duisburger Kinderheims St. Josef nichts zu tun. In einer Art Großfamilie leben acht bis zehn Kinder, betreut von vier bis fünf Pädagogen im 24-Stunden-Schichtdienst, zusammen. Doch wie in jeder Großfamilie fehlt es oft am Geld für die Extras.

„Die Pflegesätze des Jugendamtes decken die grundlegende Versorgung der Kinder ab“, erläutert Christine van der Koelen, die als Sozialpädagogin die Außenwohngruppe Süd des Kinderheims St. Josef leitet. Hier leben zehn Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren, deren Verbleib im Elternhaus aus unterschiedlichen Gründen für eine – mitunter lange – Zeit nicht möglich ist. So können Vernachlässigung, Gewalt oder Drogenprobleme in der so genannten Herkunftsfamilie dazu geführt haben, dass die Kinder nun in einer der insgesamt neun Wohngruppen des Kinderheims St. Josef aufwachsen.

„Die Wohngruppen sind wie eine Riesenfamilie“, schildert Christine van der Koelen den Alltag: morgens wecken, gemeinsames Frühstück, der Schulbesuch, Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, Freizeitgestaltung – alles wie bei einer „echten“ Familie. Aber: „Wir können unser Bestes geben, damit die Wohngruppe zu einem zweiten Zuhause wird, doch wir können die Eltern nie ersetzen“, betont die Sozialpädagogin.

Zur „Normalität“ einer solchen Großfamilie gehören selbstverständlich auch Wünsche und Extras. Doch für alle Besonderheiten wie beispielsweise mal ein größeres Geburtstagsgeschenk, die Anschaffung eines neuen Fahrrads oder neuer Bücher, die Finanzierung eines Urlaubs ist das Kinderheim St. Josef auf Spenden angewiesen. „Der Etat ist eben knapp bemessen.“
Die Galeria Kaufhof in Duisburg unterstützt das Kinderheim seit Jahren, beispielsweise durch den Charitybaum zur Adventszeit, der hilft, Weihnachtswünsche der Kinder zu erfüllen. Auch sammeln Mitarbeiter der Galeria während einer hauseigenen Feier. Ihre Spenden werden in Gutscheine umgewandelt, so dass für ein Jahr die Geburtstagsgeschenke der Wohngruppe Süd mit jeweils 20 Euro aufgestockt werden können.

Nun aber haben die Galeria Kaufhof und die Volksbank Rhein-Ruhr ein ehrgeizigeres Ziel. Sie möchten mit ihrer gemeinsamen Bankversteigerung der Außenwohngruppe den 14-tägigen Dänemark-Urlaub in den Sommerferien ermöglichen. Am Donnerstag, 26. April, von 18 bis 20 Uhr, kommt daher im fünften Obergeschoss der Galeria Kaufhof, Düsseldorfer Straße 32 in Stadtmitte, die von der Volksbank zur Verfügung gestellte und in ihrem Auftrag von Graffiti-Künstler Marten Dalimot gestaltete Sitzbank mit Motiven des Landschaftsparks Duisburg-Nord unter den Hammer. Rainer Zimmermann, Ex-Chefredakteur der NRZ und Radio Duisburg, moderiert die Veranstaltung.
Das Versteigerungsprinzip des amerikanischen Bieterverfahrens: Jeder, der Gutes tun möchte, kommt am 26. April ab 18 Uhr in die Galeria Kaufhof und bietet fünf Euro, die unmittelbar nach Gebot zu zahlen sind. Weitere Bieter sind dann ebenfalls mit fünf Euro dabei. Will sich jemand nicht überbieten lassen, können weitere fünf Euro gesetzt werden. Und dies so oft man will. Der Zuschlag geht dann an denjenigen Bieter, der bei Ablauf der Versteigerung das letzte Gebot abgegeben hat. Wann die Versteigerung abläuft, verraten die Veranstalter natürlich nicht.

Kaufhof-Geschäftsführerin Johanna Groeneweg-de Kroon und Volksbank Rhein-Ruhr-Vorstand Thomas Diederichs hoffen, dass möglichst viele Bieter am Versteigerungstag den Weg in die Galeria Kaufhof finden werden. Thomas Diederichs hat sich als Bonbon etwas Besonderes überlegt: „Um die wichtige Arbeit des Kinderheims St. Josef auch längerfristig zu sichern, wird die Volksbank Rhein-Ruhr – wenn 200 Gebote abgegeben werden – den Gesamtbetrag verdoppeln.“

Vielleicht kann dann ja noch eine zweite Wohngruppe Urlaubspläne schmieden...

Die Wohngruppe Duisburg Süd des Kinderheims St. Josef träumt von einem zweiwöchigen Dänemark-Urlaub in den Sommerferien. Foto: Frank Preuß
Graffiti-Künstler Marten Dalimot hat die Sitzbank gestaltet, die Johanna Groeneweg-de Kroon, Filialgeschäftsführerin der Galeria Kaufhof, und Thomas Diederichs, Vorstandsmitglied der Volksbank Rhein-Ruhr, zu Gunsten des Kinderheims St. Josef gemeinsam versteigern wollen. Die Partner hoffen, dass sich möglichst viele Mitbürger an der Benefizversteigerung beteiligen. Foto: Kirchner
Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.